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Team Frederick: Schwarzsee oder Schwanensee?

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Der FN-Kolumnist Stephan Moser befasst sich heute mit dem Team Frederick.

Kennen Sie Frederick? Die Feldmaus aus dem gleichnamigen Bilderbuch von Leo Lionni? Im Herbst sammelt Fredericks Familie Vorräte für den Winter. Nur Frederick sitzt untätig herum. Er sammle Sonnenstrahlen, Farben und Wörter für die kalten, grauen und langen Wintertage, entgegnet Frederick auf die Frage, warum er nicht mit anpacke. Dann ist der Winter da, kalt und lang. Die Vorräte schwinden, der Frühling ist noch lange nicht in Sicht. Zum Glück können die Mäuse jetzt von Fredericks Vorräten zehren. Er erzählt von den Sonnenstrahlen, und den Mäusen wird ganz warm ums Herz. Seine Schilderung der Farbenpracht macht den Winter weniger trist, und mit seinem Gedicht gibt er der Mäuseschar Hoffnung.

Klingt kitschig? Klingt ziemlich aktuell, finde ich. Denn so, wie es aussieht, könnte der nächste Winter auch bei uns kalt, grau und lang werden, weil Strom und Gas fehlen – und die steigenden Preisen vielen ans Lebendige gehen. Zu zweit duschen, wie das unsere Energieministerin vorgeschlagen hat, ist übrigens keine Lösung. Irgendein Körperteil klebt dabei immer am nasskalten Duschvorhang. Und ständig denkt man an Sommaruga und Putin – und zu viert wird es in einer mittelständischen Duschkabine definitiv zu eng.

Es könnte ungemütlich werden. Wüste Diskussionen wird es darüber geben, ob die Skilifte dringender Strom brauchen oder die Stadttheater: Schwarzsee oder Schwanensee? Spätestens wenn wir im Advent durch die dunklen Innenstädte huschen auf der Suche nach dem letzten bisschen hübsch verpackten Strom für die Playstation des Göttibubs, sinkt die Stimmung unter den Gefrierpunkt. Und der auf 19 Grad heruntertemperierte Glühwein macht es auch nicht besser. Ein Politiker vom rechten Rand hat verklausuliert bereits mit einer Art Saubannerzug vors Bundeshaus gedroht. Natürlich liesse sich über ihn spotten, er gehe beim Stromsparen als leuchtendes Vorbild voran: nicht die hellste Birne – und auch die zwischendurch ausgeknipst.

Aber Hohn, Spott und Hass werden uns nicht über den Winter bringen.

Vielmehr brauchen wir Frederick. Wärme, Fantasie, Mitgefühl und Solidarität. Kluger Rat, Empathievorrat. Und weil es leider kein Bundesamt für die poetische Landesversorgung gibt, ist Eigenverantwortung gefragt. Füllen wir unsere Stauseen mit Liebe und die Pflichtlager mit Grosszügigkeit, damit wir heil durch den Winter kommen. Und genug Fantasie für mindestens 14 Tage sollte jede und jeder im Keller haben. Tönt blöd? Tönt nicht verkehrt, finde ich. Ich jedenfalls bin im Team Frederick.

Jetzt muss ich aber los. Sonne tanken. Und Blätterfarbenpracht.

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