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Tempo 30 in Kerzers nimmt Form an

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Die Aula der Orientierungsschule in Kerzers war gut gefüllt am Informationsanlass der Gemeinde zum Konzept Tempo 30 vom Dienstagabend. Das Interesse der Bevölkerung war gross. «Es ist schön, dass so viele gekommen sind, das habe ich nicht erwartet», sagte Gemeinderat Adrian Tschachtli zu Beginn des Anlasses.

Kerzers plant fünf Tempo-30-Zonen in den Quartieren Kreuzberg, Wolfberg, Bahnhof, Aegerten und Steindleren. Markus Hofstetter von der Firma Kontextplan stellte die Massnahmen vor, die zu der Verkehrsberuhigung führen sollen. «Eine Tafel reicht nicht aus, um Tempo 30 durchzusetzen», stellte Hofstetter klar. «Es braucht Begleitmassnahmen.» Damit der Kanton die Zonen definitiv bewilligt, müssen Kontrollen aufzeigen, dass die Tempolimite von den Verkehrsteilnehmenden mehrheitlich auch wirklich eingehalten wird. Die Verordnung zu Tempo 30 fordere klare Signalisationen, sagte Hofstetter. Idealerweise seien es sogenannte Torsignalisationen, die auf die Tempolimite hinweisen. Gemäss den Plänen sind in Kerzers neben Markierungen am Boden elf grössere, sechs kleinere und 14 rudimentäre Torsignalisationen geplant.

Keine gelben Streifen

Fussgängerstreifen seien nicht erlaubt in Tempo-30-Zonen. «Die Fussgänger dürfen die Strasse in dieser Zone immer überqueren, haben aber keinen Vortritt», sagte Hofstetter. «Wir können hier nicht vom Gesetz abweichen», so der Planer, «es ist aber umstritten und führt immer wieder zu Diskussionen.» Eine Ausnahme bildeten die Strassen vor Schulen, «dort sind Fussgängerstreifen trotz der Tempo-30-Zone erlaubt.»

Keine Schwellen

In der Kommission habe man entschieden, keine Schwellen als Massnahmen zu erstellen, sondern auf seitliche Einengungen mit Pfosten zu setzen. Dies komme den landwirtschaftlichen Fahrzeugen zugute, «damit die Landwirte genug Platz haben, um mit ihren Maschinen durchzufahren», sagte Hofstetter. Die 30er-Markierung sei auch am Boden vorgesehen.

Beispiel Köniz

Nach der kurzen Präsentation Hofstetters eröffnete Gemeinderat Tschachtli die Diskussion. Die Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit: «Vielen Dank, dass landwirtschaftliche Fahrzeuge berücksichtigt wurden», sagte ein Votant. «Wir sind froh, wenn unsere Gemüsekisten nicht herumfliegen wegen hoher Schwellen.»

Betreffend Kosten mache er sich hingegen Sorgen, «die Gemeinde Kerzers ist bereits stark verschuldet», sagte der Votant. Zu diesem Punkt ergriff die Gemeindepräsidentin Susanne Schwander das Wort: «Wir können jährlich zwei Millionen Franken ausgeben, ohne uns weiter zu verschulden.» «Die Kosten sind gerechtfertigt, wenn damit Unfälle verhindert werden können», sagte ein weiterer Bürger.

Ein Kerzerser warf die Frage in die Runde, ob nicht ganz Kerzers zur Tempo-30-Zone werden könnte, wie dies zum Beispiel im Zentrum von Köniz der Fall sei. Für solche Projekte sei die Akzeptanz in der ganzen Schweiz noch klein, sagte Hofstetter. «Ich schätze, dass solche Lösungen erst in rund 20 Jahren verbreitet sein werden.» Zahlreiche weitere Bürger fragten nach verschiedenen Details in der Projektplanung und liessen sich erklären, was wo in ihrem Wohnquartier geplant ist. Die Diskussion war konstruktiv und rege.

Weitere Schritte

Alle Interessierten können die Vorprojektpläne des Planungsbüros auf der Gemeinde einsehen. Als weitere Schritte sind die Zustimmung der Gemeindeversammlung zu den Kosten (siehe Kasten) sowie die öffentliche Auflage des Projekts vorgesehen. Und wie bereits erwähnt, muss der Kanton Ja sagen zu den Massnahmen.

 

Zahlen und Fakten

Kosten und Umsetzung

Insgesamt beläuft sich der Voranschlag für die Signalisation der Tempo-30-Zonen in Kerzers auf knapp 185000Franken. 96000Franken sind für die Zone Wolfberg vorgesehen, Kreuzberg kostet rund 63000 Franken. Für die Massnahmen beim Bahnhof, in der Steindleren und an der Aegertenstrasse haben die Planer rund 21000Franken eingerechnet. Die Umsetzung soll etappenweise erfolgen. Alle Strassen auf einmal auf Tempo 30 umzustellen, mache keinen Sinn, sagte Gemeinderat Adrian Tschachtli am Dienstagabend. «Es stehen Sanierungen von Strassen an in der Gemeinde, und die Anbringung der Tempo-30-Signalisation sollte erst nach der Erneuerung erfolgen.» Auch die Sanierungen seien etappenweise geplant, «alles auf einmal geht nicht», sagte Tschachtli.emu

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