39 Menschen sind in der Silvesternacht bei einem Angriff auf einen der grössten Nachtclubs im Zentrum Istanbuls getötet worden. 69 Menschen wurden verletzt. Unter den Todesopfern befinden sich laut dem türkischen Innenministerium 27 Ausländer. Schweizer sind nach bisherigen Erkenntnissen beim Anschlag nicht zu Schaden gekommen, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitteilt.
Laut Angaben des türkischen Justizministers Bekr Bozdag drang ein Bewaffneter kurz nach Anbruch des neuen Jahres gewaltsam in die Edeldiskothek Reina ein und schoss wahllos mit einer automatischen Waffe auf die Hunderten von Gästen. Die Zeitung «Hürriyet Daily News» berichtete, der Angreifer habe mehr als 180 Kugeln abgefeuert. Augenzeugen hätten angegeben, er habe auf dem Boden liegenden Menschen gezielt in den Kopf geschossen.
Dem Täter gelang die Flucht. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur haben Polizisten gestern acht Personen festgenommen, die im Zusammenhang mit dem Anschlag stehen sollen. Der Angreifer sei aber nicht darunter. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich unterdessen zum Anschlag bekannt. Ein «Soldat des Kalifats» sei für die Tat verantwortlich, heisst es in einer Erklärung, die der IS gestern Vormittag im Internet verbreitete. Es handle sich um Rache für das türkische Vorgehen gegen den IS in Syrien. Die Echtheit des Bekennerschreibens liess sich zunächst nicht überprüfen.
Der türkische Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmus sagte gestern in Ankara, der Einsatz der türkischen Armee in Syrien werde fortgeführt. Man werde alle Terrororganisationen «in die Knie zwingen». Auch Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan kündigte an, weiter entschlossen gegen den Terrorismus zu kämpfen. «Die Türkei wird alles tun, um die Sicherheit und den Frieden ihrer Bürger zu gewährleisten», so Erdogan.
Die Bluttat wurde international scharf verurteilt. Es handle sich um einen «abscheulichen und barbarischen Terrorangriff», teilte etwa der UNO-Sicherheitsrat mit.
Bericht Seite 19
«Die Türkei wird alles tun, um die Sicherheit und den Frieden ihrer Bürger zu gewährleisten.»
Recep Tayyip Erdogan
Türkischer Staatspräsident