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Testspiele deluxe für Gottéron

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So richtig in Fahrt gekommen ist die Champions Hockey League bei ihrer letztjährigen Wiedereinführung nicht. Erst recht nicht in der Schweiz. Das Interesse von Medien und Zuschauern war gering, was auch damit zu tun hatte, dass vier der sechs Schweizer Teams die Vorrunde nicht überstanden.

Freiburg überstand zwar die Vorrunde, das Interesse des Publikums war allerdings danach überraschenderweise noch kleiner. Nur gerade 1171 Zuschauer verirrten sich für das Achtelfinal-Hinspiel Anfang November ins St. Leonhard. Während etwa im Fussball die Champions League für die Clubs ein wahrer Goldesel ist, sieht das im Eishockey ganz anders aus. «Letztes Jahr lief es nicht so gut für uns», antwortet Generaldirektor Raphaël Berger auf die Frage, wie erfolgreich Gottérons erste Champions-League-Kampagne im finanziellen Bereich war. «Die Kosten waren höher als die Einnahmen. Wir mussten teure Reisen unternehmen, ausserdem fehlten uns die Zuschauer.»

 Ticketpreise weiter hoch

Auf 3000 Zuschauer pro Spiel hatte der Club letzte Saison gehofft. 2350 wurden es. Offensichtlich hatte Gottéron die Attraktivität des Anlasses überschätzt. Dennoch hat der Club die Preise für Einzeltickets auf diese Saison hin nicht gesenkt. Wäre es nicht eine Idee gewesen, weniger zu verlangen, als die doch nicht ganz billigen 17 Franken für Stehplätze und 32 Franken für Sitzplätze? Und dann allenfalls auf mehr Zuschauer zu hoffen, die auch mehr konsumieren? «Wir haben die Preise mit den anderen Clubs verglichen und gesehen, dass sie sich in einem ähnlichen Bereich befinden», sagt Berger. «Man muss dem Wettbewerb einen gewissen Wert geben. Wir spielen gegen die besten Teams Europas. Da wäre es nicht richtig, die Tickets für zehn Franken zu verscherbeln.»

Dank einiger Spezialaktionen–so erhalten etwa die Saisonkartenbesitzer Tickets für die zwei Vorrundenspiele zum Preis von einem–hofft der Club dennoch auf einen grösseren Zuschaueraufmarsch als letzte Saison. Das Ziel sind wiederum rund 3000 Zuschauer pro Spiel. «Die beiden Heimspiele der Champions League sind vor Meisterschaftsstart unsere einzigen Partien in Freiburg. Ich gehe davon aus, dass das die Attraktivität steigert.»

 Wenn Berger von zwei Heimspielen spricht, dann, weil sich der Modus auf diese Saison hin bereits geändert hat. Statt in Vierergruppen wird die Vorrunde in Dreiergruppen gespielt. Zwei der drei Teams erreichen den Sechzehntelfinal. Klingt einfach, ist bei Gottérons starken Gruppengegnern allerdings eine schwierige Aufgabe. Mit dem schwedischen Titelverteidiger Lulea sowie Lukko Rauma, letzte Saison Tabellendritter der finnischen Liga, warten zwei Topteams auf die Freiburger.

Gerd Zenhäuserns Faszination für Finnland

 Trainer Gerd Zenhäusern freut sich über das Los. «Vor der Auslosung hatte ich gesagt, dass ich gerne gegen ein schwedisches und ein finnisches Team spielen möchte. Und genau so ist es herausgekommen.» Wenn er heute mit seinem Team auf Lukko Rauma trifft, dann ist das eine Partie gegen ein Team, das so spielt, wie es ihm vorschwebt. Zenhäusern ist schon lange ein bekennender Anhänger des nordischen Spielstils. Dass er mit Kari Martikainen einen finnischen Assistenztrainer verpflichtet hat, ist kein Zufall.

Wie Rauma exakt spielt, weiss Zenhäusern nicht, der Stellenwert der Champions League ist zu klein, um sich genauer auf den Gegner vorzubereiten. Aber von seinem Assistenztrainer weiss er, dass der heutige Gegner «sehr finnisch» spielt, «äusserst kompakt in der Mittelzone, ein modernes Eishockey, bei dem alle fünf Spieler nach vorne und alle fünf Spieler nach hinten arbeiten.» Das sei genau das Eishockey, das er mit Freiburg auch spielen wolle. «Die Spieler aus dem Norden haben dieses schnelle Umschalten quasi in ihrer DNA. Ich versuche, das nun auch meinen Spielern einzuimpfen, möchte, dass sie ebenfalls so solid, geduldig und diszipliniert agieren, auch wenn man das System natürlich immer den Stärken und Schwächen des Teams anpassen muss.»

 Zenhäuserns Faszination für das finnische Eishockey geht so weit, dass er im Sommer einige Tage zum ehemaligen SCB-Trainer Antti Törmänen reiste, um zu schauen, wie er dort mit seinem neuen Club Helsinki IFK arbeitet.

Das Hoffen auf eine Weiterentwicklung

 Heute erwartet Zenhäusern von seinem Team «ein solides Spiel. Und natürlich habe ich Lust zu gewinnen.» Die Champions League findet er «eine gute Sache». Zwar befinde sich das ganze Projekt noch in der Aufbauphase, und es sei schade, dass die Teams aus der russischen KHL nicht dabei sind. «Aber ich spiele in der Vorbereitung der Meisterschaft definitiv lieber gegen Lulea und Lukko Rauma als gegen Visp.»

Eine Aussage, die zeigt, dass die Partien in der Champions League immer noch nicht mehr als eine Art Testspiele deluxe sind. Damit sich das vielleicht irgendwann ändert, tüfteln die Macher der Champions League stets daran, wie sie das Produkt attraktiver gestalten könnten.

Ursprünglich war abgemacht, dass die Gründungsmitglieder, zu denen Gottéron gehört, in den ersten drei Jahren gesetzt sind. Möglich allerdings, dass bereits ab nächster Saison nur noch rein sportliche Kriterien über die Teilnahme entscheiden. «Es ist schwierig zu rechtfertigen und den Fans zu erklären, warum wir in der Champions League spielen, obwohl wir letzte Saison nicht einmal die Playoffs erreicht haben», sagt Generaldirektor Raphaël Berger. Er hofft, dass Gottéron in dieser Saison mit der Champions League nicht erneut einen Verlust schreibt. «Die Voraussetzungen sind gut. So steht beispielsweise in der Vorrunde nur eine Reise an.» Da Gottéron nächste Woche am Donnerstag in Rauma und am Samstag in Lulea spielt, reisen die Freiburger direkt von Finnland nach Schweden. In der Champions Hockey League ist jeder eingesparte Franken wichtig. «Damit am Ende eine schwarze Null steht.»

 

Saison 2015/16

Fakten zu Champions Hockey League

Champions Hockey League (CHL). Gruppenphase. Gruppe A:Bern, Linköping (Sd), IFK Helsinki.Gruppe B:Zug, Tappara Tampere (Fi), Djurgarden Stockholm.Gruppe E:Davos, Pardubice (Tsch), Färjestad Karlstad (Sd).Gruppe K:Freiburg-Gottéron, Lukko Rauma (Fi), Lulea (Sd).Gruppe M:Genf-Servette, Sparta Prag, Storhamar Dragons (No).Gruppe P:ZSC Lions, Eisbären Berlin, Gap Rapaces (Fr).

Spieldaten:20./21. August (1. Runde), 22./23. August (2. Runde), 27./28. August (3. Runde), 29./30. August (4. Runde), 3./4. September (5. Runde) und 5./6. September (6. Runde).–Die K.-o.-Phase beginnt am 22. September.

Die Vorrunden-Spiele der Freiburger. Heute:Gottéron – Lukko Rauma (19.45 Uhr).Donnerstag, 27. August:Lukko Rauma – Gottéron (17.30 Uhr).Samstag, 29. August:Lulea – Gottéron (15.00 Uhr).Freitag, 4. September:Gottéron – Lulea (19.45 Uhr).

Gruppenphase mit 16 Dreiergruppen. Die besten zwei Mannschaften jeder Gruppe qualifizieren sich für die Sechzehntelfinals. Danach K.-o.-Phase (Hin- und Rückspiel) bis und mit Halbfinals. Der Final wird am 9. Februar 2016 in nur einem Spiel entschieden.

Vorschau: Freiburg-Gottéron bereits mit Verletzungssorgen

V or dem ersten Pflichtspiel heute (19.45 Uhr) in der Champions Hockey League gegen Lukko Rauma plagen Gottéron bereits Verletzungssorgen. Mit Sebastian Schilt, der noch mehrere Wochen ausfällt, Michael Ngoy und Jérémie Kamerzin fallen gleich drei erfahrene Verteidiger aus. Ngoy, der sich im Sommer an den Knien operieren lassen musste, trainiert zwar wieder, ist aber diese und wohl auch nächste Woche noch nicht einsatzbereit. Bei Kamerzin, der im unteren Bereich des Körpers verletzt ist, hofft Zenhäusern auf eine Rückkehr nächste Woche. Heute aber werden in der Verteidigung junge Spieler wie Yannick Rathgeb, Andrea Glauser, Mathieu Maret oder David Wildhaber in die Bresche springen müssen.

Auch Mauldin verletzt

Im Sturm ist die Situation entspannter, allerdings hat sich zu Michael Loichat, der sich mit den Spätfolgen einer Hirnerschütterung herumschlägt und auf unbestimmte Zeit ausfällt, mit Greg Mauldin einer der wichtigsten Offensivkräfte ins Lazarett gesellt. Der Amerikaner wurde am Samstag im Spiel gegen Biel von einem Puck im Gesicht getroffen. Er wird heute genauer untersucht, es besteht jedoch der Verdacht auf Gehirnerschütterung.

Mauldins Ausfall zwingt Zenhäusern zu Umstellungen. So wird er das bisher gut funktionierende Sturmtrio um Julien Sprunger, Andrei Bykow und Sakari Salminen auseinanderreissen müssen. Stattdessen wird Salminen an der Seite von Marc-Antoine Pouliot auflaufen. Ansonsten hält Zenhäusern allerdings nicht viel davon, die Linien allzu oft durcheinanderzuwirbeln. «Wir haben versucht, für diese Saison eine Truppe zusammenzustellen, in der die Rollen der Spieler präzise verteilt sind. Deshalb werde ich versuchen, dass sich diese Rollen nicht ständig verändern. Darum will ich die Linien nicht immer wieder umstellen. Das gilt auch bereits für die Vorbereitung.» fm

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