Leserbrief
Teures Poya-Projekt
Autor: «Das Poya-Projekt wird 31,6 Millionen Franken teurer als vorgesehen» – FN vom 30. Mai
Die Poyabrücke wird teurer. Die Freiburger Nachrichten berichteten, dass sich der verantwortliche Staatsrat Ropraz dazu wie folgt hatte vernehmen lassen: Die ursprünglich budgetierten 179,4 Millionen Franken seien im Stadium des Vorprojekts genannt worden; eine Abweichung bis zu 20 Prozent liege da im üblichen Rahmen. Die staatsrätlichen Ausführungen lassen mir keine Ruhe. Zunächst glaube ich nicht, dass sich die pauschale Behauptung, man liege mit den 20 Prozent durchaus im üblichen Rahmen, wirklich erhärten liesse. Vielmehr wird man den genauen Ursachen der Überschreitung auf den Grund gehen müssen, damit man dann aus allfälligen Fehlern die Lehre ziehen und unter Umständen auch rechtliche Schritte unternehmen kann.
Vor allem aber frage ich mich, warum die politischen Behörden, von denen die Behauptung ja stammt, nicht von Anfang an (und namentlich bei der Volksabstimmung) einen um 20 Prozent erhöhten Betrag nannten oder zumindest deutlich auf die für sie augenscheinlich übliche Ungenauigkeit von Kostenschätzungen hinwiesen? Immerhin war für sie die Überschreitung ja offenbar schon im Stadium des Vorprojekts abzusehen. Aus meiner Sicht würde es den verantwortlichen Behörden jetzt gut anstehen, möglichst rasch für volle Transparenz zu sorgen.
Autor: Prof. Dr. Hubert Stöckli, Institut für Baurecht der Universität Freiburg