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Thun am Ende mit dem längeren Atem

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Der EHC Thun hat das entscheidende fünfte Viertelfinalduell gegen die Düdingen Bulls klar mit 4:0 gewonnen. Für die bis zum Ende kämpfenden Sensler endete das Playoff-Abenteuer nach einer starken Serie nicht ganz unerwartet mit zwei Niederlagen innert drei Tagen.

Eigentlich war das fünfte Spiel am Dienstagabend zwischen Thun und Düdingen fast eine Kopie des Samstagsspiels, mit einem am Schluss logischen und verdienten Berner Sieger. In der Regular Season der Myhockey League hatte Thun ja 22 Punkte mehr geholt als die Sensler. Von dieser Differenz hatte man bis in die zwei letzten Spiele kaum etwas gesehen, zweimal hatten die Bulls in Thun sogar gewinnen können. Am Dienstagabend kam es in Thun nun zum ersten Heimsieg in dieser Best-of-5-Serie.

Der Erfolg des Favoriten bahnte sich schon im ersten Drittel an, das der konsequent zur Sache gehende Gastgeber klar dominierte und aufgrund der vielen Torchancen verdient mit 3:0 gewann. Konnten sich die Sensler am Samstag zu Hause mit dem Publikum im Rücken noch aufbäumen und zumindest den Ehrentreffer erzielen, so fehlten ihnen diesmal die Kraft und die nötigen spielerischen Mittel, um den starken Gegner ein drittes Mal resultatmässig vor ernsthafte Probleme zu stellen.

Für neutrale Zuschauer stellte sich nach diesem ziemlich einseitigen Match die Frage, wie es möglich war, dass Düdingen im altehrwürdigen Grabengut zweimal gewinnen konnte. Der Thun-Statistiker auf der Tribüne hatte schnell eine griffige Erklärung zur Hand: Die vielen jungen Spieler in seinem Team hätten Nerven gezeigt. Diese wurden diesmal nach der schnellen Führung und dem klaren Spielverlauf offenbar weniger strapaziert. Die Bulls konnten zuletzt auch wegen eines dezimierten Kaders nicht mehr ganz an die vorherigen Leistungen anknüpfen.

Thun stark in Überzahl

Praktisch bei allen vier Toren agierte der Sieger mit einem Spieler mehr auf dem Eis, und gerade hier konnten das Brüderpaar Reymondin und auch Spieler wie Fabian Haberstich ihre Klasse aufs Eis zaubern. Zwischen dem 1:0 durch Sascha Inniger, notabene einem Flügelstürmer der vierten Linie, und dem 2:0 durch Nicola Christen in der Anfangsphase lagen nur gerade 51 Sekunden. Bulls-Trainer Manfred Reinhard hatte sein Team vor einem Rückstand gewarnt, sein Gameplan ging aber wiederum nicht auf, weil man im Boxplay zu wenig nahe bei den Gegenspielern stand.

Anstatt nach dem dritten Gegentor auf 1:3 zu verkürzen, kassierten die Gäste im Mitteldrittel sogar das 0:4. Wiederum konnte Michael Bärtschi von einem Überzahlspiel profitieren – Thibault Schorderet kehrte gerade von der Bank zurück, als es hinter dem bedauernswerten Colin Stauffacher wieder einschlug, der diesmal den Platz von Sascha Rochow einnehmen durfte. Die heimischen Fans feierten dieses Tor ihrer jungen Mannschaft schon fast wie einen Sieg, auf Seite der Bulls musste man schon früh nur noch mit fünf Verteidigern durchspielen, was die Aufgabe von Dauerläufer Marc Abplanalp auch nicht gerade erleichterte. Die wirklich guten Chancen der Bulls waren faktisch an einer Hand abzuzählen, Thuns Goalie Stephan Küenzi erlebte einen relativ geruhsamen Spieltag und feierte am Ende sogar einen Shutout.

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