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Tiefer in dieselbe Kerbe

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Sechs Jahre sind seit der letzten Veröffentlichung von Overdrive Amp Explosion ins Land gezogen; von vereinzelten Konzerten abgesehen, herrschte Funkstille um die Freiburger Indie-Rock-Erstligisten. Ein Eindruck, den zu zerstreuen Stephan Brülhart, seines Zeichens Gitarrist und Sänger der Truppe, redlich bemüht ist: «In diesen sechs Jahren ist nicht nichts passiert, sondern eben sehr viel.» Unter anderem habe er in diesem Zeitraum zwei Solo-Alben mit Lonesome Station veröffentlicht, einige Bandmitglieder seien für längere Zeit verreist, die Familien hätten zunehmend Zeit beansprucht und dergleichen Gründe mehr. «Wenn du älter wirst, schaust du einmal hin und her, und schon ist wieder ein Jahr vorbei. Da wird die Frequenz grösser.» Aber von Untätigkeit könne keine Rede sein.

Alles fliesst

Nachdem der Verdacht des Müssiggangs erfolgreich dementiert ist, bleibt die Frage, warum gerade jetzt ein neues Album erscheint. Brülhart dazu poetisch: «Du kannst die Steine nicht zweimal in dieselbe Saane schmeissen. Es musste Zeit vergehen, aber jetzt ist die Zeit reif.» Dafür gibt es wiederum handfeste Gründe: Das neue System der Kulturförderung im Kanton – einige Clubs, die sich um das hiesige Musikschaffen verdient gemacht haben, erhielten die Möglichkeit, beim Kanton finanziell unterstütze Residenzen für Bands zu beantragen – spielte eine zentrale Rolle. Denn diese Möglichkeit ergab sich für Overdrive Amp Explosion durch das Bad Bonn, weshalb folgerichtig die instrumentalen Teile des Albums in spe dort aufgenommen wurden. «Das hat bestens gepasst. Wir wollten schon immer mal live aufnehmen. Und in diesem Lokal haben schon so viele Bands gespielt, aber eine Platte hat da noch niemand aufgenommen.»

«Wir machen nichts Neues», meint Brülhart auf die Frage, was sich verändert habe, «aber die Musik ist schon luftiger geworden, poppiger, eingängiger.» Nicht zuletzt liegt dies daran, dass der Gesang mehr Raum bekommen hat. «Wir hatten den Mut zu sagen: ‹Jetzt sind wir reif für die Stimme.›»

Ein Auftritt der Band im Bad Bonn vor 5 Jahren.

Diesen Raum musste sich das Sangesorgan in der dicht gewebten Instrumental-Musik des Quartetts erst erobern. Während der Gesang auf der letzten Platte noch zu sehr in den Hintergrund gemischt wurde, habe man diesmal gewagt, ihn in den Vordergrund zu hieven. «Jetzt haben wir die Songs, die die Stimme brauchen. Früher hat mir als Sänger auch noch der Mut gefehlt. Es ist ein Prozess, anzunehmen, dass es so klingt, wie es klingt. Und darin liegt die Stärke.»

Stete Entgrenzung

Letztlich ist der erstarkte Gesang auch mitverantwortlich für die langen Jahre des Wartens: «Die Aufnahmen der Instrumente sind bereits seit eineinhalb Jahren im Kasten. Es sind aber noch Lyrics dazugekommen, die brauchen Zeit.»

Obwohl die Texte laut Brülhart «keine Message, keine Ratschläge», sondern nur eine Reihe von Bildern transportieren, hat sich doch eine zentrale Thematik herauskristallisiert, die dem Album den Namen gab: «Bounds», Grenzen. «Das Thema Grenzen ist allgegenwärtig», meint Brülhart. Mit den neuen Liedern Grenzen zu überwinden, sei aber nicht das Ziel. «Kann man überhaupt Grenzen durchbrechen? Die nächste wartet gleich dahinter. Vielleicht geht es eher darum, Grenzen auszuweiten.»

Welche Ziele hat die Band? «Welterfolg», lässt die Internetpräsenz vollmundig verlauten. Brülhart kommentiert schmunzelnd: «Welterfolg hat nicht mit kommerziellem Erfolg zu tun. Es gibt künstlerischen und kommerziellen Erfolg, und den kommerziellen Erfolg haben wir aufgegeben.» Bleibt also der künstlerische. All dies – Entspannung, Entgrenzung und Selbstbewusstsein – hört man «Bounds» an.

Nun werden die Songs auf der Bühne zum Besten gegeben. Bereits vier Konzerte sind gebucht; Stephan Brülhart hofft, dass weitere Auftritte folgen. Aber auch in dieser Hinsicht ist Entspannung das neue Credo: «Ich weiss nicht, was in zwei Jahren ist. Ich weiss nur, dass wir eine neue Platte haben, und das ist super.»

Vorschau

Zurück am Ort des Entstehens

Am 8. April erblickt das jüngste Werk von Overdrive Amp Explosion das Licht der Welt. «Es ist klar, dass die Plattentaufe im Bad Bonn stattfinden musste, denn da haben wir die Platte auch aufgenommen», sagt Stephan Brülhart. Als Taufpaten fungieren die schwermütigen Tessiner Gauchos von The Lonesome Southern Comfort Company. Damit sind alle Komponenten für eine stimmungsvolle Feier gegeben: «Es wird ein familiärer Abend in einem familiären Umfeld, der die Grenzen nach aussen offen lässt.»

tj

 

Bad Bonn, Düdingen. Sa., 8. April, 21.30 Uhr.

 

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