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Tiefgang und Emotionen

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Tiefgang und Emotionen

Eine junge Crew dreht in diesen Tagen in Freiburg den Kurzfilm «Clinch»

Wer in den kommenden Tagen irgendwo in der Stadt Freiburg oder in ihrer Umgebung einer Gruppe junger Leute mit Kameras und Kabelrollen begegnet, wird womöglich Zeuge, wie ein Film entsteht: am Mittwoch haben die Dreharbeiten zu «Clinch» begonnen.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Die ersten Schritte der jungen Tänzerin sind etwas zaghaft, als sie die Bühne in Zimmer 3016 der Uni Miséricorde betritt. Kein Wunder: Man steht schliesslich nicht jeden Tag als Statistin vor Filmkameras. Sichtlich wohl fühlt sich hingegen Regisseur und Drehbuchautor Lorenz Würgler. «Schön» findet er den Auftritt der Tänzerin, wünscht ihn sich aber «noch ein bisschen krasser». Die Statistin probiert ein paar Figuren aus, schwebt über die Bühne, dreht sich im Kreis, bis die Szene im Kasten und Lorenz Würgler zufrieden ist.

Das Ganze hat nur ein paar Minuten gedauert. Mehr liegt nicht drin, denn das Programm ist dicht gedrängt. Innerhalb von zehn Tagen soll ein Kurzfilm von rund 25 Minuten Länge entstehen. Dabei haben die Verantwortlichen durchaus qualitative Ansprüche: «Uns war von Anfang an klar, dass wir diesen Film nur machen würden, wenn wir ihn richtig machen können», sagt Simon Dick, Mitbegründer des Vereins «Student in the Box Film», der für das Projekt verantwortlich zeichnet. Trotzdem ist «Clinch» eine echte Low-Budget-Produktion geblieben. Alle Beteiligten arbeiten ehrenamtlich, damit das vorhandene Sponsorengeld vollständig in gute Ausrüstung gesteckt werden kann.

Psychosoziales Drama

«Student in the Box Film» wurde vor einem Jahr von fünf jungen Männern gegründet, die sich schon länger mit dem Gedanken trugen, einen eigenen Film zu realisieren. Als Studenten der Medienwissenschaften, VJ und Fernsehjournalisten hätten sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen umsetzen und ein «eigenes Kunstwerk» produzieren wollen, so Simon Dick. Bald habe man gemerkt, dass ein solches Projekt für fünf Leute nicht zu machen sei, und es seien weitere Helfer dazugekommen, Spezialisten für Licht und Ton, Kamera und Styling. Im vergangenen Juni wurden in einem zweitägigen Casting die Schauspieler für die Hauptrollen ausgewählt, und es wurden etwa 60 Statistenrollen verteilt.

Die meisten Beteiligten sind Studierende der Uni Freiburg. Gemeinsam erzählen sie die Geschichte eines jungen Mannes, der sich in seinem Leben und in der Gesellschaft immer weniger zurechtfindet und nach Wegen sucht, seine Selbstachtung zurückzugewinnen. «Es ist ein psychosoziales Drama mit lustigen und nachdenklichen Elementen», sagt Simon Dick.

Eine Geschichte mit Tiefgang habe er erzählen wollen, so Autor Lorenz Würgler. «In 25 Minuten will ich Emotionen aufbauen, die auf den einen Augenblick hinlaufen, in dem es den Zuschauern kalt den Rücken runterläuft.» Das Medium Film hat Würgler während eines Praktikums beim Bieler Tele Bielingue entdeckt und dabei auch gelernt, «welche Geschichten sich eignen, um in Bildern erzählt zu werden».

«Einer liess sich den Kopf rasieren»

Der Filmdreh sei stressig, aber auch sehr spannend, sagt Würgler am zweiten Drehtag. Gleich zu Beginn stehen aufwändige Arbeiten auf dem Programm: viele kurze Sequenzen mit verschiedenen Statisten, von der Tänzerin zum Boxer, von den Cheerleaderinnen zum Surfer, vom Junkie zum Fechter. «Es ist unglaublich, was für Leute wir für all die Rollen gefunden haben», so Würgler. «Einer, der einen Neonazi spielte, liess sich zum Beispiel extra den Kopf rasieren.»

Bis aus all den einzelnen Szenen ein fertiger Film wird, wird es noch eine Weile dauern. Nach dem Dreh wird bis Anfang 2006 geschnitten und vertont. Danach sind Aufführungen in Freiburg und in Bern geplant, und das Werk soll an verschiedene Kurzfilmfestivals geschickt werden. Im Internet wird man den Film gratis herunterladen können.

www.clinchderfilm.ch; www.outnow.ch/Media/Img/2005/Clinch.

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