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Toilettengeflüster

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: MAtthias Fasel

Der verrückteste Tennisspieler der Welt ist ein Österreicher. Das ist schon länger bekannt. Daniel Köllerer hat schon so viele Ballmädchen beleidigt, Schläger zertrümmert und Gegner zur Weissglut getrieben, dass selbst auf dem Logo seiner offiziellen Homepage «Crazy Dani» steht.

Seine Liste von Entgleisungen ist dementsprechend lang: 2003 hatte er in der Schweiz für seinen ersten Eklat gesorgt. Im NLB-Spiel zwischen Lido Luzern und Genf Eaux-Vives beleidigte er seinen Gegner trotz Führung dermassen, dass er disqualifiziert wurde und Luzern freiwillig auf Doppel und Aufstiegschance verzichtete, um Schlimmeres zu verhindern. Obwohl er von der ATP wegen seiner Undiszipliniertheiten zweimal mehrere Monate gesperrt wurde, 200 ATP-Spieler einen Brief unterschrieben, in dem sein Tour-Ausschluss gefordert wurde, und er 2004 nach einem Sieg in Genua gar von einigen Profikollegen in der Garderobe verprügelt worden sein soll, hat sich Köllerer seither kaum verändert. Erst gerade im Juli packte ihn Stefan Koubek in der österreichischen Liga an der Gurgel, weil ihn Köllerer «Wichser» genannt hatte. «Ich bin eben ein bisschen anders», pflegt das Enfant terrible in Interviews zu sagen.

Das hat er diese Woche wieder einmal bestens unter Beweis gestellt. Wer sonst bitte schafft es, während eines Spiels auf der Toilette disqualifiziert zu werden? Genau das ist Köllerer beim Challenger-Turnier im italienischen Cordenons beim Stand von 1:6, 7:6 gegen den Holländer Robin Haase passiert. Natürlich völlig zu Unrecht, glaubt man Köllerers Ausführungen auf seiner Homepage: «Ich sitz beim Set-Break und verlange eine WC-Pause. Passt! Ich geh aufs WC – zum Glück war eines frei. Türe zu und zugesperrt. Nebenan höre ich jemand reden – auf Deutsch! Ich: ?Max???? Die andere Person: ?Ja?!?(Okay…mein Coach ist neben mir am WC und telefoniert) Ich: ?Max… mit wem telefoniastn du so spät?? (Keine Antwort). Ich: ?Hey … mit wem redstn du?? Max: ?Mit da Mimmi. Kumm jetzt, weida so …?»

Tja, die Mimmi also wars. Und die böse ATP dachte, er lasse sich Coaching-Anweisungen geben – was im Tennis verboten ist. Der arme Dani und sein Trainer schienen ob der Disqualifikation jedenfalls ganz perplex. O-Ton Homepage: «Wir haben uns angesehen – er hat gar nichts verstanden – geschaut hat er wie ein Autobus.»

Wie ein Autobus? Egal. Köllerer also ein Opfer? Nun ja, der Österreicher ist eben auch als Meister der Ausreden bekannt. 2006 nannte er Nicolas Almagro «hijo de puta» (Hurensohn). Köllerer jedoch brachte danach mangelnde Spanischkenntnisse als Entschuldigung an. Er habe bloss sagen wollen «schöner Punkt» …

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