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Toronto-Allstars

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Toronto-Allstars

«Broken Social Scene» im Fri-Son

Aus Kanada kommt viel gute Musik: die Weakerthans, Alanis Morissette, Neil Young und eben auch «Broken Social Scene». Am vergangenen Freitag hat die kanadische Supergruppe (im nummerischen Sinne) das Fassungsvermögen der Fri-Son-Bühne getestet.

Von UELI STRASSER

Wie viele Mitglieder «Broken Social Scene» hat, weiss vermutlich nicht mal deren Vorsteher Kevin Drew selber. Im Cover der aktuellen Platte sind jedenfalls 17 Namen verzeichnet. Begonnen hatte das Abenteuer 1999, als er und Brendan Canning sich zusammentaten, um die erste Platte «Feel good lost» aufzunehmen.

Wie ein Magnet zog das Projekt die Musiker Torontos an und vereinigte Gast-Sternchen und Stars der dortigen Szene. 2002 folgte der Durchbruch mit der von der Kritik enthusiastisch gefeierten CD «You forgot it in people». Nach Aussage von Drew sind von den Beteiligten am dritten Album maximal vier gleichzeitig im Studio anwesend gewesen und die geordnete Rekrutierung und Organisation der omnibeschäftigten Musiker schien ein schier unmögliches Unterfangen zu werden. Die Platte tönt fantastisch und ist nur zu empfehlen. Und würden die Musiker ihre Songperlen nur eine Spur kommerzieller gestalten, müsste sogar der eine oder andere Radio-Hit dabei abspringen.

Miteinander statt gegeneinander

Die Voraussetzung für die Live-Umsetzung ist spannend. Denn zu viele Musiker verderben den (Sound-)Brei, könnte man annehmen. Aber nicht bei «Broken Social Scene». Zehn Nasen musizieren im Fri-Son miteinander anstatt – wie es oft vorkommt – gegeneinander. Jeder weiss genau, was er zu tun hat, und das liegt nicht an der instrumentalen Einteilung: Der Saxofonist spielt nämlich auch Gitarre, ein Gitarrist spielt auch Schlagzeug, der Sänger spielt auch Keyboard.

Die Singrollen sind ausserdem auf fünf Personen verteilt, und zuweilen rocken vier Gitarristen gleichzeitig. Dieses potenzielle Chaos in geordnete Bahnen zu lenken ist bereits eine Meisterleistung, aber Broken Social Scene schaffen mehr als das.

Jams und Hooks

Die Kanadier lassen ein akustisches Feuerwerk auf die lediglich rund 150 Zuhörer abbrennen. Eine stilistische Beschreibung des Vortrags muss leider scheitern. Hier geben sich Pop und Rock die Hand, hier sagen sich Folk und Elektro gut Nacht. Die Band driftet gerne in ausschweifende Jams ab, um urplötzlich wieder die lieblichsten Hooks aus dem Ärmel zu nehmen. Ausserdem sind die Tracks durchwegs unerhört tanzbar (eine weitere Glanzleistung: Als Gitarrenband tanzbar zu sein, ohne nach Franz Ferdinand zu tönen).

Auch die Kommunikation mit dem Publikum kommt sehr sympathisch rüber. Der stimmlich handicapierte Kevin Drew steigt sogar von der Bühne, um eine hustende Leidensgenossin zu umarmen. Und immer wieder betont er, welch feiner Ort Freiburg ist und im Speziellen das Fri-Son. Als Rausschmeisser gibt es nach über zwei Stunden eine letzte fulminante Jam-Session zu sehen. Der Sänger hat ans Schlagzeug gewechselt, derweilen sich die halbe Band bereits im Zuschauerraum tummelt und das Feierabend-Bier geniesst. Wohl der Band, die über solche Möglichkeiten verfügt – und sie erst noch ausschöpft.

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