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«Tot sein wäre langweilig»

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Autor: Carole Schneuwly

Ein junger Mann verzweifelt an sich und an der Welt, in der er lebt, und reagiert darauf, indem er sein Umfeld permanent vor den Kopf stösst. Eine reife Dame, die es im Leben nicht leicht hatte, strandet als Wäscherin in einem Berghotel und begegnet den düsteren Seiten des Daseins mit Fantasie und Lebensfreude. Was passiert, wenn diese beiden Menschen im Berghotel aufeinandertreffen und ihre Seelenverwandtschaft entdecken? Das steht im Mittelpunkt von Hansjörg Schneiders «Alpenrosentango», dem Stück, mit dem die Deutschfreiburgische Theatergruppe am Wochenende Premiere gefeiert hat.

Kurzweiliger Abend

Unter der Regie von Brigitte Bissegger bietet das Ensemble dem Publikum einen äusserst kurzweiligen und unterhaltsamen Theaterabend. Die Vielschichtigkeit der Vorlage, die packenden Dialoge und der rasante Rhythmus im Wechsel der Szenen tragen dazu ebenso bei wie die Darstellerinnen und Darsteller mit ihren Künsten und nicht zuletzt die Live-Musik von Akkordeonistin Sabine Gysi.

«Brauchbarer Mensch»

Ernsthafte und tiefgründige Szenen wechseln sich ab mit musikalischen Intermezzi und witzigen Momenten. So geben die provokativen Ausfälligkeiten des dauerpessimistischen Stephan (Olivier Hänni) ebenso zum Schmunzeln Anlass wie etwa seine Begegnung mit einem Psychiater (Detlef Staude), der selber mindestens ebenso deprimiert ist, oder mit einem Oberst (ebenfalls Staude), der in Stephan den «Killerinstinkt» wecken und «einen brauchbaren Menschen» aus ihm machen will.

Vor allem aber lebt das Stück vom Zusammenspiel von Olivier Hänni als Stephan und Gerti Haymoz als Natascha. Beiden nimmt man ihre innere Zerrissenheit ab, man erlebt mit, wie sie sich einander öffnen und wie sie beim jeweils anderen unbekannte Seiten zum Vorschein bringen. «Ich habe Hornhaut auf der Seele», sagt Stephan, und dass er manchmal tot sein möchte, weil das so einfach wäre. «Aber langweilig», erwidert Natascha, die es versteht, den Augenblick zu leben: «Wir haben nur diese eine Nacht». «Vor uns liegt das Ende», findet Stephan. «Ein gutes Ende», meint Natascha, «denn wir haben getanzt.» Und was anderes könnten die beiden tanzen als den Tango, der ihre Leidenschaft und ihre Melancholie so gut zum Ausdruck bringt? Die Musik ist es auch, in der Natascha singend zeigt, dass auch sie ihre nachdenklichen und traurigen Seiten hat.

Eine einfache Wäscherin

Einen Wendepunkt erreicht die Beziehung zwischen Natascha und Stephan, als sie sich als einfache Wäscherin zu erkennen gibt und Stephan erkennt, dass es die ungarische Gräfin, die ihm den Kopf verdreht hat, nicht gibt. Zum Schluss ist er es, der feststellt: «Wir haben nur noch eine Nacht.» Was sie den beiden bringen mag?

Weitere Aufführungen: Kellerpoche, Samaritergasse 3, Freiburg. 13., 14., 15., 20., 21., 22., 27., 28. und 29.11. Fr. und Sa. 20.15 Uhr, So. 17 Uhr. www.dftg.ch.

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