TPF und Groupe E starten ein neues Angebot für Miet-E-Bikes in Murten

E-Bikes sollen den ÖV ergänzen und zur Energiewende beitragen: Mit diesen Zielen steigen die TPF und Groupe E in den Markt der Miet-E-Bikes ein. Ihr neues Angebot starten sie im See- und Greyerzbezirk. 

Die Freiburgischen Verkehrsbetriebe (TPF) und Groupe E lancieren gemeinsam ein neues Angebot für das Mieten von Elektrovelos im Kanton Freiburg. Ab sofort stehen in Murten 50 E-Bikes bereit.

Mit dem neuen Angebot wollten die TPF eine Mobilitätslösung für den sogenannten letzten Kilometer anbieten, sagte Serge Collaud, Generaldirektor der TPF, am Freitag anlässlich der Vorstellung von Pick-e-Bike. Von den Haltestellen der Busse und Züge müssten die Passagiere noch an ihren Zielort gelangen. Wenn das schwierig sei, würden sie weiterhin das Auto nutzen. Die E-Bikes sollen hier eine Alternative bieten.

Jacques Mauron, Generaldirektor von Groupe E, wies auf den Umweltaspekt hin. «Das Angebot passt zu unserer Unternehmensvision: Wir wollen die Energiewende meistern und den Langsamverkehr unterstützen.» Die Mobilität sei ein Bestandteil der Energiewende und betreffe alle. Weniger Verkehr bedeute weniger CO2-Emissionen.

Pick-e-Bike ist nicht nur für Pendlerinnen und Pendler oder die Bewohnerinnen und Bewohner des Kantons Freiburg gedacht. Auch Touristen gehören zur Zielgruppe. «Ich bin überzeugt, dass es ein schönes Angebot ist für unsere Bewohner und unsere Besucher», sagte Petra Schlüchter, Murtens Stadtpräsidentin, und zählte auf, welche Ausflugsziele ab Murten mit dem E-Bike erreicht werden können. «Unsere Gegend ist wie gemacht für ein solches Angebot.»

Helm ist obligatorisch

Die Flotte von Pick-e-Bike besteht aus Velos der Marke Stromer mit einem 800 Watt-Motor. Laut TPF und Groupe E können diese Velos eine Geschwindigkeit von 35 Stundenkilometer erreichen und bis zu 180 Kilometer weit fahren. Jedes Velo hat einen Korb, einen Helm und auch einen Seitenspiegel. Aufgrund der Leistung und der Geschwindigkeit dieser E-Bikes müssen die Nutzerinnen und Nutzer mindestens einen Führerausweis der Kategorie M besitzen. «Wenn diese Voraussetzung nicht erfüllt ist, wird das Benutzerkonto nicht aktiviert», erklärte Michel Nicolet, Leiter der Geschäftsentwicklung der TPF und Projektleiter von Pick-e-Bike. Inhaber eines Autoführerausweises der Kategorie B sind automatisch berechtigt, auch Motorfahrräder der Kategorie M zu steuern.

Nach der Freischaltung des Kontos können die Nutzerinnen und Nutzer mittels einer App die E-Bikes orten, reservieren, öffnen und abschliessen. Ein Abo gebe es nicht, die Kosten würden pro Minute verrechnet.

Fünf Stationen in Murten

Murten ist die erste Freiburger Gemeinde mit dem neuen E-Bike-Angebot. Die Elektrovelos befinden sich bei den Bahnhöfen Murten und Muntelier-Löwenberg, beim Berntor, der Schiffsanlegestelle am Murtensee und an der Lausannestrasse. Das System von Pick-e-Bike funktioniert auch ohne feste Stationen. Die Gemeinden können Freefloating-Zonen definieren, also Bereiche, wo die E-Bikes nicht an fix definierten Stationen abgestellt werden müssen.

Nach dem Start solle das Angebot schrittweise ausgedehnt werden, so Collaud. Interessiert seien Mont-Vully im Seebezirk und weitere Gemeinden im Greyerzbezirk. Angesprochen auf das in Freiburg bestehende Angebot von Publibike, sagte Collaud: «Wir vervollständigen das Angebot. Publibike ist nicht überall, sondern eher im urbanen Raum präsent.» Pick-e-Bike starte im See- und Greyerzbezirk. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass die E-Bikes am Rand der Stadt Freiburg zu finden sein werden.