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Tränen statt Rekord

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Mit 4433 klassierten Läuferinnen und Läufern verzeichnete die Corrida in den Strassen von Bulle am Samstag bei drei Grad Celsius einen Teilnehmerrekord. Das Hauptinteresse der vielen Zuschauer, die die Strecke säumten, galt selbstredend den Elite-Rennen der Männer und der Frauen. Gespickt mit Athletinnen und Athleten von internationalem Format wurden sie ihren Erwartungen vollauf gerecht. Schliesslich waren es die erst 18-jährigen Uganderin Sarah Chelengat und der Belgier Isaac Kimeli, die sich mit der Kuh respektive dem Stier – dem traditionellen Siegerpreis des Greyerzer Stadtlaufs – fotografieren lassen konnten.

Allgemeine Konfusion

Geradezu dramatisch endete das nervenzehrende Rennen der Frauen über 6 Kilometer (10 Runden à 600 m). Die Äthiopierin Helen Bekele Tola, im Oktober überragende Siegerin beim Murtenlauf in einer neuen Rekordzeit, und Sarah Chelengat sprinteten praktisch gleichauf über die Ziellinie. Weder die Speaker noch der OK-Präsident Jean-Bernard Repond («Ich vertraue dem Resultat der Zeitnehmer») wussten in der allgemeinen Hektik, wer denn nun gewonnen hatte. Nachdem Bekele Tola zuerst selbstbewusst sagte, sie sei sich sicher, die Siegerin zu sein, war sie nur wenige Minuten später am Boden zerstört. Der Sieg wurde in 19:09,5 Minuten mit einer halben Sekunde Vorsprung der jungen Chelengat, die dieses Jahr erstmals Läufe in Europa bestreitet, zugesprochen. Der Protest des Gemahls Bekele Tolas (der ehemalige Spitzenläufer Eticha Tesfaye) verpuffte im Nichts. Statt des angestrebten Streckenrekords und der 4000 Franken Prämie – das Spitzenduo lag nur vier Sekunden über der Zeit der Kenianerin Carolin Chepkwony aus dem Jahr 2006 – blieben Tola Bekele so nur die Tränen der Enttäuschung.

Dabei hatte es für die Corrida-Siegerin 2015 und 2017 zunächst noch vielversprechend ausgesehen. In einem Quartett mit Chelengat, Esther Chebet und Gladys Jamaiyo startete sie schnell. Nach drei Runden lag die Spitze neun Sekunden unter der Durchgangszeit von Chepkwony bei ihrem Rekordlauf. Diese Pace vermochten Chelengat und Co. jedoch nicht durchzustehen. Vor der letzten Runde betrug der Rückstand auf die Zeit Chepkwonys fünf Sekunden. Dieses Handicap war nicht mehr wettzumachen. «Es war dennoch toll, ich habe den Lauf wirklich genossen», sagte die scheue und wortkarge Chelengat (PB von 15:00,6 Minuten über 5000 m) im Ziel. Den dritten Rang hinter der unglücklichen Tola Bekele sicherte sich die nächste Uganderin Esther Chebet.

Beste Schweizerin im Elite-Feld der Frauen wurde Nicole Egger (LV Langenthal) als Achte (20:38 Minuten). Teres Heimlicher (LAT Sense), die schnellste Freiburgerin, klassierte sich in 22:09 Minuten im 25. Rang.

Abraham geschlagen

Nicht gerechnet werden konnte mit einem Streckenrekord bei den Männern über 8 Kilometer (8 Runden à 1000 m). Zu gut ist die Zeit von 22:27,3 Minuten des diesmal abwesenden Julian Wanders, die der Genfer vor Jahresfrist in Bulle gelaufen hatte. Der Unterhaltungswert des Rennens war gleichwohl gross. Hatte Wanders 2018 die erste Runde in unglaublichen 2:39 Minuten absolviert, führte diesmal Boniface Kibiwott (KEN) das Feld in 2:45 Minuten nach dem ersten Zieldurchlauf an. Diese Führung konnte Kibiwott bis Runde sechs halten, ehe Isaac Kimeli das Zepter übernahm. Der 25-jährige Belgier, Vize-Europameister im Cross und WM-Finalist über die 5000 Meter, zog das Tempo an und sicherte sich den Sieg in Bulle in 22:55 Minuten vor Kibiwott (23:15) und Tadesse Abraham (23:19). Letzteres musste dem hohen Tempo in den Startrunden Tribut zollen. «Zunächst hatte ich den Sieg im Kopf. Dann war es mir aber schlicht zu schnell», sagte der dreifache Corrida-Gewinner (2008, 2011 und 2015), der seinen eigenen Rhythmus finden musste. Trotzdem war der Schweizer, der vor gut einem Monat den WM-Marathon von Doha im neunten Rang beendet hatte, mit seiner Leistung zufrieden. «Dieses hohe Tempo war wenige Wochen nach Doha wie ein Schock. Ich spüre insbesondere noch eine mentale Müdigkeit. Aber damit muss ich umgehen können. Ich freue mich schon auf die nächsten Rennen.» Im Kopf hat Abraham dabei selbstredend die Escalade in Genf, sein Heimrennen, das in zwei Wochen stattfinden wird.

Dort wird er wiederum auf Kimeli treffen, der nach seinem Triumph das Bad in der Menge sichtlich genoss. «Ich bin natürlich hochzufrieden mit meiner Leistung. Schade nur, war Wanders nicht am Start. Ich wäre gerne gegen ihn gelaufen», erklärte der Belgier, der die 5000 Meter bereits in 13:13 Minuten gelaufen ist. «Mein grosses Ziel aber sind die Olympischen Spiele 2020 in Tokio.»

Die Ehre des besten Schweizer Läufers kam Jonas Raess (TV Unterstrass Zürich) in 23:21 Minuten und Rang sechs zuteil. Schnellster Freiburger war Jérémy Schouwey (CS Haute­ville) im 20. Rang. Jari Piller (TSV Düdingen) klassierte sich in 25:26 Minuten im 33. Rang bei 60 gestarteten Elite-Läufern.

Rangliste

Siege für Kimeli und Chelengat

Bulle. 44. Corrida. Elite. Männer (8 km): 1. Isaac Kimeli (BEL) 22:55. 2. Boniface Kibiwott (KEN) 23:15. 3. Tadesse Abraham (LC Uster) 23:19. 4. Dominic Lokinyomo Lobalu (SUD) 23:20. 5. Rinas Akhmadeew (RUS) 23:20. 6. Jonas Raess (LC Regensdorf) 23:21. 7. Mathew Sang Kibiwott (KEN) 23:32. 8. Bernard Matheka (KEN) 23:50. 9. Eric Rüttimann (LC Uster) 23:53. 10. Sylvester Kipchirchir Kiptoo (KEN) 24:01. – Ferner: 20. Jérémy Schouwey (CS Hauteville) 24:47. 21. Yan Volery (SA Bulle) 24:52. 33. Jari Piller (TSV Düdingen) 25:26. 39. Pascal Berset (CAG Farvagny) 25:49. 53. Pierre-Yves Cardinaux (CS Vallée du Flon) 26:55. – 60 kl.

Frauen (6 km):1. Sara Chelengat (UGA) 19:09.2. Helen Bekele Tola (ETH) 19:09. 3. Esther Chebet (UGA) 19:17. 4. Gladys Jemaiyo (KEN) 19:19. 5. Daria Mykhailova (UKR) 20:20.6. Marine Meseret Gezahegn (ETH) 20:24. 7. Susana Godinho (POR) 20:37. 8. Israel Silass Gelatu (ETH) 20:38. 9. Nicole Egger (LV Langenthal) 20:38. 10. Chiara Scherrer (TG Hütten) 20:45. – Ferner: 25. Teres Heimlicher (LAT Sense) 22:09. 28. Laura Colliard (Riaz) 22:22. – 44 kl.

Die Resultate der übrigen Kategorien folgen in der morgigen Ausgabe der FN.
 

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