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Trau keinen Prognosen – vor allem wenn sie die Zukunft betreffen!

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Gastkolumne

Autor: Heinz Pfander

Trau keinen Prognosen – vor allem wenn sie die Zukunft betreffen!

Dieses Zitat von Winston Churchill ist aktueller denn je und erinnert ironisch daran, dass die Unwissenheit nach wie vor die Grundlage jeder Prognose ist.

Während wir uns beim Bucheli Thömu schon daran gewöhnt haben, die Wettervorhersage am Sonntagabend fürs nächste Wochenende nicht ernst zu nehmen, sieht es bei den wirtschaftlichen Voraussagen anders aus. Grundsätzlich müsste man meinen, dass seriöse Recherchen Zahlen hervorbringen, denen man auch trauen kann. Denkste!

So habe ich in den letzten Monaten die veröffentlichten Berichte etwas genauer verfolgt… und war beeindruckt! Beeindruckt von den sich in rascher Folge abwechselnden, völlig unterschiedlichen und laufend revidierten Wirtschaftsprognosen.

Das KOF der ETH steht zum Beispiel in völliger Opposition mit dem Seco. Fürs laufende Jahr errechnete man Ende September einen Rückgang des Bruttoinlandproduktes von 3,4%. Das Seco wiederum korrigierte seine früheren Minuswerte von 2,7% auf 1,7%. Hier handelt es sich wohlverstanden um errechnete Zahlen für eine Periode, welche schon fast vorbei ist! Prognosedifferenz 100%!

Die Aussichten fürs 2010 revidierte wiederum das KOF vor 2 Monaten von minus 0,6% auf plus 0,1% (116% daneben), und das Seco sieht zum Glück plötzlich auch nicht mehr so schwarz. Korrektur der publizierten minus 0,4% auf plus 0,4% (200% daneben). Gleichzeitig und ohne Skrupel orakeln dieselben Wahrsager, dass die Konjunktur im kommenden Jahr «trotzdem weitgehend schwunglos» verlaufen wird und die Arbeitslosenquote von heute 4,0% auf genau 5,2% ansteigen wird.

Die Konsequenzen solcher Aussagen sind gefährlich! Viele Menschen und Unternehmen reagieren darauf und hören nicht mehr auf ihren Bauch. Es wird weniger konsumiert, investiert, und die Angst, etwas zu wagen, überwiegt. Damit dreht sich die Spirale – abwärts, versteht sich. Die Krise nährt die Sehnsucht nach Prognosen – aber die Prognosen nähren die Krise! Dass die sogenannte Krise auch niemand vorhersah, spricht übrigens für sich selbst, nicht aber für die Prognostiker.

Nun wage auch ich noch eine Prognose:

Nach dem Regen scheint die Sonne, die Welt wird nicht untergehen, und die Kosten all dieser Institute werden weiterhin zu viele Steuergelder verpuffen. Ich empfehle Ihnen, diese Kolumne beiseitezulegen und in 12 Monaten zu überprüfen, wie die Fakten tatsächlich sind.

Und eine Erkenntnis zum Schluss: Statt die Zukunft vorauszusagen, sollten wir sie erfinden!

Heinz Pfander, Unternehmer in Düdingen, ist Inhaber der ATEC Personal AG und REGA-TEXT TV, Gastgeber der Wallenried-Gespräche und Initiant des PRIX-ATEC. Als Mitglied des Gewerbeverbandes Sense ist er in einem FN-Kolumnistenkollektiv tätig, das in regelmässigem Rhythmus frei gewählte Themen bearbeitet.

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