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Traumberuf Basketballschiedsrichter

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Seit über 20 Jahren steht der Freiburger Sébastien Clivaz nun bereits als Schiedsrichter auf dem Basketballfeld. Seine Leidenschaft bleibt unverändert gross.

Wenn ein Schiedsrichter seine Arbeit gut macht, dann spricht niemand davon. Handelt es sich aber um ein strittiges Spiel, dann geschieht es immer wieder, dass die Schiedsrichter zu Sündenböcken gemacht werden. Sébastien Clivaz, Basketballschiedsrichter in der Schweizer Meisterschaft und dem Europacup, erklärt im Interview mit Zisch-Reportern, wieso es wichtig ist, dass die Spieler und Fans verstehen, dass auch der Schiedsrichter immer Teil eines Spiels sein wird.

Sébastien Clivaz, Sie haben als Jugendlicher selbst Basketball gespielt. Welche Erfahrungen nehmen Sie aus dieser Zeit mit?

Ich konnte das Spiel sehr einfach verstehen. Da ich selbst gespielt habe, wusste ich schon von Anfang an, wie sich verschiedene Spieler verhalten. Ich habe das Verhalten beobachtet, als ich selber gespielt habe, dann aber auch, als ich als Schiedsrichter auf dem Platz stand. Ich verstehe die Spieler und deren Verhaltensweisen gegenüber Schiedsrichterentscheidungen viel besser, als wenn ich nicht selbst gespielt hätte.

Wie lange sind Sie bereits Schiedsrichter?

Ich bin jetzt 22 Jahre lang Schiedsrichter. Am Anfang wurde ich bei kleinen Spielen im Kanton Freiburg eingesetzt, dann hatte ich Spiele in der ganzen Schweiz und jetzt pfeife ich die meisten Spiele International in der Euroleague. Das macht mir viel Spass.

Ein Schiedsrichter wird oft von Fans beleidigt. Wie gehen Sie mit solchen Situationen und Beleidigungen um?

Es gibt vermutlich in jedem Spiel Situationen, bei denen die Zuschauer nicht glücklich sind über die Entscheidung.

Sébastien Clivaz
Basketballschiedsrichter 

Während eines Spiels ist es also oft so, dass wir Sachen hören, welche wir nicht unbedingt hören möchten. Das gehört zum Job. Wenn wir die Schweiz mit anderen europäischen Ländern vergleichen, dann sehen wir, dass es hier weniger Basketballfans gibt. Alles was neben dem Spielfeld gesagt wird, hören wir. Da es eine kleine Gemeinschaft ist, gibt es auch viele Leute, die wir gut kennen. Wenn wir dann etwas von ihnen hören, trifft das einen mehr, als wenn es jemand Unbekanntes ist. Auf dem Internationalen Level gibt es viel mehr Druck. Dort ist es nicht das Gleiche. Die Leute in der Schweiz sehen mich seit 20 Jahren, im Ausland sind es fast immer andere Gesichter. Es gab auch schon Momente, bei denen Beleidigungen zu weit gegangen sind. Wenn es über das Spielfeld hinaus geht, dann finde ich das nicht in Ordnung. Ich wurde beispielsweise einmal über die Medien von Personen stark angegriffen und bin noch immer froh, dass meine Familie nicht alles mitbekommen hat, da es nicht in den Freiburger Medien berichtet wurde. Für mich ist es wichtig, dass wir alle Personen auf dem Spielfeld respektieren. Wenn es aber einmal zu einem Konflikt kommt, dann sollte das auch auf dem Platz bleiben und nicht in das persönliche Umfeld übertragen werden.

Sie sind bereits bei internationalen Spielen dabei. Gibt es in Ihrer Karriere etwas, was Sie unbedingt noch erleben möchten?

Die Olympischen Spiele wären definitiv mein grösster Traum! Das ist und bleibt das grösste Ziel vieler Sportler und Schiedsrichter. Es ist allerdings auch ein wenig eine politische Frage. Die verschiedenen Verbände sind sich nicht einig, wer an diesen Spielen teilnehmen kann. Ich hoffe, dass sich diese Meinungen bald vereinen und ich auch als Euroleague-Schiedsrichter an die Olympischen Spiele reisen darf. Ich bin im Moment aber sehr glücklich über die Top-Spiele, welche ich in Europa pfeifen darf.

Was würden Sie einem jungen Schiedsrichter mit auf den Weg geben?

Gerade junge Schiedsrichter pfeifen oft Spiele von Kindern oder Jugendlichen. Die Eltern sind bei solchen Spielen ein grosses Problem. Sie vergessen, dass ein junger Schiedsrichter kein Profischiedsrichter ist und erwarten von ihm die gleiche Leistung wie bei einem Profi. Das geht nicht! Ich würde einem jungen Schiedsrichter immer raten, bei Problemen mit einem Schiedsrichterverantwortlichen zu reden. Wenn wir zu sehr auf die Aussagen von Eltern eingehen, kann das einen kaputtmachen. Zum Glück funktioniert die Ausbildung von jungen Schiedsrichtern in der Schweiz recht gut. Der Verband muss sich bewusst sein, dass die Spieler nicht das Problem sind, sondern die Eltern. Den Eltern muss klargemacht werden, dass auch Schiedsrichter Fehler machen können und dürfen.

Ein Schiedsrichter macht auch Fehler, haben Sie gesagt. Wie gehen Sie damit um, wenn Sie merken, dass Sie in einem Spiel nicht so gut gepfiffen haben?

Nach jedem Spiel machen wir als Schiedsrichter eine ausführliche Analyse des Spiels. Wir schauen uns an, was wir gepfiffen haben und – aber natürlich noch fast wichtiger – was wir nicht gepfiffen haben. Basketball ist ein Kontaktsport. Es gibt sehr viele strittige Situationen. Wir lernen bei jedem Spiel etwas dazu und versuchen, uns stetig zu verbessern. Wichtig ist auch, dass wir anschauen, wie wir mit den Spielern und den Trainern gesprochen haben. Was hat dazu geführt, dass sich jemand beruhigt hat, und bei welcher Situation ist jemand nicht mehr zur Ruhe gekommen?

Wie gehen Sie bei Konflikten mit Spielern um?

In der Schweiz gibt es viele junge Spieler, die noch Mühe haben zu begreifen, dass es ohne Schiedsrichter kein Spiel gibt. Ich verstehe solche Spieler zum Teil nicht. Wenn ein Spieler gerade erst in die Liga kommt und mich angreift, dann habe ich automatisch ein schlechtes Bild von ihm. Das ist nicht gut, weil wir beide in dem Moment wissen sollten, dass wir in den nächsten Jahren noch oft miteinander zu tun haben werden. Das grösste Problem ist, wenn der Schiedsrichter den Spieler nicht versteht und der Spieler den Schiedsrichter nicht. Das führt hin und wieder zu Konflikten. Es ist dementsprechend wichtig, den Spielern klarzumachen, dass wir ein Teil des Spiels sind und nicht nur jemand Externes. Wenn wir wollen, dass das Spiel gut verläuft, dann müssen sich alle wohlfühlen. Ohne Schiedsrichter gibt es kein Spiel.

Zisch

Sie lesen hier einen Beitrag von Freiburger Berufsschülerinnen und Berufsschülern. Im Rahmen des Projekts «Zeitung in der Berufsfachschule» stehen rund 137 Jugendliche und junge Erwachsene aus zwölf Klassen der Freiburger Berufsfachschule als Reporter für die FN im Einsatz. Das medienpädagogische Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen den FN, drei Wirtschaftspartnern und dem Bildungsinstitut Izop aus Aachen.

Heute: Basketballschiedsrichter: Was sind die Pro und Kontras ein Basketballschiedsrichter zu sein? Eine Zisch-Klasse erhält im Interview mit Sébastien Clivaz einen Einblick in die Welt eines Schiedsrichter. agr

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