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Triumph der Thronfolger

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Triumph der Thronfolger

Konzert von «Franz Ferdinand» im Fri-Son

Am Dienstagabend haben die Newcomer «Franz Ferdinand» einem begeisterten Publikum gezeigt, wo die Schotten den Most holen: Volles Haus und eine Bombenstimmung mit den Hoffnungsträgern der neuen britischen Rockmusik.

Von UELI STRASSER

Wir bauen uns einen Hit im «Franz Ferdinand»-Style: Der Schlagzeuger stampft die Bass-Drum mit 120 Beats pro Minute (Varianz plus/minus zehn Beats) und semmelt wild auf den Becken rum. Der Bassist zupft dazu ein möglichst simples Muster aus dem Lehrbuch für Anfänger. Ein Gitarrist schrummelt nach vier Takten in der passenden Kadenz los, der andere spielt dazu ein eingängiges Riff nach dem anderen.

Dazu singen beide Gitarristen beatles-ähnlich kopfschüttelnd Refrains, die das Publikum spätestens bei der ersten Wiederholung mitbrüllen kann. Aber Vorsicht! Irgendwo gegen Schluss nehmen alle in einem Break kurz etwas Tempo weg und bringen mit einem Energieanfall auf der Zielgeraden die Stimmung nochmals zum Kochen. «This Fire is out of control. I’m going to burn this city.» Wem es nicht gefällt, der werfe das erste Streichholz.

Der Hype Ihres Vertrauens

Die englische Musikpresse bringt neue Superstars im Wochenturnus auf die Titelseiten. Franz Ferdinand sind jedoch endlich ein Hype, dem man trauen kann. Die Band besteht aus Alex Kapranos (Gitarre, Gesang). Nick McCarthy (Gitarre), Bob Hardy (Bass) und Paul Thomson (Drums). Benannt ist sie nach einem Rennpferd, welches wiederum den Namen vom 1914 erschossenen Erzherzog von Österreich-Ungarn hat.

Vor neunzig Jahren provozierte der Abgang des designierten Thronfolgers den Ausbruch des ersten Weltkrieges. Die unlängst erschienene Debutplatte des Quartetts hat nicht ganz so gravierende Folgen, sorgt aber doch für einiges Aufsehen in der Rockszene. Die vier Schotten haben nämlich das Erfolgsrezept der Gegenwart entdeckt: die Wiederverwertung. Und sie machen ausgiebig davon Gebrauch. Einflüsse findet man von den bereits erwähnten Beatles aus den 60ern über Television aus den 70ern und die Talking Heads aus den 80ern bis zu Pavement in den 90ern. Das hier und jetzt ist ebenfalls vertreten, mit einer ansteckend frischen und unbeschwerten Performance.

Ohrwürmer und Unterhosen

«Take me out», «Tell her tonight», «The dark of the matinée» und wie sie alle heissen – eigentlich müsste die diesjährige Top Ten der Ohrwürmer ein halbes Dutzend Franz-Ferdinand-Songs beherbergen. Wenn man einen kleinlichen Wunsch für die zweite Platte anbringen dürfte, dann wäre dies wohl eine punktuelle Variation des ununterbrochen hohen Tempos.

Aber der Zweck heiligt die Mittel und Ziel der Band ist es, «die Mädchen zum Tanzen zu bringen» – mit erheblichem Erfolg. Damit die Jungs in der Zwischenzeit nicht zu kurz kommen, gibts in der Merchandising-Ecke die Unterhosen zur Musik.

«Ich heisse Superfantastisch, ich trinke Schampus mit Lachsfisch» – mögen wir den Schotten ihren Erfolg gönnen. Und schreddern wir endlich unsere alten Abba-Scheiben.

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