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Trotz Bedarf will niemand in ein neues regionales Schlachthaus investieren

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Autor: Mireille Rotzetter

Seit der Schliessung des Schlachthofs in Freiburg vor gut drei Jahren besteht im Sense- und Saanebezirk diesbezüglich eine Lücke. «Eine Umfrage hat gezeigt, dass vor allem bei den Produzenten Bedarf besteht», sagt Jean-Pierre Stirnimann, Landwirt und Mitglied einer Arbeitsgruppe, die aufgrund der Schliessung des Schlachthofs St.Leonhard nach Lösungen für die Regionen Sense-Unterland, See- und Saanebezirk sucht. In den anderen Bezirken sei kaum Bedarf vorhanden, da die entsprechenden Infrastrukturen vorhanden sind. Die Arbeitsgruppe besteht unter anderem aus Vertretern des Bauernverbandes und des Kantons sowie aus Landwirten.

Zwei Umfragen lanciert

Im vergangenen Herbst hat die Hochschule für Wirtschaft (HSW) in Freiburg eine Bedarfsabklärung gestartet und die gesamte Branche, also Produzenten und Metzger, im Umkreis von 20 Kilometern des Schlachthofs St. Leonhard befragt. 27 Prozent der Angeschriebenen füllten die Umfrage aus, was eine relativ hohe Rücklaufquote ist. Es zeigte sich, dass die Nachfrage für ein neues Schlachthaus genügend gross wäre. Ausserdem würden viele die Eröffnung eines gewerblichen Schlachthofes begrüssen, da so eine Alternative zu den sehr grossen Strukturen, wie beispielsweise der Micarna in Courtepin oder der Marmy in Estavayer-le-Lac, entstehen würde. Jean-Pierre Stirnimann erklärt, dass die Arbeitsgruppe aufgrund dieser Resultate eine zweite Umfrage lanciert habe.

«Die Studie der HSW war für die Teilnehmer anonym und unverbindlich», sagt Jean-Pierre Stirnimann. Mit einer zweiten Umfrage habe die Arbeitsgruppe herausfinden wollen, wer Verantwortung übernehmen und sich finanziell an einem neuen Schlachthof beteiligen würde. «Da kamen viel weniger Antworten zurück», hält Stirnimann fest. Von 1600 verschickten Fragebögen seien bloss 80 zurückgekommen.

«Das Problem ist ganz klar die Finanzierung.» Ein neues Schlachthaus koste bis zu 3,5 Millionen Franken. Rund 85 Prozent würden fremdfinanziert, 15 Prozent müssten jedoch Eigenkapital sein. «Offenbar will sich niemand beteiligen.» Aufgrund der schwachen Rücklaufquote hat die Arbeitsgruppe beschlossen, das Vorhaben vorerst auf Stand-by zu schalten. Stirnimann befürchtet, dass das Projekt eines gewerblichen Schlachthofes mit der Zeit versanden wird.

Die betroffenen Landwirte würden momentan auf bestehende Schlachthäuser, zum Beispiel nach Zollhaus, Le Mouret, Vaulruz, Laupen oder sogar Payerne, ausweichen. «Die Qualität stimmt dort, aber der Weg ist weit.»

Die Metzgereibetriebe haben offenbar kein Interesse an einem neuen Schlachthof. Dies zeigt sich laut Jean-Pierre Stirnimann daran, dass nur wenige die Umfrage beantworteten. «Die Metzger fürchten sich vor einer Konkurrenzsituation.» Zudem hätten sie mit dem Schlachthof in Freiburg schlechte Erfahrungen gemacht, da dieser plötzlich geschlossen wurde. «Die Metzgerschaft, die ihr Fleisch vom St. Leonhard hatte, musste sich rasch anders organisieren.» Dies sei geschehen, sie würden ihren Bedarf beispielsweise bereits geschlachtet kaufen.

Seit fast drei Jahren wird im Schlachthof St.Leonhard nicht mehr geschlachtet.Bild Charles Ellena/a

Chronologie

Vom Schlachthof zum Skatepark zum Bad

1972 wurde der Schlachthof im St. Leonhard gebaut, weil dieser Ort abgeschieden und ländlich war. Das Gebiet entwickelte sich und das Grundstück, auf dem sich der Schlachthof befand, wurde für die Stadt interessant. Zudem wurde das Gebäude den Metzgern zu gross, da weniger geschlachtet wurde als früher. 2009 kaufte die Stadt den Metzgern das Baurecht für 2,1 Millionen ab. Im Oktober 2009 wurde zum letzten Mal geschlachtet. Momentan befinden sich im Gebäude ein Skatepark und eine Bierbrauerei, in den nächsten Jahren soll möglicherweise ein 50-m-Hallenbad entstehen. mir

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