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Trotz Gewitter eine überzeugende Premiere

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Warme Temperaturen und eitel Sonnenschein: Viel besser hätte der Premierenabend des Freilichtspiels «De Schacher Sepp» für die Theatergesellschaft Plaffeien kaum beginnen können. Auf dem Bauernhof der Familie Riedo, der eigens für das 40-Jahr-Jubiläum der Gesellschaft zur Bühne mit gedeckter Tribüne und Festgelände umfunktioniert wurde, geniessen die Besucher am Freitagabend die Sommersonne. Aus den Lautsprechern kommen volkstümliche Klänge. Es herrscht Volksfeststimmung. Damit alles rund läuft und das mit 388 Zuschauern ausverkaufte Lustspiel pünktlich beginnen kann, stehen Mitglieder der Gesellschaft und zahlreiche freiwillige Helfer im Einsatz. Sie versüssen den Besuchern den Theaterabend. Bei einem Glas Wein im Festzelt. Bei einem Bummel über den kleinen Markt. Oder bei einem Blick in die Ausstellung zur langjährigen Geschichte des Plaffeier Theaterwesens. Die Zeit bis zum Vorstellungsbeginn vergeht auf dem Hof von «Stäfelers» wie im Flug.

 Sensemann zu Besuch

Die Vergänglichkeit ist denn auch das Hauptthema des Dreiakters, den das 18-köpfige Schauspieler- und Statistenensemble in den nächsten drei Wochen auf die Freilichtbühne bringt. Der Schacher Sepp (gespielt von Johann Ulrich), ein verwitweter Kleinbauer aus Plaffeien, ist mit 72 Jahren noch immer ein Lebemann. Dass er über keinen grossen materiellen Reichtum verfügt, obwohl er sein ganzes Leben lang hart gearbeitet hat, grämt ihn nicht. Mit Hingabe kümmert er sich um seine jugendliche Enkelin Marei (Corinne Beyeler) und gönnt sich hin und wieder ein «Zwätschgewasser». Als ihm eines Nachts der Tod in der Person des «Sägessemaa» (Michael Stöckli) erscheint, um ihn in die Ewigkeit mitzunehmen, wehrt sich der Kleinbauer vehement. «Du bist mir vielleicht noch einer», hält er dem bleichen Besucher in der schwarzen Kutte entgegen: «Klapprig, bleich, und diese eingefallenen Augen–so richtig zu bedauern.» Er lädt den frierenden Tod auf einen wärmenden Zwetschgenschnaps ein. Der Tod zweifelt erst am Genuss irdischer Freuden, lässt sich vom schlauen Sepp dann aber dennoch überreden. Mit kindlich-hoher Stimme philosophiert er mit Sepp über das Leben, das Sterben und die Angst der Menschen vor der Endlichkeit.

Mittlerweile jagt ein Schnaps den nächsten. «Die Menschen jammern ohne Unterbruch über ihr Leben. Aber wenn ich komme und sie davon erlösen will, dann fängt das Geschrei erst richtig an», meint der Tod kopfschüttelnd. Die Dialoge zwischen ihm und dem bauernschlauen Sepp gehören zu den besten Szenen des Stücks. Das lustvolle Zusammenspiel der beiden hervorragend besetzten Charaktere wird von der Tribüne mit Lachern und Szenenapplaus quittiert. Auch als Sepp dem betrunkenen Tod im Kartenspiel 15 zusätzliche Lebensjahre abluchst, grölt die Menge.

Als es in den zweiten Akt geht, ziehen über dem liebevoll gestalteten Bühnenbild langsam dunkle Wolken auf. Doch selbst als die ersten dicken Tropfen aufs Tribünendach trommeln, lassen sich die Schauspieler davon nicht beeinflussen: Mit stoischer Ruhe spielen sie ihre Rollen und begeistern das Publikum mit zahllosen Schenkelklopfern.

Himmlisches Chaos

Die eher dramatisch angelegte Geschichte erlaubt viel Humor: Dass der trickreiche Schacher dem Sensemann ein Schnippchen geschlagen hat, löst im Himmel nämlich ein ordentliches Chaos aus. Zumal der Betrug in der Kanzlei der Himmelspforte erst bemerkt wird, als Marei in die Ewigkeit eintritt und ihr Grossvater dort nicht, wie im göttlichen Plan vorgesehen, bereits auf sie wartet. Wütend erteilt Himmelspförtner Petrus (Siegfried Bürgy) dem Tod den Auftrag, Sepp unverzüglich in den Himmel zu holen. Mittlerweile giesst es wie aus Kübeln. Der Regen hält bis zum grossen Finale an, vermag die Spielfreude des Ensembles aber zu keiner Zeit zu brechen. Mit lange anhaltenden Standing Ovations danken die Zuschauer den teilweise klitschnassen Akteuren für ihren grossen schauspielerischen und organisatorischen Einsatz.

OK-Präsident: Trotz Regen sehr zufrieden

W ährend der Pause des «Schacher Sepp» brachte Andreas Piller, OK-Präsident des Freilichtspiels, die ersten Requisiten ins Trockene und verteilte Regenpelerinen an die Zuschauer. Auch unmittelbar nach der erfolgreichen ersten Aufführung war er darum bemüht, das Bühnenbild vor der Nässe zu schützen. «Die meisten Requisiten sind glücklicherweise wasserdicht. Bei den heikleren Stücken müssen wir im Falle eines Regenschauers etwas improvisieren.» Mit der Premiere war Piller trotz der starken Regenfälle sehr zufrieden: «Der Regen ist für die Schauspieler und die Technik eine zusätzliche Herausforderung, aber keine unlösbare. Wir haben uns schon fast an ihn gewöhnt.» Bereits während der Aufbauarbeiten und Proben habe es viel geregnet. Piller ist froh, dass das Stück bei den Zuschauern positive Resonanz fand. «Den Publikumsreaktionen nach zu urteilen, haben wir viel richtig gemacht», sagte er. «Das ist für das ganze Team ein schöner Erfolg.» Unter der Regie von Bernadette Aeby, Astrid Haas und Siegfried Bürgy bestreitet die Theatergesellschaft Plaffeien insgesamt 15 Vorstellungen des Freilichtspiels. Bis auf wenige Einzelplätze sind alle Abende ausverkauft. Auch die Plätze für die Zusatzvorstellung waren innerhalb weniger Tage vergriffen. mz

 

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