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Trotz Klimadeals steht etlichen Menschen das Wasser bereits jetzt bis zum Hals

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 Die Delegierten der Klimakonferenz haben an der am 12. Dezember zu Ende gegangenen Conference of Parties (COP) den neuen Klimavertrag verabschiedet, der in Expertenkreisen als die längst notwendige Kehrtwende in der Klimapolitik gewürdigt wird. Nach all den Misserfolgen bei den Verhandlungen der letzten Jahre steht nun mit dem «Paris Agreement» ein Abkommen, das dem Klimawandel die Stirn bieten soll. Es ist verknüpft mit der neuen Agenda 2030 der UNO mit ihren «Zielen für nachhaltige Entwicklung».

 Ambitionierte Ziele

Das Ziel des Abkommens ist, den globalen Temperaturanstieg auf 2 Grad Celsius zu beschränken, wenn möglich sogar auf 1,5 Grad Celsius. Diese Marke kann als Gradmesser für die Ernsthaftigkeit der globalen Bestrebung zur Eindämmung der Erderwärmung dienen. Viel Beachtung in den Debatten fanden auch die zusätzliche Finanzierung von Anpassungsmassnahmen sowie die gesonderte und von Anpassung abgekoppelte Berücksichtigung von klimabedingten Schäden und Verlusten. Diese treten als Folgen des Klimawandels auf und beeinträchtigen schon heute Entwicklungschancen und Lebensraum – überschwemmte Küstengebiete, versalzene Böden durch Meerwassereintrag und verlorene Ernten durch Stürme und Dürren. Schon bald nach Unterzeichnung des Klimavertrags folgte jedoch von verschiedenen Seiten Kritik: Zu vage seien die Bestimmungen zur Emissionsreduzierung, zu unverbindlich die Forderungen an die einzelnen Länder. Zudem stünden die Menschen, die schon heute unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden, zu wenig im Mittelpunkt.

Unkalkulierbare Regenfälle

Der Klimawandel ist heute bereits Alltag. Caritas Schweiz etwa unterstützt Organisationen bei der Bewältigung der Klimafolgen und zur Stärkung ihrer Widerstandsfähigkeit beispielsweise im Tschad oder in Bangladesh.

Im Tschad sind Regenfälle in den letzten Jahren unvorhersehbar geworden. 2012 lagen die Ernteerträge aufgrund der Dürre 40 Prozent unter dem Fünfjahresmittel, was zur Abwanderung in die Städte führt. Ein Frühwarnsystem, das zusätzlich zu Klimadaten auch Informationen zu Bodenqualität, Marktpreisen, Migration und Ernährungssituation sammelt, hilft den Bauern, Risiken besser abzuschätzen, unterstützt sie bei der Auswahl von angepasstem Saatgut und sorgt mit in guten Zeiten gefüllten Getreidespeichern für eine Absicherung im Krisenfall.

 Die Küstengebiete Bangladeshs dagegen sind von Stürmen, Überschwemmungen und dem Anstieg des Meeresspiegels betroffen, und die Bevölkerung hat mit Schäden und Verlusten zu kämpfen. Die schleichenden Veränderungen werden immer akuter: versalzene Böden, die den Anbau der gängigen Reissorten erschweren, Überschwemmungen ausserhalb der Monsunzeit oder lange Trockenperioden erschweren den Alltag der Menschen. In den betroffenen Provinzen Khulna und Barisal werden angepasste Reissorten angeboten und alternative Einkommensquellen erschlossen. Dennoch wandern immer mehr Menschen in die nächstgrösseren Städte in prekäre Verhältnisse ab, Schätzungen zufolge bereits bis zu sechs Millionen.

2015–ein Wendepunkt?

2015 wurden mit der Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung in Addis Abeba, der Verabschiedung der Agenda 2030 in New York und dem neuen Klimavertrag in Paris drei Meilensteine einer globalen nachhaltigen Entwicklung gesetzt. Während die Klimaexperten bereits die nächste Klima-Konferenz 2016 in Marokko im Blick haben, von der man vermehrte Anstrengungen zum Umgang mit klimabedingten Schäden und Verlusten erwartet, sind die Menschen in Barisal, Khulna und Guéra bereits jetzt stark betroffen. Für sie zählen die bedrohte nächste Ernte und ein sicheres Dach über dem Kopf. Klimawandel passiert bereits heute, und die Staatengemeinschaft steht in der humanitären Pflicht, die Betroffenen bei der Bewältigung zu unterstützen. tr

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