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Trotz Krise ein guter Sommer

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Er hatte sich zu Beginn des Sommers in einem Interview mit den FN optimistisch gezeigt: Der Freiburger Tourismusdirektor Pierre-Alain Morard. Nun ziehen die FN mit ihm eine Zwischenbilanz zur aktuellen Sommersaison im Kanton.

Pierre-Alain Morard, war ihr Optimismus zu Beginn der Saison gerechtfertigt?

Ich denke schon. Es kamen viele Leute in den Kanton Freiburg. Die Tourismusbetriebe haben schnell hochgefahren und wirklich tolle Arbeit geleistet. Und die Rückmeldungen der Gäste sind auch positiv. Es läuft aber nicht überall gleich gut.

Wo läuft es denn besonders gut?

Beliebt sind Outdoor-Angebote. Überall, wo man wandern oder biken oder einfach die frische Luft geniessen kann, hat es Leute. Aber auch am Wasser. Besonders profitiert haben die Destinationen in den Voralpen und die Regionen mit einem See. Dort war das Sommergeschäft bisher überdurchschnittlich gut.

Wer sind die Verlierer im Corona-Sommer?

In den Städten und in den grossen Hotels in den Städten ist die Lage schwierig. Hier fehlen die Gruppenreisen und die internationalen Touristen. Es gibt schon auch Gäste, aber weniger. Für uns in der Region ist das aber weniger dramatisch als für Genf, Zürich oder Basel.

Freiburg setzt vor allem auf Schweizer Touristen; das war schon vor Corona so. Ist das ein Vorteil?

Auf jeden Fall. Der Anteil Schweizer Touristen beträgt normalerweise rund 65 Prozent. Dieses Jahr dürften es 80 Prozent sein; genaue Zahlen haben wir noch nicht. Das heisst, wir haben «neue Schweizer», die den Kanton entdecken.

Wer sind diese «neuen Schweizer»?

Ich habe beobachtet, dass viele Jüngere und junge Familien gekommen sind, damit meine ich die Altersklasse zwischen 20 und 40 Jahren. Viele von ihnen machen auf unseren Campingplätzen Ferien. Das sind Leute, die sonst eher ins Ausland gehen. Zudem gab es im Juni sehr viele Buchungen von älteren Besucherinnen und Besuchern, oder solchen ohne Kinder, die nicht an die Schulferien gebunden sind. Einige Hotels waren schon im Juni voll, das haben wir nicht erwartet.

Kann die gute Sommersaison die Verluste während des Lockdowns wettmachen?

Das ist zum jetzigen Zeitpunkt schwierig zu sagen und kommt sicher auf die einzelnen Betriebe und deren Standorte an. Insgesamt bleibt es sicher ein schwieriges Jahr, auch wenn das Sommergeschäft bisher besser ist als erwartet. Gerade die Hotelübernachtungen werden nicht auf dem gleichen Niveau sein wie im Vorjahr.

Welchen Einfluss haben die Corona-Schutzmassnahmen auf den Tourismus?

Ich beobachte, dass diese von den Anbietern wirklich ernst genommen werden. Und die Besucherinnen und Besucher halten sich daran. Sie merken, dass es das jetzt braucht, etwa Schutzmasken in Bergbahnen oder auf Ausflugsschiffen anzuziehen.

Eine gute Sommersaison in den Voralpen; ist das ein Zeichen für die Bergbahnen, sich noch mehr auf den Sommer zu konzentrieren statt nur auf das Wintergeschäft?

Diese Tendenz gibt es seit einigen Jahren. Auch in den Bergen muss es einen Ganzjahresbetrieb geben. Hier gibt es schon schöne Angebote, zum Beispiel in Schwarzsee oder in Jaun. Aber es gibt da noch Potenzial.

Können Sie ein Beispiel geben?

In Sachen Mountainbike könnten wir noch mehr machen. Da sind unsere Nachbarkantone vorn. Für die Wanderer haben wir ein gutes Wegnetz, aber nicht für Mountainbiker. Da müssen wir zu einer Einheit finden, um die Strecken besser zu vermarkten.

Wie bereiten sich die Freiburger Touristiker auf die kommende Herbst- und Wintersaison vor?

Für September und Oktober hoffen wir auf jene Leute ohne schulpflichtige Kinder, die schon im Juni gekommen sind. Zudem haben wir eine grössere Kampagne zum Thema regionale Produkte geplant. Für den Winter bereiten wir schon einiges vor, aber da gibt es noch grosse Unsicherheiten. Da warten wir noch ab.

«Wir machen einen Mutter-Tochter-Ausflug und wandern um den Schwarzsee. An diesem Ort hängen viele Kindheitserinnerungen.»

Chantal Mrazek, Bulle und Christelle Savoy, Villars-sur-Glâne

«Wir wollen heute die Kaiseregg besteigen. Pascal kennt die Region von früher und wir freuen uns, sie wiederzuentdecken.»

Pauline Brühlmann, Schüpfen (BE) und Pascal Messerli, Biel (BE)

«Lange wussten wir nicht, ob wir kommen können. Jetzt freuen wir uns, den Kindern die Berge zu zeigen.»

Tim Das mit Emilie, Juliette und Aurélie, Antwerpen, Belgien und Tamara Bonc, Thalwil ZH

«Wir kommen immer gerne nach Murten. Heute, um Zucchetti zu kaufen und dann im schönen Stedtli zu essen.»

Kathrin und Peter Roth, Steffisburg (BE)

«Ich wollte meiner Freundin das Stedtli zeigen, da sie es bisher nicht kannte. Ich finde Murten sehr schön. »

Adriana Grandjean, Genf, und Roseline Walther, Frankreich

Tourismus

Destinationen

«Wir konnten sehr schnell wieder hochfahren»

Wenn die Tourismusdirektoren die aktuelle Sommersaison beschreiben, fallen Superlative: «So einen guten Sommer habe ich in zehn Jahren nicht erlebt», sagt Stephane Moret, Geschäftsleiter von Murten Tourismus. Und Jean-Marie Buchs, Tourismusdirektor von Jaun sagt: «Für unsere Bergbahn war dies wohl der beste Sommer überhaupt.» Von einem sehr guten Sommer spricht auch Adolf Kaeser von Schwarzsee Tourismus. «Nach dem Lockdown im März waren wir eineinhalb Monate lang quasi auf null. Doch ab Juni haben die Anfragen stark zugenommen. Wir konnten sehr schnell wieder hochfahren.» Besonders beliebt seien Ferienwohnungen, weil es dort kaum Kontakt mit Personal gebe und die Leute sich so sicherer fühlten während der Corona-Pandemie.

Kaeser, Buchs und Moret sind allesamt überrascht über die guten Zahlen. Gerade Moret gab sich zwar im Vorfeld optimistisch, doch selbst seine Erwartungen wurden übertroffen. «Im Juli und im August haben wir schätzungsweise zehn bis zwanzig Prozent mehr Übernachtungen generiert.» Er fügt an: «Wir haben wirklich Glück im Unglück. Murten scheint die perfekte Destination zu sein für die jetzige Situation, man kann baden, raus in die Natur und es gibt Angebote für Familien.»

Draussen hat es Platz

Outdoor-Angebote sind gefragt, das merken auch Kaeser und Buchs. «Draussen haben die Leute Platz, man kann sich gut aus dem Weg gehen und so die Corona-Schutzmassnahmen einhalten», sagt etwa Adolf Kaeser. Dazu sei das bisher sehr gute Wetter gekommen. Jean-Marie Buchs glaubt, dass auch mehrere Medienberichte über Jaun die Touristen angelockt haben. Eine grosses Medium habe kürzlich den Rundwanderweg um die Gastlosen als eine der zehn schönsten Wanderungen der Schweiz bezeichnet, sagt er nicht ohne Stolz.

Die Touristen kommen nicht nur zahlreicher, sie bleiben auch länger, wie die Tourismusdirektoren feststellen. «Wir haben viele, die ihren Aufenthalt entweder verlängert oder gleich ein bis zwei Wochen gebucht haben», sagt Adolf Kaeser. Zuvor seien die Leute nicht so lange geblieben. Gleiches in der Region Murtensee: «Normalerweise Kommen die Leute für ein bis zwei Nächte, diesen Sommer bleiben sie etwas länger», so Stephane Moret. Das kleine Jaun hat weniger Übernachtungsmöglichkeiten und daher mehr Tagesgäste. Doch die 500 Betten, die es gibt, waren diesen Sommer sehr gut besetzt, sagt Jean-Marie Buchs. Man habe vor allem mehr Gäste aus Zürich, der Innerschweiz und der Ostschweiz. Ähnliches beobachtet auch Adolf Kaeser. «Wir haben viele Leute, die noch nie in der Region Freiburg waren und sie nun entdecken.»

Stadt bleibt leer

Weniger Grund zum Jubeln hat Cédric Clément, Direktor von Freiburg Tourismus. In die Stadt Freiburg nämlich verirrten sich dieses Jahr nur wenige Touristen. «Gruppenreisen fallen weg und auch die internationalen Touristen kommen nicht.» Diese machten normalerweise rund die Hälfte aller Gäste in der Stadt aus. Zudem fehlten die Festivals, die jedes Jahr viele Leute anziehen. Es sei ein insgesamt schwieriges Jahr, besonders für die Hotels in der Stadt. «Ein grosses Fragezeichen sind die Geschäftsreisenden. Wenn diese im Herbst nicht kommen, dürfte es sehr schwierig werden.»

Immerhin: Einige Individualtouristen kommen und für den Herbst gebe es wieder Gruppenreservationen. «Wir haben momentan jeden Tag Gäste im Tourismusbüro und insgesamt etwas mehr Individualtouristen als erwartet.» Das kompensiere den Ausfall jedoch nicht.

Auch am Murtensee, in Schwarzsee und in Jaun ist trotz der guten Sommerzahlen die Sicht aufs ganze Jahr durchmischt. Stephane Moret von Murten Tourismus sagt: «Wir werden am Ende des Jahres wohl nicht gross feiern. Es bleibt ein schwieriges Jahr.» Adolf Kaeser hofft auf gutes Wetter und viele Gäste im Herbst, dann sei es möglich, den Ausfall im Frühling wettzumachen. Moret und Kaeser wie auch Jean-Marie Buchs weisen überdies darauf hin, dass momentan noch sehr unsicher sei, was in der Wintersaison passiere.

nas

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