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Turbo-Schnuppern gegen schwindenden Nachwuchs

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Unter dem Namen Handwerker-Akademie haben sich sechs Firmen aus Deutschfreiburg zusammengeschlossen, um mit vereinten Kräften Nachwuchs zu finden. Zum ersten Mal war die Akademie jetzt in Plaffeien präsent.

Leon, Jonas, Levin und Louis besuchen die 8. Klasse der OS Plaffeien. Eigentlich. Denn an diesem Donnerstag müssen die vier Jungs für einmal nicht die Schulbank drücken. Sie stehen stattdessen in der grossen Halle der Aebischer AG in Plaffeien und lassen sich den Beruf des Abdichters erklären und zeigen.

Es ist an diesem Tag bereits der fünfte handwerkliche Beruf, den die vier Jungs kennen lernen. Und es wird noch ein weiterer folgen. Aber zuerst können die Jugendlichen selber Hand anlegen und einen Schweissversuch wagen. Unter der Anleitung und Aufsicht von Kevin Tschopp, einem Mitarbeiter der Aebischer AG, dürfen alle vier einmal mit dem Schweissgerät arbeiten. Konzentration ist gefragt – hier muss man schliesslich ganz genau darauf achten, was man tut.

Bei der Arbeit mit dem Schweissgerät ist Konzentration gefragt.
Sarah Neuhaus
Vier Schüler der OS Plaffeien lernen am Berufserkundungstag unter anderem den Beruf des Abdichters kennen.
Sarah Neuhaus

Echo ist noch klein

Silas Aebischer steht einige Meter hinter der Gruppe und beobachtet das Geschehen. Seit Anfang April hat er die Geschäftsleitung des Plaffeier Unternehmens übernommen. Es ist das erste Mal, dass die Aebischer AG bei diesem Berufserkundungstag mitmacht. Es sei ein wenig ernüchternd, dass nur vier Jugendliche hier seien, sagt Aebischer. «Aber diejenigen, die da sind, sind sehr interessiert und scheuen sich nicht davor, Sachen auszuprobieren.»

Die Schüler dürfen bei der Montage eines Storens helfen und lernen so den Beruf des Storenmonteurs kennen.
Sarah Neuhaus

Auch nach Plaffeien gekommen ist Stephan Jungo, Geschäftsführer der Baeriswyl AG mit Sitz in Düdingen, Plaffeien und Murten. Zusammen mit zwei weiteren Unternehmen hat er diese Art von Schnuppertage 2018 ins Leben gerufen. Mittlerweile machen insgesamt sechs Firmen aus Deutschfreiburg mit und ermöglichen es den Jugendlichen somit, an einem Tag sechs verschiedene Lehrberufe zu entdecken. Jungo ist vom Konzept überzeugt: «Bei uns waren dieses Jahr 96 Schülerinnen und Schüler dabei», sagt Jungo. Er ist überzeugt, dass der Berufserkundungstag auch in Plaffeien bald mehr Anklang finden wird. «Bei uns kamen in den ersten Jahren auch nicht so viele Jugendliche – das hat sich erst mit der Zeit etabliert», beruhigt Jungo.

Silas Aebischer (links), Geschäftsführer der Aebischer AG, und Stephan Jungo, Geschäftsführer der Baeriswyl AG.
Sarah Neuhaus

Im unteren Sensebezirk profitiert die Handwerker-Akademie aber auch davon, dass sich mehrere OS-Zentren in der direkten Umgebung befinden. Die OS Plaffeien war bisher nämlich nie präsent an diesen Schnuppertagen. Das soll sich jetzt ändern.

Nachwuchs fehlt

Dass die beteiligten Firmen so viel Energie in den Nachwuchs stecken, hat gute Gründe. «Es wird immer schwieriger, Lernende zu finden», sagt Silas Aebischer. Das Handwerk sei über die Jahre unbeliebter geworden. «Aber ohne geht es eben nicht – darum müssen wir jetzt Gegensteuer geben, damit es hier nicht so endet wie in Deutschland.» Aebischer bezieht sich auf den akuten Mangel an Handwerkerinnen im nördlichen Nachbarland. Dort geht der Zentralverband der Deutschen Handwerker aktuell von 250’000 unbesetzten Stellen aus. Wer in Deutschland einen Handwerker benötigt, wartet laut dem Verband im Moment rund drei Monate. Bis Ende Jahr könnte sich diese Wartezeit verdoppeln. Aber auch in der Schweiz herrscht Fachkräftemangel, und handwerkliche Berufe gehören zu den besonders betroffenen.

Selber anpacken gehört am Berufserkundungstag dazu.
Sarah Neuhaus
Jeder Millimeter zählt bei der Montage eines Storens.
Sarah Neuhaus

Konzept funktioniert

Doch wie nachhaltig ist diese Art von Turbo-Schnuppern? «Ich denke, es hilft ihnen, überhaupt zu sehen, welche Berufe es gibt», so die Einschätzung von Silas Aebischer. «Wenn sie dann merken, dass sie einen Beruf besonders spannend finden, haben sie die Möglichkeit, eine längere Schnupperlehre zu machen.»

Stephan Jungo konnte dank der Berufserkundungstage schon mehrere Lehrverträge abschliessen. «Letztes Jahr waren es drei und in diesem Jahr zwei», sagt Jungo. «Es lohnt sich wirklich, wenn sich das Konzept erst einmal etabliert hat.»

Und was sagen Leon, Jonas, Levin und Louis zum Turbo-Schnuppertag? «Man sieht nur wenig von den einzelnen Berufen, aber man bekommt einen Überblick», so das Fazit der vier Jungs.

Den OS Schülern aus Plaffeien hat der Turbo-Schnuppertag gefallen.
Sarah Neuhaus

Geschäftsübergabe

Dritte Generation übernimmt

Seit Anfang April führt der 32-jährige Silas Aebischer das gleichnamige Unternehmen in Plaffeien als Geschäftsführer. Gegründet wurde der Familienbetrieb 1971 von Otto Aebischer, dem Grossvater des heutigen Geschäftsführers. Seit 1975 befindet sich der Sitz des Bedachungs- und Spenglereiunternehmens am Junkerweg in Plaffeien. 1996 übernahm Hubert Aebischer die Firma und führte sie bis Ende März dieses Jahres. «Für mich war schon lange klar, dass ich den Betrieb weiterführen möchte», sagt Silas Aebischer im Gespräch mit den FN. Er wolle das Unternehmen weiterentwickeln, aber nicht vergrössern. «Es ist und bleibt ein Familienbetrieb – das ist mir ein grosses Anliegen», betont der Spenglermeister und Dachdecker. san

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