Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Türkisch mit einem Hauch Keltisch

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Irland, Schottland, die Bretagne und vielleicht auch noch Galizien: Dies sind die Länder und Regionen, die wohl die meisten beim Stichwort «keltische Kultur» aufzählen würden. Die Türkei wird dabei kaum jemand erwähnen. Und doch ist unter den Gruppen, die am diesjährigen Internationalen Folkloretreffen die keltischen Kulturen repräsentieren, mit der Gruppe Hayfem aus Istanbul auch die Türkei vertreten.

Im ersten Jahrtausend vor Christus seien die Kelten in ganz Europa verbreitet gewesen; manche hätten sich sogar in der heutigen Türkei, in Anatolien, niedergelassen, sagt Olivier Rüede. «In dieser Region gibt es noch heute Spuren der keltischen Tradition.» Rüede ist Helfer am Folkloretreffen und begleitet die türkische Gruppe während des Festivals, zeigt den rund 30 Tänzerinnen und Tänzern die Schweiz und hilft bei Interviews: Da kaum jemand aus der Gruppe gut englisch spricht, ist er bei komplexeren Themen der Ansprechpartner.

Alles handgemacht

Sie tanze seit zwei Jahren, sagt Melis Özaltun in gebrochenem Englisch. «Ich tanze gerne, deshalb fällt es mir leicht», erklärt sie. Die Schrittfolgen, die sie dabei mache, entstammten der türkischen Tradition, ergänzt Olivier Rüede. «Die Tänze und die Kostüme sind türkisch. Die Musik hingegen ist keltisch angehaucht.»

Neben Flöten, der sogenannten Kaval oder Zurna, und Trommeln ist es vor allem der Dudelsack, der das keltische Element hervortreten lässt. Der sogenannte Tulum ist mit einer einzigen Pfeife einfacher gebaut als die hierzulande bekannteren schottischen oder bretonischen Dudelsäcke. «Die Tulums werden alle von Hand gemacht», sagt Rüede und führt dann aus: «Der Sack besteht aus Ziegenhaut. Dem Tierfell werden der Kopf und die Beine abgeschnitten, die Enden dann wieder zusammengenäht.» Einen Monat dauere die Fabrikation des Instruments, und jedes Exemplar weise schliesslich eine andere Tonalität auf.

Anderes Jahrhundert

Mindestens ebenso sehr wie die keltischen Wurzeln ihrer Musik schien die türkische Gruppe an ihrem gestrigen freien Tag aber die Schweizer Kultur zu interessieren.

Sie sei begeistert von Land und Leuten, schwärmt Melis Özaltun, insbesondere die alten Gebäude in der Stadt Freiburg haben es der Architekturstudentin angetan. «Es ist, als ob ich in einem anderen Jahrhundert wäre.» Und auch der Ausflug mit dem Sessellift auf die Riggisalp hat der jungen Tänzerin gefallen. «Zwar kalt–aber wunderschön.»

Um völlig in die Schweizer Kultur einzutauchen, haben die Begleiter am Mittag eine Fondue-Degustation im Restaurant Gypsera für die Gäste aus der Türkei organisiert. Sobald die Kellnerin das Caquelon mit dem heissen Käse gebracht hat, taucht ein Mann seine Gabel in die gelbe Masse und streicht den Käse danach auf sein Brot. Schnell nimmt Olivier Rüede seine eigene Gabel, ein Stück Brot und zeigt vor, wie es geht.

«Wir haben einen Käse, der ähnlich schmeckt wie der Vacherin, der im Fondue ist», sagt Melis Özaltun, rührt kurz um und nimmt dann einen grossen Bissen. «Aber wir schmelzen ihn nicht, um ihn zu essen.»

Programm

Heute am Folkloretreffen

14 Uhr:Auftritt der Gruppe aus der Türkei im Fribourg Centre.18 Uhr:Auftritt der Gruppen aus der Bretagne und der Türkei in Moudon.18 Uhr:Auftritt der Gruppe aus Botswana auf dem Place minérale de Cormanon, Villars-sur-Glâne.18 Uhr:Auftritt der Gruppen aus Tibet und Kroatien im Dorf der Nationen auf dem Georges-Python-Platz.20 Uhr:Auftritt der Musikgruppe Llantana, der Traditional Pipe Band of Lausanne und dem Fri-pipes Ensemble Freiburg im Dorf der Nationen.20 Uhr:Galavorstellung mit den Gruppen aus Tibet, Kroatien, Panama, Botswana und Mazedonien im Schauspielhaus Equilibre.20 Uhr: Auftritt der Gruppen aus Galizien und Irland im Cantorama in Jaun.rb

Meistgelesen

Mehr zum Thema