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Über 20 Arbeitslose auf eine offene Stelle

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Über 20 Arbeitslose auf eine offene Stelle

Die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren haben Hochkonjunktur

Innert zweier Jahre hat sich die Arbeitslosenquote von 1,7 auf 3,4 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung verdoppelt (Stand Februar). Für die kantonalen Stellen, die eine rasche Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt zu fördern haben, bedeutete dies einen sprunghaften Anstieg des Arbeitsvolumens.

Von WALTER BUCHS

Vergangene Woche haben sieben Berater bei den regionalen Arbeitsvermittlungszentren (Rav) im Kanton Freiburg neu ihre Tätigkeit aufgenommen. Seit Sommer 2001 sind somit am «Amt für den Arbeitsmarkt» AAM 35 Personen eingestellt worden, davon die Hälfte als Rav-Mitarbeiter. Die Verantwortlichen hoffen, dass dank der Aufstockung dieses Personals die Anzahl Dossiers, die jeder Einzelne zu betreuen hat, auf unter 130 gedrückt werden kann. In den letzten Monaten waren dies bedeutend mehr. In Einzelfällen konnten es vorübergehend sogar 160 sein.

Schwierige Lagebeurteilung

«Wir stehen immer vor dem Dilemma, wann wir neue Leute anstellen sollen. Wir beobachten die Prognosen genau, um dann auf Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt vorbereitet zu sein.» Dies sagt Marc Genilloud, Dienstchef des Amts für den Arbeitsmarkt (AAM), dem die Rav unterstellt sind. Im Gespräch mit den FN gibt er bekannt, dass bereits ab Oktober 2001 Stellen für neue Rav-Berater ausgeschrieben waren und diese dann anschliessend auf Westschweizer Ebene ausgebildet werden.

Anlass für diese Massnahme gab die Beobachtung, dass sich in den USA ab Mai 2001 eine Rezession abzeichnete. Bei uns sei die Wende auf dem Arbeitsmarkt im Juli 2001 eingetreten, als die Zahl der Arbeitslosen wieder zu steigen begann, ergänzt Genilloud. Wie es weitergehe, sei schwierig zu sagen. Eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt sei mehrmals für das laufende Jahr angekündigt worden. Nach neuesten Prognosen komme der Aufschwung aber erst 2004.

Nach der Ausbildung hätten die ersten neuen Berater ihre Tätigkeit im Mai 2002 aufgenommen, gibt Marc Genilloud weiter bekannt. Da die Arbeitslosigkeit kontinuierlich zunahm, habe der Druck auf sie namentlich ab Herbst 2002 stark zugenommen. Nach den jüngsten Neuanstellungen wird sich ihre Lage etwas entspannen. Dazu wird auch die Neustrukturierung der Rav beitragen (siehe Kasten).

Die Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rav bleiben aber hoch, wie Dienstchef Genilloud weiter unterstreicht. Parallel zur steigenden Zahl der Arbeitslosen hat nämlich jene der offenen Stellen ständig abgenommen. Es wird somit schwieriger, freie Arbeitsplätze zu finden. Im vergangenen Jahr lagen den kantonalen Stellen durchschnittlich 173 Stellenangebote vor. Im Durchschnitt der vergangenen Jahre lag diese Zahl aber bei rund 400. Dieses Angebot von Seiten der Wirtschaft wäre auch heute nötig, um die Arbeitslosenquote senken zu können.

Zahl der Ausgesteuerten sinkt

Im Amt für den Arbeitsmarkt ist man sich bewusst, dass die Stellenangebote natürlich bei weitem nicht aussreichen, um Hoffnung auf einen baldigen Rückgang der Arbeitslosigkeit zu wecken. Jean-Marie Monnerat, Kommunikationsverantwortlicher des Amtes, weist dabei darauf hin, dass im Gegensatz zu früher alle Altersklassen und Tätigkeitsbereiche, auch frühere Kader, von der Arbeitslosigkeit betroffen sind. Aus diesem Grunde brauchen die Rav besser qualifizierte Berater. Letztere stammen aus den verschiedensten Berufskategorien und müssen zur Ausübung ihrer Tätigkeit zwingend praktische Erfahrung in der Arbeitswelt aufweisen können.

Die gegenwärtige Alters- und Berufsstruktur der Arbeitslosen stellt ebenfalls hohe Anforderungen an die «Sektion Arbeitsmarktliche Massnahmen», die für die Verwaltung des Angebots an arbeitsmarktlichen Massnahmen im Kanton zuständig ist. Dies sind Programme zur vorübergehenden Beschäftigung sowie Kurse und Massnahmen für Ausgesteuerte. Trotz Zuspitzung der Arbeitsmarktlage konnte deren Zahl übrigens gesenkt werden. Im Durchschnitt erschöpften im vergangenen Jahr mo-
natlich 41 Personen ihren Anspruch
auf Arbeitslosenentschädigung. Dem-gegenüber lag die Zahl der Ausgesteuerten 2001 bei 45 und 2000 bei 52 Personen.

Mehr Effizienz
durch neue Struktur

Im Sinne der Arbeitsmarktpolitik des Kantons hat das «Amt für den Arbeitsmarkt» (AAM) auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Arbeitnehmer, Stellensuchenden, Unternehmen und Sozialpartner einzugehen. Die «Abteilung Arbeitslosigkeit» hat die Beratung und Kontrolle der Stellensuchenden zu gewährleisten, um eine rasche und dauerhafte Wiedereingliederung auf dem Arbeitsmarkt in Partnerschaft mit den Arbeitgebern zu fördern.

In diesem Sinne haben die Personalberaterinnen und -berater der sieben Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (Rav) im Jahr 2002 im Monatsdurchschnitt 4942 Beratungs- und Folgegespräche geführt. Sie haben den Stellensuchenden jeden Monat über 1900 Arbeitsplätze angeboten. Auf diese Weise kamen monatlich über 370 Vermittlungen zu Stande. Ebenfalls im Monatsdurchschnitt arbeiteten über 1000 Stellensuchende in einem Zwischenverdienst.

Um die materiellen sowie insbesondere die personellen Ressourcen besser einsetzen zu können, sind die Rav zu Beginn des laufenden Jahres neu organisiert worden. Sie sind in drei Einheiten zusammengefasst worden: Zentrum für Saanebezirk; Norden für die Bezirke Broye, See und Sense; Süden für die Bezirke Greyerz, Glane und Vivisbach. Beratungen erfolgen aber nach wie vor in allen Bezirken. In jedem Rav ist neu mindestens ein Personalberater auf Kontakte mit Unternehmen spezialisiert und informiert diese über Eingliederungsmassnahmen, Praktika und kantonale Massnahmen wie Qualifizierungsprogramme in Unternehmen. Damit soll nicht zuletzt die Vermittlungsfähigkeit der Stellensuchenden verbessert werden. wb

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