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Über den Arbeitseinsatz zurück ins Berufsleben

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Je länger jemand aus der Erwerbstätigkeit ausgeschlossen und auf Sozialhilfe angewiesen ist, desto schwieriger gestaltet sich die Rückkehr in die Normalität. Diese Erkenntnis ist wissenschaftlich erhärtet, sagt Martin Isenschmid, Co-Geschäftsleiter des Sozialdienstes Amt Laupen. Gelingt es nicht, Sozialhilfebezügerinnerhalb eines halben Jahres wieder in eine Beschäftigung zu integrieren, wird es schwieriger, etwas an ihrer Situation zu verändern.«Oftmals schwindet das Selbstvertrauen, ebenso wie die Attraktivität der Person für mögliche Arbeitgebende», so Isenschmid.

Zum Glück gibt es aber Ausnahmen. Erst vor kurzem hat der Sozialdienst einer Frau zu einem Arbeitseinsatz im Pflegezentrum Laupen verholfen, nachdem sie zwei Jahre lang Unterstützungsgelder bezogen hatte. «Die Heimbewohner sind begeistert von ihr», sagt Urs Wiedmer, Jobcoach des Sozialdienstes. Dank der Unterstützung des Heimdirektors kann die Frau nun die Ausbildung nachholen, eine Anstellung hat man ihr bereits zugesichert.

Anstellung als Ziel

Es ist einer der Erfolge, den das Pilotprojekt «JobChance» vorweisen kann. Das Wiedereingliederungsprojekt, das seit 2010 läuft, ist in seinem Umfang und seiner Ausrichtung einzigartig im Kanton Bern. «Wir bieten Menschen, denen die Qualifikationen für eine Festanstellung im ersten Arbeitsmarkt fehlen, die Chance, sich diese während einer mehrmonatigen Beschäftigung anzueignen», so Isenschmid. 

Das funktioniert so: Gemeinsam mit dem Klienten klärt Urs Wiedmer dessen Interessen und persönliche Eignungen ab. Dann begibt sich der Jobcoach auf Stellensuche. Meist klopft er bei Firmen in den Bereichen Logistik und Verkauf an. Er stellt ihnen das Projekt vor und erklärt, dass das Unternehmen für den viermonatigen Arbeitseinsatz nichts zu zahlen braucht – dafür aber einen erhöhten Aufwand in Kaufnehmen und eine theoretische Anstellungslösung bieten muss. «Ich sage bewusst ‹theoretisch›, denn es kann natürlich passieren, dass sich am Ende trotzdem keine Lehr- oder Arbeitsstelle ergibt», so Wiedmer.

Zurzeit betreut der Coach elf platzierte Männer und Frauen, für 17 weitere ist er auf Stellensuche. Jede Person bedarf intensiver Betreuung: «Ich muss zwischen Arbeitgeber und Projektteilnehmer vermitteln, regelmässig vor Ort vorbeischauen und, wenn nötig, den Arbeitseinsatz abbrechen und eine andere Lösung finden.» Es komme vor, dass Firmen die Sozialhilfebezüger nur als billige Arbeitskräfte verstünden. Da schreitet Wiedmer sofort ein. «Es passiert aber auch, dass der Teilnehmer einfach die Ziele nicht erfüllen kann.»

Zweites Projekt

In diesem Fall hat der Sozialdienst Laupen ein Schwesterprojekt zur Hand: « JobChance–Nischenarbeitsplätze». Hier sind die Forderungen und damit der Druck geringer, die Anstellung ist nicht befristet und die Tätigkeit speziell auf den Teilnehmer ausgerichtet. «Wenn die Person die Arbeit im festgelegten Rahmen erledigen kann, hat sie ihr Ziel oftmals schon erreicht», so Martin Isenschmid.

Das Besondere am Projekt «JobChance» ist, dass es resolut auf die Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt setzt. «Wir machen Einrichtungen wie geschützten Werkstätten keine Konkurrenz», versichert der Co-Geschäftsleiter des Sozialdienstes. Auch den Arbeitsvermittlungszentren kommt es nicht in die Quere: Nur ausgesteuerte Arbeitslose können in das Programm einsteigen.

Aufwand lohnt sich

In den ersten anderthalb Jahren haben rund zehn Teilnehmer einen Weg zurück in den Arbeitsmarkt gefunden – verglichen mit dem geleisteten Aufwand ein bescheidener Erfolg. «Doch ohne JobChance hätten diese Personen wahrscheinlich kaum eine Anstellung gefunden», so Isenschmid, der überzeugt ist, dass sich der Aufwand lohnt. «Es ist ein ganz besonderes Gefühl, zu sehen, wie man- che durch die Beschäftigung wieder aufblühen», sagt auch Wiedmer.

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