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Über den Sinn des Lebens

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Über den Sinn des Lebens

Rück- und Ausblick aus der Warte des Philosophen Giovanni Sommaruga

Was hat die Menschen im vergangenen Jahr am meisten beschäftigt? Was hat sie bewegt, und wer oder was wird im neuen Jahr Schlagzeilen schreiben? Der Philosoph Giovanni Sommaruga antwortet aus persönlicher Sicht.

Autor: Mit GIOVANNI SOMMARUGA sprach IRMGARD LEHMANN

Welches Ereignis hat Sie im vergangenen Jahr am meisten beeindruckt?

Das Sprechenlernen meines kleinen Sohnes (16 Monate). Es ist nach dem Gehenlernen eine zweite Eroberung der Welt, und es ist wunderbar, zu beobachten und mitzuerleben, mit welcher Begeisterung der Kleine die Welt entdeckt, Stücke davon benennt, und welche Freude er empfindet, sich mit Worten zu verständigen.

Was hat die Menschen in Ihrem Umfeld (Studierende, Mitmenschen, Freunde) im letzten Jahr am meisten beschäftigt?

Die schwere Krankheit einer Freundin. Es ist das Mit-Leiden, die Angst, die dadurch ausgelöst wird, die Hilflosigkeit, die Konfrontation mit dem möglichen Verlust einer lieben und nahestehenden Person, der Verlust eines Stücks eigenen Lebens. Und es ist zugleich die Erfahrung der unberechenbaren Hinfälligkeit des eigenen Lebens, die sich plötzlich manifestieren kann und das eigene Leben von einem Tag auf den nächsten auf den Kopf stellt, oder auch nicht.

Was wird die Welt im Jahr 2007 vorab beschäftigen?

Sehr wahrscheinlich und leider George W. und seine Politik. Er hat die Welt seit seiner Wiederwahl mehr beschäftigt, als ihr lieb sein kann, und obwohl inzwischen auch die Mehrheit der US-Amerikaner realisiert hat, dass Bushs Politik nicht ihren Interessen entspricht, dürfte er auch 2007 die politische Agenda bestimmen. Er gehorcht dem politischen Gesetz, keinen Fehler nicht zu begehen, der sich begehen lässt.

Welches war für Sie ein besonderes Ereignis in Freiburg im Jahr 2006?

Ein für mich hocherfreuliches Ereignis in Freiburg war der Ausgang der Abstimmung über das Theater-Konzert-Opernhaus. Endlich erhält Freiburg, was ich der Stadt seit Jahren und Jahrzehnten wünsche, nämlich ein hochkarätigen Opern-, Konzert-, Ballett- usw. Aufführungen angemessenes Haus, das auch architektonisch der Stadt weitere Attraktivität verleiht.Es war eine beklagenswerte Tatsache, dass die Kantonshaupt- und Universitätsstadt Freiburg für zum Teil exzellente klassische Kunstaufführungen nur ein dafür meistens sehr ungeeignetes Lokal zur Verfügung stellen konnte und immer wieder Einwohnerinnen und Einwohner mit höheren Ansprüchen nach Lausanne, Genf oder Bern oder Zürich trieb.Da sich meine politischen Interessen und Anliegen nicht nur auf soziale Fragen richteten, sondern auch auf Bildung und Kultur, ist für mich auch ein hauchdünnes Ja der Freiburger Stimmbürgerinnen und -bürger zu einem neuen modernen Zentrum der Kultur und der Begegnung ein Glanzpunkt des zu Ende gehenden Jahres.

«Der Mensch braucht nicht nur die Erde, sondern auch den Himmel», so ein Ausspruch von Georg Schmid. Der Theologe und Philosoph spricht damit den spirituellen Aufbruch an, das Bedürfnis des Menschen, abseits von Kirchen auf Sinnsuche zu gehen. Was ist Ihrer Ansicht nach sinnvolles Leben?

Der Sinn des Lebens besteht meiner Ansicht nach darin, einerseits die eigenen Lebensbedürfnisse und Lebensprojekte zu einem grösseren Teil verwirklichen zu können, und andererseits das Gefühl zu haben, an einer Welt mitwirken und auf eine Welt hinarbeiten zu können, in der dies auch für alle anderen Menschen möglich ist. Damit holt sich der Mensch ein wenig «Himmel» auf Erden. Wem dies nicht gelingt oder nicht vergönnt ist, braucht nicht nur Erde, sondern auch Himmel. In der Natur des Menschen liegt allerdings auch, dass es ernüchternd und wenig berauschend ist, der Erde verhaftet zu bleiben und nicht in den Himmel zu entfliehen.

Ein neues Jahr weckt bei den Menschen neue Hoffnungen und spornt an zu neuem Engagement. Wie sehen Ihre Visionen aus?

Diese Frage kann ich hier nicht beantworten. Denn Visionen sollten nicht herumgereicht oder auch nur ausgesprochen werden. Werden sie geäussert oder publik gemacht, dann verlieren sie sogleich ihre Wirkkraft, sie sind annulliert. – Nun, wenn Ihnen diese Antwort suspekt, nicht ganz ernsthaft erscheint, dann haben Sie sie richtig verstanden. Das ernsthafte Körnchen daran ist freilich, dass auch an Silvester nicht alle Geheimnisse preisgegeben werden sollten.

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