Autor: Helene Soltermann
Bald werden die Laupener Kinder in der Schule nicht mehr nur die Schulbank drücken, sondern auch dort zu Mittag essen oder ihre Hausaufgaben erledigen können. Ab dem Schuljahr 2011/2012 öffnet die Tagesschule ihre Türen. «Das Konzept ist ausgearbeitet und vom Gemeinderat abgesegnet», sagt der zuständige Gemeinderat Hans Ramsebner. Auch hat die Schule bereits einen Informationsbrief an die Eltern verschickt. Nach den Frühlingsferien können die Laupener ihre Kinder anmelden. Danach wird sich zeigen, zu welchen Zeiten die Kinder betreut werden.
Mittagstisch wird kommen
Die Tagesschule richtet sich an Kinder ab dem ersten Kindergartenjahr bis zu Jugendlichen in der neunten Klasse. Die Eltern haben die Wahl, anmelden können sie ihre Kinder für verschiedene Zeiten: Zur Auswahl steht Frühbetreuung vor dem Unterrichtsbeginn, Mittagsbetreuung samt Verpflegung, Aufgabenbetreuung und Nachmittagsbetreuung nach Unterrichtsschluss oder an schulfreien Nachmittagen. Konkret heisst dies: Die Kinder haben die Möglichkeit, von sieben Uhr morgens bis sechs Uhr abends betreut zu werden – falls dies denn auch gewünscht wird. «Nach ersten Rückmeldungen gehen wir davon aus, dass wir jeden Tag einen Mittagstisch anbieten», sagt Schulleiter Marcel Spahr.
Der Kanton schreibts vor
Die Umsetzung einer Tagesschule wurde der Gemeinde Laupen vom Kanton vorgeschrieben. Jede Berner Gemeinde ist verpflichtet, jährlich den Bedarf eines Tagesschulangebots abzuklären (siehe Kasten). Vor zwei Jahren startete die Schule Laupen die erste Umfrage. «Damals zeigten die Eltern kein grosses Interesse», so Spahr. Die Umfrage im letzten Jahr zeigte ein anderes Resultat. Von den 255 verschickten Fragebögen wurden 102 ausgefüllt. 25 Eltern haben damals Interesse am Angebot bekundet. «Die Zahlen sind relativ», sagt Spahr. «Wenn erst einmal eine Tagesschule vorhanden ist, werden automatisch mehr Eltern davon Gebrauch machen.»
Die Tagesschule soll laut Konzept des Gemeinderates in den Räumlichkeiten des Schulhauses eingerichtet werden. «Wegen rückgängigen Schülerzahlen sind einige Klassen geschlossen worden, mit der Tagesschule können wir unter anderem die leer stehenden Räume nutzen», sagt Ramsebner. Auch soll der Kindergarten, der sich im Schulhaus befindet, miteinbezogen werden. Eine Küche hat es im Schulhaus zwar nicht, voraussichtlich wird es aber auch keine brauchen. «Die Mitarbeiter der Tagesschule werden nicht selber kochen», sagt Ramsebner. «Wir streben einen Catering-Service an, und zwar in Zusammenarbeit mit Laupener Wirten oder mit dem Altersheim.»
Vom Projekt überzeugt
Sowohl Ramsebner wie auch Spahr sind von der Tagesschule überzeugt. «Für Mütter, die sich nicht ganz vom Berufsleben abkoppeln wollen, ist die Tagesschule ein gutes Hilfsmittel», sagt Gemeinderat Hans Ramsebner. Und für Schulleiter Marcel Spahr ist das Angebot ein «absolutes Muss» für die Zukunft Laupens. «Unsere Schule wird so viel attraktiver.»