Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Über Träume rede ich nicht»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Als Anya della Croce erfuhr, dass das Fri-Son einen neuen Programmchef suchte, war für sie klar, dass sie sich bewerben würde: «Es gibt nicht viele solche Stellen in der Schweiz», sagt die 35-Jährige, «und das Fri-Son ist eines der renommiertesten Konzertlokale des Landes.» Die Waadtländerin bekam den begehrten Job und ist seit Anfang Juli offiziell verantwortlich für das Programm des Fri-Son. Sie ist aber schon seit April an der Arbeit und hat sich von ihrem Vorgänger David Unternährer in ihre neuen Aufgaben einführen lassen. «Diese schrittweise Übergabe war wichtig und hat mir den Einstieg erleichtert», so della Croce gegenüber den FN. An der Seite von Unternährer habe sie sich gut eingelebt, ihre Kolleginnen und Kollegen kennengelernt und ein Gefühl für das Lokal bekommen.

Das Fri-Son kennt sie gut

Dabei kennt Anya della Croce das Fri-Son seit ihrer Jugendzeit: Sie besuchte unzählige Konzerte an der Giessereistrasse und hatte auch schon Gelegenheit, hinter die Kulissen zu blicken. Vor einigen Jahren arbeitete sie für die Lausanner Bookingagentur AMG und betreute dort unter anderem die Band The Young Gods, die sie auch zu ihren Auftritten im Fri-Son begleitete. «Das Lokal kenne ich gut», sagt sie, «aber aus der Sicht der Programmatorin ist es eine grosse Entdeckung.»

Diese Aufgabe ausgerechnet in einem geschichtsträchtigen Club wie dem Fri-Son übernehmen zu dürfen, bereitet Anya della Croce zwar Freude, aber auch etwas Sorge: «Man muss nur die ganzen alten Konzertplakate anschauen, die hier an den Wänden hängen», sagt sie ehrfürchtig. «Es ist unglaublich, welche Bands hier bereits gespielt haben. Das setzt mich schon unter Druck, denn ich will meine Sache genauso gut machen und diese Geschichte weiterschreiben.»

Welchen grossen Namen würde Anya della Croce denn selber gerne nach Freiburg bringen? Sie lacht und sagt, Träume habe sie schon, aber darüber reden werde sie nicht. «Ich bin abergläubisch und glaube, dass es Unglück bringt, wenn man seine Wünsche ausspricht.» Sie glaubt aber auch daran, dass vieles möglich ist: «Es eröffnen sich immer wieder Gelegenheiten, etwa, wenn eine Band in der Nähe auf Tour ist und noch eine Lücke in der Agenda hat.» Anya della Croce weiss, wovon sie spricht: Genauso ein Coup ist ihr dieses Jahr mit dem Engagement der US-Band Blondie für das For Noise Festival in Pully gelungen. Dort ist sie seit 2008 für das Programm verantwortlich, eine Aufgabe, die sie neben ihrer Tätigkeit im Fri-Son in einem 20-Prozent-Pensum weiterführen wird.

Vielseitig interessiert

Wie sich die Handschrift der neuen Programmatorin im Fri-Son bemerkbar machen wird, wird erst die Zukunft zeigen. «Dazu kann ich noch nicht viel sagen», so della Croce. Es brauche etwa eine Saison, um einen Saal und das Publikum richtig zu spüren. Auf keinen Fall will sie am Publikum vorbei programmieren: «Ich mache das Programm nicht für mich, sondern für die Besucherinnen und Besucher.» Sicher sei, dass sie die bisherige Linie des Clubs weiterführen und Wert auf künstlerische Qualität legen werde.

Persönlich finde sie an vielen Stilrichtungen Gefallen, sagt sie. Sie möge Pop und Rock ebenso wie Folkmusik, Hip-Hop oder Elektro. «Wichtig ist, dass man offen und neugierig ist.» Darum besuche sie viele Konzerte und Festivals und tausche sich mit anderen Programmverantwortlichen aus. In Freiburg funktioniere das gut: Die Programmatoren von Fri-Son, Nouveau Monde, Bad Bonn, Spirale und Ebullition treffen sich regelmässig und sprechen sich ab, um sich nicht zu konkurrenzieren.

Auch an der hiesigen Musikszene hat die Lausannerin mit Freiburger und Tessiner Wurzeln Gefallen gefunden: «Es gibt viele gute und spannende Bands in Freiburg, wie übrigens in der ganzen Schweiz», sagt sie. Diesen Musikern wolle das Fri-Son weiterhin eine Plattform bieten. «Da gibt es noch viel zu entdecken.»

Musikgeschmack: Das hört Anya della Croce privat

A ls Fri-Son-Programmatorin will sich Anya della Croce noch nicht in die Karten schauen lassen, dafür hat sie den FN ihre persönlichen musikalischen Vorlieben verraten:

• Lieblingsmusikstil: «Indie-Musik im Allgemeinen.»

• Lieblingsband: «Schwierig, jemanden auszuwählen. Ich würde die US-Band The National erwähnen, aber auch den Franzosen Yann Tiersen und die Freiburger The Young Gods.»

• Lieblingssong: «Auch das ist schwierig. ‹21st Century Pop Song› von Hymie’s Basement höre ich mindestens einmal pro Tag.»

• Lieblingsclub: «Der Cirque Royal in Brüssel – ausser dem Fri-Son, natürlich.»

• Lieblingsfestival: «Das B-Sides in Luzern, ein wunderbares, kleines Festival.»

• Eine aktuelle Entdeckung: «Die Australierin Courtney Barnett. Sie spielt am 26. November im Fri-Son; ich habe sie dank einem Tipp von Sophie Hunger entdeckt.» cs

Zur Person

Über ein Praktikum ins Musikgeschäft

Anya della Croce (Jahrgang 1979) ist in Lausanne aufgewachsen und hat dort nach der Matura drei Jahre in einer Bar gearbeitet, bevor sie sich zur soziokulturellen Animatorin ausbilden liess. Dafür absolvierte sie ein Praktikum im Bleu Lézard, einem Restaurant mit Club in Lausanne. Dort kümmerte sie sich unter anderem um Programm und Künstlerbetreuung. Es folgten verschiedene Engagements im Musikbereich, etwa bei Muve Recordings, Radio Couleur 3, AMG und Two Gentlemen. Seit 2008 ist sie Programmatorin des For Noise Festivals in Pully. 2011 hat sie zudem mit einer Kollegin die Promotions- und Produktionsfirma Pass Pass gegründet.cs

Meistgelesen

Mehr zum Thema