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Überbauung stösst auf Widerstand

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Die Gemeinde Tafers will das Quartier Kleinschönberg erweitern: Auf einer Fläche von rund 70 000 Quadratmetern sollen zahlreiche Einfamilienhäuser und einige Mehrfamilienhäuser mit Eigentumswohnungen entstehen. Insgesamt würden so 350 Menschen Wohnraum finden (die FN berichteten). Dieses Vorhaben stösst aber auf Widerstand: Laut Josef Cattilaz, Ammann von Tafers, sind insgesamt zehn Einsprachen gegen die Änderungen des Zonennutzungs- und Richtplans im Kleinschönberg eingegangen. Nebst Privatpersonen wehren sich die Quartiervereine Schönberg und Kleinschönberg, die Freiburger Sektion des Verkehrsclubs der Schweiz sowie die Gemeinden Freiburg und Düdingen dagegen (siehe Kasten rechts unten).

Grosszügige Einzonung

Die Gemeinde Düdingen stört sich in erster Linie daran, dass Tafers so grosszügig einzonen will, ohne verdichtetes Bauen vorzusehen und ohne den Anschluss an den öffentlichen Verkehr stärker zu berücksichtigen. «Wir haben nichts gegen das Projekt als solches», sagt Kuno Philipona, Ammann von Düdingen. «Aber der Kanton gibt Düdingen strenge Auflagen, was das Einzonen anbelangt. Wir müssen verdichtetes Bauen gewährleisten und auch die Förderung des Langsamverkehrs sowie den Anschluss an den öffentlichen Verkehr berücksichtigen.» Philipona kann nicht verstehen, dass für Tafers andere Vorschriften gelten sollen. «Wir wehren uns gegen diese Ungleichbehandlung.»

 Gemäss Angelo Lauper, Bauverwalter der Gemeinde Tafers, hat der Kanton die Einzonung in der zweiten Vorprüfung bewilligt. «Wir halten uns an den kantonalen Richtplan.»Er weist zudem darauf hin, dass die Überbauung im Kleinschönberg seit drei Jahren in Planung ist. «In der ersten Vorprüfung hat der Kanton das Projekt nicht bewilligt.» Die Gemeinde habe jetzt ein umfassendes Dossier ausgearbeitet, inklusive Verkehrs- und Erschliessungskonzept. «Es stimmt nicht, dass wir einfach so Land als Bauland ausscheiden dürfen.»

Im Zentrum von Tafers sind in den letzten Jahren Quartiere mit hoher Siedlungsdichte entstanden. Momentan stehen laut Lauper mehrere Wohnungen leer. «Es besteht kein Bedarf an neuen Mietwohnungen. An Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen jedoch schon», so der Bauverwalter. Zudem betont er, dass es aufgrund des geplanten Quartiers eine neue TPF-Bushaltestelle am Heiteraweg geben wird. «Der Anschluss an den öffentlichen Verkehr wird so auch für die Einwohner des bereits bestehenden Quartiers im Kleinschönberg deutlich verbessert.»

 Kuno Philipona hält dagegen, dass generell eine Bautätigkeit im mittleren und oberen Sensebezirk stets auch Mehrverkehr für Düdingen bedeutet, da die Leute von dort aus den Zug nehmen oder auf die Autobahn fahren. «Die Umfahrungsstrasse wird immer dringender.» Grundsätzlich richtet sich die Einsprache von Düdingen also eher an den Kanton denn an die Gemeinde Tafers.

Kanton antwortet nicht

Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, will der Kanton zu den Bedenken der Gemeinde Düdingen keine Stellung nehmen. Corinne Rebetez, Sprecherin der Raumplanungsdirektion, hält auf Anfrage der FN fest: «Es gelten für alle Gemeinden dieselben Regeln in Bezug auf die Raumplanung. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine Gemeinde zur Agglomeration Freiburg gehört oder nicht.» Zur Umfahrungsstrasse Düdingen will sich Rebetez nicht äussern.

«Wir wehren uns gegen diese Ungleichbehandlung.»

Kuno Philipona

Ammann von Düdingen

Zahlen und Fakten

Neue Bushaltestelle und Verbindungsstrasse

Vor drei Jahren hat die Gemeinde Tafers auf Wunsch der Landbesitzer zusammen mit einem Raumplanungsbüro mit der Planung der Überbauung Kleinschönberg begonnen. Es handelt sich um eine Fläche von70000 Quadratmetern.In einem ersten Schritt soll das Land zwischen Kantonalstrasse und dem bestehenden Quartier Kleinschönberg überbaut werden, auf dem Plan(siehe links unten)rot umkreist. Auf der orange markierten Fläche sindMehrfamilienhäuser(mittlere Dichte) geplant, auf der gelb markierten FlächeEinfamilienhäuser(niedrige Dichte); so entstünde Wohnraum für 350 Personen. Geplant ist eine neue Bushaltestelle bei der Heitera, dort, wo sich jetzt die Einfahrt von der Kantonalstrasse Freiburg–Tafers zum Kleinschönberg befindet. Wie genau die Bushaltestelle aussehen soll, wird von den TPF und dem Amt für Mobilität geprüft. Die Erschliessungsstrasse des Kleinschönbergs istseit 40 Jahrenein Provisorium. Mit der Überbauung sollen das neue sowie das bestehende Quartier durch eine neue Strasse direkt an die Kantonalstrasse angeschlossen werden. Damit würden die Schönbergquartiere entlastet. Das Land, das sich in der Ecke zwischen dem bestehenden Quartier und der geplanten Überbauung befindet (auf dem Plan weiss), soll alsWohnzonein den Richtplan aufgenommen werden. Dieses würde aber erstin 15 Jahrenüberbaut werden können. Dort sieht die Gemeinde Tafers Einfamilienhäuser vor und eine Grünzone, die sich an den geplanten Maggenbergpark anschliessen soll. DasAbwasserdes Quartiers wird nach Tafers und dann in die ARA Sensetalfliessen.mir

Freiburg: Mehrverkehr sorgt für Unmut in den umliegenden Quartieren

D ie Gemeinde Freiburg hat gegen das Projekt im Kleinschönberg Einsprache erhoben, da die Stadt für die angrenzenden Stadtquartiere Mehrverkehr und mehr Lärm und Luftverschmutzung befürchtet (die FN berichteten). Der Freiburger Gemeinderat hat Tafers zudem vorgeworfen, nur unzulänglich kommuniziert zu haben, dies auch im Zusammenhang mit Fragen der Abwasser- und Abfallregelung.

Josef Cattilaz, Ammann von Tafers, hat diese Vorwürfe dementiert. Der Quartierverein Schönberg («Leben im Schönberg») hält in seinen Bemerkungen fest, dass durch die geplante Siedlung kein Mehrverkehr für die Schönbergquartiere entstehen darf, und fordert verschiedene Massnahmen zur Verkehrsberuhigung. In der Nähe der geplanten Überbauung soll eine Grünzone, der Maggenbergpark, entstehen. Der Quartierverein Schönberg bittet die Gemeinde Tafers, diese Grünzone in der Planung zu berücksichtigen.

Laut Ammann Josef Cattilaz sorgt sich auch der Quartierverein Kleinschönberg hauptsächlich um Fragen des Mehrverkehrs. Der Verantwortliche dieses Vereins war nicht erreichbar.

Der VCS vermisst am Projekt der Gemeinde Tafers eine ausgearbeitete Verkehrsplanung. Olivier Nobs, politischer Sekretär des VCS Sektion Freiburg, weist darauf hin, dass die Gemeinden Freiburg und Tafers diesbezüglich stärker zusammenarbeiten sollten. Der VCS kritisiert auch, dass in der geplanten Überbauung verdichtetes Bauen nicht vorgesehen ist. «Wir möchten, dass die Wohndichte gross genug ist, damit sich der Anschluss an den öffentlichen Verkehr lohnt.» Man wolle keine Verhältnisse wie beispielsweise in Bürglen, wo die Wohndichte so niedrig sei, dass es sich nicht rentiere, einen Stadtbus hinfahren zu lassen, sagt Nobs.

In den kommenden Wochen wird die Gemeinde Tafers nun Verhandlungen mit den verschiedenen Einsprechern führen. mir

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