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Überbauungen verhindern das Versickern

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Von REGULA SANER

Innert kurzer Zeit gingen in der Nacht auf Dienstag ungewöhnlich grosse Regenmengen nieder. In der Folge wurden unzählige Keller überschwemmt. Grund für diese Überschwemmungen waren zum Teil Bäche, die über die Ufer traten. Hauptsächlich konnte das Regenwasser aber nicht versickern, weil einerseits die Böden so gesättigt waren, dass sie das Wasser nicht mehr aufnehmen konnten. Andererseits hatten die Abflusskanäle für die Regenwasserentsorgung nicht genügend Fassungsvermögen.Ein Beispiel dazu ist der Birchacher in Wünnewil. Dort wurde erst kürzlich ein zusätzlicher Entlastungsschacht für Regenwasser gebaut. Dieser war aber offensichtlich immer noch nicht gross genug, um das Überschwemmen von Kellern zu verhindern.

Natürliches Versickern verhindert

Der sogenannte Oberflächenabfluss ist also zu stark, die Regenwasserentsorgung zu schwach. «Das ist ein Problem, das noch zu wenig thematisiert wird», bestätigt Olivier Overney, Chef des kantonalen Gewässeramtes, auf Anfrage. Das Problem werde nicht nur durch Extremwetterlagen verschärft, sondern durch eine zunehmende Verbauung des Bodens gar erst verursacht, bestätigt Olivier Overney weiter. «In unverbautem Gebiet kann das Wasser besser versickern. Nur 5 und 15 Prozent des Wassers fliesst dort über der Oberfläche ab. In einem besiedelten Einzugsgebiet beträgt der Oberflächenabfluss jedoch 50 bis 60 Prozent. Das begünstigt das Überschwemmen von Kellern, weil weniger Wassers in den Böden versickern kann.»Dass Verbauungen das Versickern des Regenwassers verhindern, illustriert auch das aktuelle Beispiel der Autobahn A 12 bei Flamatt (siehe Haupttext).

Hochwasserkarten priorisiert

Laut Olivier Overney ist das Problem zwar bekannt und wurde auch schon auf Bundesebene diskutiert. Man habe aber zuerst die Hochwasser als Naturgefahren in den Griff bekommen wollen. So existieren seit 2006 Gefahrenkarten für die Voralpengebiete. Sie umfassen auch das voralpine Gebiet des Kantons Freiburg. Dabei handelt es sich um eine Art Hochwasserinventar. Für den unteren Sensebezirk gibt es zudem eine spezifische Gefahrenhinweiskarte. In Arbeit ist noch eine Hochwassergefahrenkarte für die Saane, welche vom kantonalen Gewässeramt in Auftrag gegeben wurde. Sie soll einst Auskunft geben über alle problematischen Stellen, wo die Saane über die Ufer treten könnte.

Handlungsbedarf

Hingegen fehlt es an Karten, die den Regenwasserabfluss in Siedlungsgebieten erfassen. Auch für die Gebäudeversicherer ist das ein Thema. Olivier Lateltin, Gebietsleiter Elementarschäden-Prävention beim Dachverband der 19 kantonalen Gebäudeversicherer (VKF), beschäftigt sich schon seit Längerem damit. «Es ist klar, die Auswirkungen der Übersiedelung sind riesig.»Lateltin kann die Schadensumme, die daraus resultiert, zwar nicht beziffern. «Aber man sieht es schon daran, dass die Landwirtschaftsflächen in der Schweiz stark schwinden.» Die kantonalen Gebäudeversicherer hätten ein grosses Interesse daran, dass das Problem von den politischen Instanzen anerkannt würde, denn die Gebäudeversicherer zahlen laut Olivier Lateltin jährlich 80 Millionen Franken für Sachschäden in Folge Hochwasser und Überschwemmungen.Er hofft dabei auf die Raumplanung. Zum einen müsste diese den Flächenschutz besser verankern, das heisst Siedlungsgebiete mit Vorsicht festlegen. Zum anderen sollten die Raumplanungsgesetze auch wirklich umgesetzt werden.

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