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Überschwemmungen nach Gewittern verhindern

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In den Bergen sind viele Bäche nach dem Sturm «Lothar» durch Bäume zerstört

«Die verstopften Bäche, obwohl meist friedlich, können sich unter dem Einfluss von starken Gewittern plötzlich in wilde Sturzbäche verwandeln und so zur Gefahr für Mensch und Anlagen werden», erklärte gestern Walter Schwab, Dienstchef des Amtes für Wald, Jagd und Fischerei, und gab so zu verstehen, dass sich der Kanton dieser Gefahr durchaus bewusst ist. Und er ist auch gewillt, rasch zu handeln. Weil die Aufräumarbeiten im Mittelland schneller vorankommen als vorgesehen, kann sich das Amt auch vermehrt um die Schäden im Berggebiet kümmern (vgl. Frontseite).

Bäche als gegenwärtig
grösstes Sorgenkind

Im Moment sind es in erster Linie die Bäche, die dem Amt für Wald, Jagd und Fischerei Sorgen bereiten. «Fast im ganzen Kanton gibt es Gerinne, die durch geworfene Bäume verstopft sind. In solchen Fällen besteht das Risiko, dass sich hinter den Bäumen Geschiebematerial und weiteres Holz anstaut. Bei starken Gewittern droht diese Staumasse plötzlich zu brechen. So können Brückenunterführungen verstopft werden, der Bach gerät über die Ufer und das Wasser, vermischt mit Schlamm, Steinen und Holz, verwüstet auf seinem Weg alles», schilderte Walter Schwab weiter, was geschehen kann, wenn die Bäche nicht vor den ersten Gewittern dieses Sommers freigelegt werden.

Massnahmen entlang der Bäche

Nach Worten von Walter Schwab werden nun die Mittel auf diejenigen Wälder konzentriert, die direkt oder indirekt Ortschaften oder wichtige Verkehrsverbindungen schützen. «Erste Priorität hat das Freilegen der verstopften Bäche», führte er an einer Pressekonferenz in Les Paccots aus, einem Gebiet, wo der Schutzwald unter Lothar sehr gelitten hat. Diese Arbeiten werden noch mehrere Wochen andauern, bevor entlang derjenigen Bäche eingegriffen wird, die eine weniger grosse Gefahr darstellen. Diese zweite Phase wird laut Walter Schwab noch mehrere Monate in Anspruch nehmen.

Verstopfte Bäche melden

Der Wasserbau-Chef des Kantons, Henri Gétaz, rief bei dieser Gelegenheit die Privatbesitzer, die es bislang noch nicht getan haben, auf, verstopfte Wasserläufe den Gemeinden oder den Förstern zu melden, damit die Wasserläufe rasch gereinigt werden können.

Bund und Kanton subventionieren
Freilegung von Bächen und Strassen

Staatsrat Pascal Corminboeuf, Direktor des Innern und der Landwirtschaft, konnte gestern mitteilen, dass der Staatsrat soeben beschlossen hat, die Freilegung von Bächen und Strassen ebenfalls finanziell zu unterstützen. Somit werden diese Arbeiten zu 50 Prozent vom Bund und zu 40 Prozent vom Kanton subventioniert. Den Gemeinden oder privaten Waldbesitzern verbleiben dennoch 10 Prozent.

Schutzwald
weniger betroffen

Auch wenn «Lothar» ebenfalls in den Bergen grosses Unheil angerichtet hat, so ist der Schutzwald doch weniger betroffen worden als die Wälder im Mittelland. Rund 12000 ha oder 29 Prozent der Gesamtwaldfläche des Kantons Freiburg wird eine Schutzwirkung zugeordnet. Wie Willi Eyer, Sektorchef Naturgefahren und forstliches Bauwesen, erklärte, hat der Sturm 775 ha Schutzwald stark beschädigt. Diese Schadenfläche entspricht etwa 7 Prozent des Freiburger Schutzwaldes. «Damit sind nur etwa 20 Prozent aller erhobenen Flächenschäden in den Schutzwäldern festgestellt worden, was zeigt, dass der Schutzwald proportional weniger stark betroffen ist als der Durchschnitt aller Wälder», hielt er fest.

Er wies aber darauf hin, dass verschiedene Schadflächen wegen ihrer Abgelegenheit teilweise ihrem Schicksal überlassen werden müssen und dass vor allem in den Fichtenwäldern die Gefahr einer Massenvermehrung des Borkenkäfers besteht.

Schutzwald besser strukturieren

Einmal die Aufräumarbeiten beendet, wird es darum gehen, die Aufforstung an die Hand zu nehmen. Laut Kreisforstingenieur Jacques Deschenaux muss der Freiburger Schutzwald, der bislang vorwiegend aus wenig resistenten Fichten besteht, besser strukturiert werden: Bildung von Baumgruppen, vermehrtes Anpflanzen von Tannen usw. «Wir werden aber auch sehen, wie die Natur selber gedenkt, die gefällten Bäume zu ersetzen», hielt er fest.

Die ersten Nasslager errichtet

Nach Worten von Staatsrat Pascal Corminboeuf ist dieses Holz für die einheimsichen Sägereien bestimmt. Diese Nasslager tragen bei, die Holzpreise zu stützen. Kantonsoberförster Walter Schwab lobte denn auch die Sägereien, die mit ihrer Preispolitik mitgeholfen haben, dass es nicht zu einem Preiszerfall gekommen ist. Laut Walter Schwab ist es gelungen, den Richtpreis von 60 bis 80 Franken pro Kubikmeter gutes Fichtenholz, wie er von der Spezialkommission des Bundes festgelegt worden ist, bis auf wenige Ausnahmen einzuhalten. So konnte das Holz bislang für 60 bis 75 Franken verkauft werden. Walter Schwab führte dies auch auf die gute Konjunktur und demzufolge auf die gesteigerte Nachfrage nach Holz zu-rück. Allerdings ist auch dieser Preis im Vergleich zu früheren Jahren nie-drig. Walter Schwab appellierte an die Holzbesitzer, der Versuchung zu widerstehen und das Holz nicht zu Spottpreisen zu veräussern.

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