Zwei Niederlagen und acht Gegentore standen vor diesem Spiel bei den Gästen aus Ependes/Arconciel zu Buche. Auf den ersten Blick ein machbares Unterfangen für die Sensler, den ersten Saisonsieg einzufahren. Es war aber alles andere als einfach, zu den drei Punkten zu kommen.
Ultradefensive Gäste
Die Spielweise der Gäste war schnell zu erkennen. Hinten wurde der Laden mit sechs Mann zugemacht und vorne sollte Romain Pasquier als einzige Sturmspitze für einen überraschenden Treffer sorgen. Dazu beorderte Trainer Stefan Python selbst Remy Wohlhauser, seines Zeichen zweifacher Torschützenkönig der Liga, in die Verteidigung. Sein Kontingent sei momentan so knapp, dass er keine andere Wahl habe.
So entwickelte sich ein Spiel mit beidseits viel Kampfgeist und Einsatz bei dem allerdings die Technik und packende Spielzüge über mehrere Stationen zu kurz kamen. Überstorf blieb stets in der vielbeinigen Abwehr der Gäste hängen und kam daher kaum zu nennenswerten Torchancen. Die Gäste ihrerseits suchten ihr Heil mit langen Bällen aus der zweiten Reihe zu erreichen. Das war allerdings ein Unterfangen, das bei der soliden Hintermannschaft der Einheimischen von vorneherein zum Scheitern verurteilt war. Gefährlich wurde es vor dem Tor von Gael Aebischer höchstens bei stehenden Bällen oder bei Weitschüssen aus der zweiten Reihe. So musste Torhüter Aebischer nach einer halben Stunde sein ganzes Können aufbieten, um einen Weitschuss von Romain Pasquier mit den Fingerspitzen noch über die Latte zu lenken. Bei einer anderen Chance verfehlte der vorgestürmte Remy Wohlhauser mit seinem Abschluss das Ziel nur knapp.
Überstorf mit Geduld
Die Taktik der Gäste ging allerdings nur so lange auf, bis Matthias Aebischer nach einem Steilpass aus dem Mittelfeld und Philipp Spicher aus einem Gedränge vor dem Tor heraus die Sensler innert zwölf Minuten in Führung brachten. Allerdings blieb den geschockten Gästen nach dem Doppelschlag noch eine knappe halbe Stunde Zeit, das Spiel noch zu wenden.
Prompt wurde es gegen Ende der Partie für Überstorf nochmals heiss. Nachdem der erste Frust verdaut war, liessen die Gäste ihre ängstliche Taktik fallen und läuteten unter dem Motto «Alle Mann nach vorne» zur Schlussoffensive. Tatsächlich gelang Quentin Brodard in der Nachspielzeit noch das Anschlusstor, am Überstorfer Sieg änderte dies allerdings nichts mehr.
Nach dem Schlusspfiff kam es auf dem Platz noch zu unschönen Handgemengen, so dass der Platzsprecher zur Fairness aufrufen musste.
Überstorf – Ependes/Arc. 2:1 (0:0)
Gemeindesportplatz.–105 Zuschauer.–SR: Laurent Lehmann.Tore:53. Matthias Aebischer 1:0. 65. Spicher 2:0. 93. Brodard 2:1.
FC Überstorf:Gael Aebischer; Hagi, David Schmutz, Murri, Steve Riedo (53. Brobbey); Patrick Schmutz (72. Von Niederhäusern), Spicher, Perler (79. Dominik Riedo) Jungo; Portmann, Matthias Aebischer.
FC Ependes/Arconciel:Rapin; Brodard, Andrey, Hirt, Wohlhauser; Yoye (83. Roulin), Lauper (72. Dos Santos); Leducq, Pochon; Page, Pasquier (72. Folly).
Bemerkungen: 92. gelb-rote Karte für Hagi, Rote Karte für Page (Tätlichkeit nach Spielschluss).
