Meinungsbeitrag zur geplanten SVP-Initiative gegen das Zentrum für Islam und Gesellschaft an der Universität Freiburg – diverse FN-Ausgaben
Von vielen intellektuellen Journalisten und Nahost-Experten wird der Islam als eine Religion der Güte und Nächstenliebe und Toleranz bezeichnet. Die Vorfälle in Irak, Syrien, Nigeria und jüngst in Frankreich hätten angeblich überhaupt nichts mit dem Islam zu tun. Schliesslich habe auch das Christentum seine Fehler gemacht, was man sicher nicht verleugnen kann.
Fakt ist jedoch, dass in Ländern wie Saudi-Arabien, Iran und Pakistan Personen gemäss Scharia (islamisches Recht) ausgepeitscht oder gesteinigt werden. Unsittliches Verhalten, Beleidigung oder Abkehr vom Islam sind meistens die Gründe für solche Urteile. Gerichte, welche solche Strafen verhängen, rechtfertigen dies meist mit dem Islam.
Durch solche Vorfälle wird von weiten Teilen der Bevölkerung der Islam als eine Bedrohung wahrgenommen. Auch die Berichterstattung der Medien über Krisengebiete im Nahen Osten tragen zum negativen Image des Islams bei. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass sich der grösste Teil der Muslime weltweit absolut korrekt und friedlich verhält.
Es ist eigentlich die Aufgabe unserer staatstragenden Parteien und Institutionen, die Bedenken der Bevölkerung ernst zu nehmen. Darum ist es legitim, dass die SVP Freiburg versucht, mit einer Volksinitiative das Islam-Zentrum an der Universität zu verhindern. Zudem wird schon heute vom Staat viel unternommen, Minderheiten in unsere Gesellschaft zu integrieren.
Auch in weiten Teilen der CVP und FDP stösst das Islam-Zentrum auf Skepsis. Immerhin hat auch ein bekannter Grossrat der FDP Sense sich in der Ratsdebatte klar und pointiert gegen das Islam-Zentrum geäussert. Das sollte auch jener FDP-Exponent bedenken, welcher in einem Leserbrief (FN vom Samstag, 31. Januar, Seite 10) voll auf die «böse SVP» eindrischt.
Die Absicht, an der Universität Freiburg ein Islam-Zentrum zu errichten, ist eine unnötige Zwängerei. Dieses Zentrum ist eher ein Projekt für die intellektuellen Eliten als für die gewöhnlichen Bürgerinnen und Bürger. Das zeigt wiedermal, wie weit sich unsere ehrwürdige Universität vom Volk entfernt hat. Man sollte die Bedenken aus der Bevölkerung ernst nehmen und diese Übung subito abbrechen.
