Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Russische Einheiten in Kiew – Millionen Flüchtlinge erwartet

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die russische Armee ist bei ihrem Angriffskrieg auf die Ukraine bis in die Hauptstadt Kiew vorgedrungen. Das ukrainische Verteidigungsministerium berichtete am Freitag von russischen «Saboteuren» im nördlichen Stadtbezirk Obolon.

Die russische Armee ist bei ihrem Angriffskrieg auf die Ukraine bis in die Hauptstadt Kiew vorgedrungen. Das ukrainische Verteidigungsministerium meldete am Freitag russische «Saboteure» im nördlichen Stadtbezirk Obolon.

Aussenminister Dmytro Kuleba berichtete zudem von «schrecklichen russischen Raketenangriffen» auf die Millionenstadt. Seit Beginn der grossangelegten Invasion wurden auf ukrainischer Seite nach offiziellen Angaben mehr als 130 Soldaten getötet.

Russland hatte nach monatelangem Truppenaufmarsch an den Grenzen am Donnerstag eine Offensive aus verschiedenen Richtungen gestartet. Während Panzer in die ehemalige Sowjetrepublik vorstiessen, gab es Luftangriffe im ganzen Land. In Kiew flüchteten die Menschen zum Schutz auch in U-Bahnhöfe.

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind inzwischen in der Ukraine schon 100 000 Menschen auf der Flucht. Die UN stellen sich aber auf bis zu vier Millionen ein, sollte sich die Situation weiter verschlechtern. Schon jetzt seien Tausende in Nachbarländer wie Polen, Moldau, die Slowakei und auch Russland geströmt, hiess es vom Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Die Ukraine hat annähernd 42 Millionen Einwohner.

Der Einmarsch löste weltweit Wut und Bestürzung aus

Rund um den Globus gingen Demonstranten aus Solidarität auf die Strasse. Gebäude und Monumente wurden in den blau-gelben Farben der ukrainischen Flagge beleuchtet – vom Brandenburger Tor in Berlin über das römische Kolosseum bis hin zum Regierungssitz Downing Street 10 in London.

Die EU und die USA belegten Russland mit verschärften Sanktionen, verzichteten aber noch auf härteste Strafmassnahmen. Trotz seiner grossangelegten Attacke setzt Russland eigenen Angaben zufolge die Gaslieferungen über Pipelines durch die Ukraine nach Europa fort.

Der Kreml verteidigte den Militäreinsatz gegen weltweite Kritik und begrüsste zugleich einen Vorschlag des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj: Moskau habe das Angebot von Verhandlungen über einen neutralen Status der Ukraine als Schritt in die richtige Richtung aufgenommen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Aussenminister Sergej Lawrow sagte derselben Agentur zufolge: «Niemand wird die Ukraine besetzen.» Der Zweck der Operation sei eine «Entmilitarisierung und Entnazifizierung». Der Kreml behauptet seit Jahren, 2014 hätten aus dem Ausland gesteuerte «Faschisten» in Kiew einen Staatsstreich herbeigeführt.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz prangerte den Angriff als eklatanten Bruch des Völkerrechts an. Wie er reagierte der gesamte Westen geschockt. Ex-Kanzlerin Angela Merkel sprach von einer «tiefgreifenden Zäsur in der Geschichte Europas nach dem Ende des Kalten Krieges». Sie verfolge die Entwicklungen mit grösster Sorge.

Die genaue militärische Lage blieb undurchsichtig

Russland setzte eigenen Angaben zufolge insgesamt 118 ukrainische Militärobjekte «ausser Gefecht» – darunter elf Militärflughäfen. Dem Verteidigungsministerium zufolge wurden auch fünf ukrainische Kampfflugzeuge und ein Hubschrauber abgeschossen. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

Einem russischen Militärsprecher zufolge eroberten die Russen das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl, knapp 70 Kilometer von Kiew entfernt. Spezialisten eines ukrainischen Wachbataillons seien aber nach Absprache weiter im Einsatz. Es gebe keine Auffälligkeiten, die radioaktiven Werte seien normal. Hingegen teilte die zuständige ukrainische Behörde mit, sie messe deutlich erhöhte Strahlenwerte.

Nach ukrainischen Angaben erlitten die russischen Truppen ihrerseits schwere Verluste. Das Verteidigungsministerium sprach von 30 zerstörten russischen Panzern, 130 Panzerfahrzeugen, 7 Flugzeugen und 6 Hubschraubern. Etwa 800 russische Soldaten seien getötet worden. Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace sagte, die russischen Truppen hätten 450 Kräfte verloren.

Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in einer Videobotschaft, in der ukrainischen Armee seien am ersten Tag der Invasion 137 Soldaten getötet und 316 Soldaten verletzt worden. Russland habe das gesamte Staatsgebiet angegriffen und gehe auch gezielt gegen die Zivilbevölkerung vor. Die Russen machten entgegen ihrer Zusicherung keinen Unterschied zwischen militärischen Zielen und Wohnhäusern, so Selenskyj. Zugleich hielt er dem Westen mangelnde Unterstützung vor: «Wir verteidigen unseren Staat allein. Die mächtigsten Kräfte der Welt schauen aus der Ferne zu.»

Ziel des Angriffs: Selenskyj

Selenskyj mutmasste, dass der Angriff dazu dienen soll, ihn zu stürzen. «Nach unseren Informationen hat mich der Feind zum Ziel Nr. 1 erklärt, meine Familie zum Ziel Nr. 2», sagte er – eine Einschätzung, die die US-Regierung teilt.

Schon am späten Donnerstagabend hatte Selenskyj eine allgemeine Mobilmachung angeordnet, die für 90 Tage gelten soll und die Einberufung von Wehrpflichtigen und Reservisten vorsieht. Wie viele Männer betroffen sein werden, sagte der 44-Jährige nicht.

Nach Angaben des Generalstabs in Kiew lieferten sich ukrainische Truppen in der Nähe der Hauptstadt heftige Gefechte. Auch in der Metropole heulten mehrfach die Sirenen, wie ein Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Die U-Bahn-Stationen der Hauptstadt mit etwa 2,8 Millionen Einwohnern dienten als Schutzräume.

Reaktion der EU

Bei einem Krisengipfel in Brüssel suchten die EU-Staats- und Regierungschefs eine starke Antwort auf den russischen Angriff. Sie vereinbarten Strafmassnahmen mit Blick auf Energie, Finanzen und Transport. Zudem soll es Exportkontrollen für bestimmte Produkte sowie Einschränkungen bei der Visavergabe geben.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte danach: «Unsere Einigkeit ist unsere Stärke.» Ganz einig waren sich die Staats- und Regierungschefs aber nicht: Mehrere forderten härtere Strafen, auch mit Blick auf das Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift. Ein Swift-Ausschluss hätte zur Folge, dass russische Institute quasi vom globalen Finanzsystem ausgeschlossen würden. Scholz wandte sich jedoch dagegen, dieses Sanktionsinstrument jetzt schon einzusetzen.

Und aus den USA

US-Präsident Joe Biden kündigte auch Sanktionen an, auch gegen russische Banken. Zudem will er Exportkontrollen für den Technologiesektor und weitere Massnahmen gegen die russische Elite.

Nach Beginn der Offensive sprach Macron als erster westlicher Politiker direkt mit Putin. Er habe Putin aufgefordert, die Kämpfe so rasch wie möglich zu beenden, doch ohne Wirkung.

In der Ostukraine kämpfen seit 2014 prorussische Separatisten gegen ukrainische Regierungstruppen. Anfang der Woche hatte Putin die selbst ernannten Volksrepubliken der Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten anerkannt. Dann folgte die Invasion.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema