Während den Sessionen im Bundeshaus befragen die FN jede Woche eine Parlamentarierin oder einen Parlamentarier der Freiburger Delegation zu einem aktuellen Thema.
Sie haben als Sprecherin der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur das Postulat «Psychische Gesundheit unserer Jugend stärken» im Nationalrat vorgestellt. Der Rat hat es am Mittwochabend grossmehrheitlich an den Bundesrat überwiesen. Warum ist das Postulat nötig?
Wir haben in unserer Kommission festgestellt, dass viel über die Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gesprochen wird. Darum ist es uns ein Anliegen, dass wir eine Übersicht erhalten, um die Situation richtig einschätzen zu können. Um etwas unternehmen zu können, müssen wir die Zahlen kennen.
Mit einer solchen Bestandesaufnahme geht aber auch Zeit verloren. Dabei sollte doch bei psychischen Problemen rasch reagiert werden.
Ja, die Zeit wird ein Problem. Darum bitten wir den Bundesrat auch, rasch vorzugehen – aber eine Frist können wir ihm nicht vorgeben. Der Bundesrat hat das Thema jedoch als «sehr wichtig» anerkannt.
Welche Massnahmen schweben Ihnen denn vor, mit denen die psychische Gesundheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen gestärkt werden könnte?
Es gibt bereits viele Angebot, beispielsweise von Pro Juventute. Wir könnten diese fördern. Aber auch die Kantone müssen reagieren, unter anderem mit ihren Angeboten an Schulen und Hochschulen. Bei einem Ausbau der bestehenden Angebote geht es um die Frage, wer das bezahlt. Darum wird es wahrscheinlich auf eine Bundeshilfe an die Kantone hinauslaufen.
Warum konzentriert sich das Postulat gerade auf Junge?
Statistiken weisen darauf hin, dass besonders ihre psychische Gesundheit in dieser Pandemie beeinträchtigt wird. Sie sind stärker betroffen als die Erwachsenen.
Kommt das Postulat nicht zu spät? Wir hoffen ja alle auf ein baldiges Ende der Pandemie.
Wir gehen davon aus, dass die psychologischen Effekte der Corona-Krise längerfristig spürbar sein werden. Es gibt Jugendliche, die in der Lehre sind und monatelang nicht arbeiten konnten, beispielsweise im Gastgewerbe.
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