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Umarmung statt Schleckzeug

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Immer mehr Kinder sind zu schwer: Was Statistiken aufzeigen, lässt sich auf Pausenhöfen und Spielplätzen beobachten. Die Betroffenen–die Kinder selbst, aber auch ihre Eltern–leiden oftmals. Das Zentrum für Psychotherapie der Universität Freiburg bietet nun ab April ein kostenloses Kurztraining für Eltern von übergewichtigen Kindern an. «Wir bieten keine Diäten, sondern wollen aufzeigen, dass die Familie eine wichtige Ressource für die Kinder ist», sagt Johanna Kummetat. «Studien zeigen: Je mehr Mahlzeiten eine Familie gemeinsam am Tisch einnimmt, desto besser können Kinder mit psychischen Belastungen umgehen.»

Kummetat hat das Training mit ihrer Kollegin Cynthia Sob entwickelt. Sie stützten sich dabei auf ein bereits vorhandenes Handbuch, das Eltern auf bestimmte Verhaltensweisen aufmerksam macht und ihnen Tipps gibt, um Automatismen zu ändern. «Wir haben das Training verkürzt und konkreter gemacht», erklärt Sob. Die beiden Masterstudentinnen erhielten dabei Unterstützung von ihrer Professorin Annette Cina.

Fünf Sitzungen

Das Training mit dem Titel «Mal Zeit fürs Thema Mahlzeit» richtet sich an deutschsprachige Eltern mit Kindern im Alter von sechs bis dreizehn Jahren. Es finden fünf Sessionen statt: In der ersten Sitzung stellen sich die Eltern und die beiden Psychologinnen vor, tauschen Erfahrungen aus und erarbeiten gemeinsam eine Zielsetzung. In der zweiten Session geht es um den Zusammenhang von Gefühlen und Essen. «Häufig gibt man einem Kind zum Trost ein Stück Schokolade, auch wenn eine Umarmung vielleicht nötiger wäre», sagt Johanna Kummetat. Generell sei Essen oft an andere Dinge als an das blosse Hungerstillen gekoppelt. «Gewisse Kinder lernen, dass sie aufessen sollen, damit es am nächsten Tag schön wird», führt Kummetat aus. Andere würden Ärger abbauen, indem sie essen. Es fange ganz früh an, ganz automatisch: «Essen ist oft mit Gefühlen oder Geborgenheit verbunden. Das beginnt bereits beim Stillen. Diese Zusammenhänge wollen wir erklären.»

 In der dritten Session machen die Eltern konkrete Übungen zum Thema Loben und Essen: Sie sollen darüber nachdenken, wie sie loben und wie ein Lob wirkt. «Die Eltern können so sehen, dass sie ihr Kind auch anders loben können als mit einer Süssigkeit.»

 Die vierte Sitzung ist dem Körperbild und den Hänseleien gewidmet. «Wir erarbeiten mit den Eltern einen Leitfaden, wie sie gemeinsam mit dem Kind mit Hänseleien umgehen können», sagt Cynthia Sob. Die Eltern könnten den Kindern helfen, ein positives Körper- und Selbstbild zu entwickeln. «Man kann zum Beispiel die Persönlichkeit und die Fähigkeiten des Kindes loben, anstatt sich auf das Äussere zu beziehen.» Statt «Du siehst heute gut aus» zu sagen, könne man das Lob durch Aussagen wie «Ich finde es super, dass du heute mit dem Hund Gassi gegangen bist» ersetzen.

In der fünften Sitzung blicken die Eltern zurück und überprüfen, ob sich in der Familie etwas verändert hat. «Die Intervention ist ein erster Schritt. Wenn Eltern denken, dass eine weiterführende Therapie für ihr Kind sinnvoll wäre, können wir Fachpersonen vermitteln», sagt Sob.

Selber beobachten

Ein wichtiger Teil des Trainings ist laut Sob und Kummetat die Selbstbeobachtung. Die Eltern erhalten deshalb einen Bogen, den sie während den fünf Wochen des Trainings ausfüllen. Sie halten fest, wie der Tagesablauf des Kindes aussieht, wann sie ihm zu essen geben und weshalb sie dies tun. «So überdenken sie automatisch Mechanismen, wie eben zum Beispiel jenen, dem Kind zum Trost Schokolade zu geben», sagt Kummetat.

Die Psychologinnen betonen, dass ihr Training keine Therapie sei und dass es nicht um eine Gewichtsreduktion beim Kind gehe. Das Training richte sich an die Eltern–aber nicht, weil man ihnen die Schuld am Übergewicht der Kinder gebe: «Das Thema ist oft mit Scham und Schuld verbunden. Schuldgefühle sind aber nicht produktiv. Wir wollen den Eltern zeigen, wie sie einen Umgang mit der Situation finden können. Sie können bei ihrem Kind viel bewirken», fasst Kummetat zusammen.

 Universität Freiburg:Die fünf kostenlosen Trainings finden ab Dienstag, 12. April, jeden Dienstag von 19 bis 21 Uhr statt. Anmeldeschluss ist der 8. April.Anmeldungunter: johannaleona.kummetat@unifr.ch (076 262 51 40) oder cynthia.sob@unifr.ch (076 296 40 61).

Programm

Kurse zu Ärger, Schlaf und Rauchen

Das Zentrum für Psychotherapie der Universität Freiburg bietet weitere Kurzinterventionen an: Bei «Mensch, ärgere dich nicht» geht es um den Umgang mit Ärger und negativen Emotionen, es gibt beispielsweise Anleitungen zu Entspannungsübungen. Weitere Infos und Anmeldung bei tanja.wallner@unifr.ch. Auch bietet das Zentrum ab dem 11.April ein Schlafcoaching in fünf Sitzungen an. Interessierte können sich bei camille. caron@unifr.ch melden. Das dritte Training ist für Leute, die mit dem Rauchen aufhören möchten. Dieses findet an vier Montagen ab dem 18. April von 17.30 bis 19 Uhr statt. Anmeldefrist ist der 10.April bei arabela.djurdjevic@unifr.ch.mir

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