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Umgang mit dem HI-Virus ändert sich

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 In Freiburg erhielten 2012 deutlich mehr Personen den Befund HIV-positiv als in den Vorjahren.«Empreinte»führt dies aufhäufigereAids-Tests zurück. Der Präventionserfolg ebnet den Weg für die neue Kampagne «Für eine Schweiz ohne Aids».

Monique Perritaz muss all ihre Überzeugungskraft aufbringen, um einer Person am Telefon zu versichern, dass diese sich bei einem sexuellen Kontakt wirklich nicht über die Hand mit dem Humanen Immunschwäche-Virus (HIV) angesteckt haben kann.

Die Verantwortliche der Freiburger Filiale der Aids-Hilfe Schweiz, «Empreinte», stellt immer wieder fest, dass in der Bevölkerung nach wie vor Wissenslücken rund um das Thema Aids bestehen. Immer mehr sieht sie sich aber mit dem Problem konfrontiert, dass Aids in der Öffentlichkeit banalisiert wird und kaum mehr für Schlagzeilen sorgt. Deshalb startet die Aids-Hilfe Schweiz auf den Welt-Aids-Tag vom Sonntag hin die neue Aufklärungskampagne «Für eine Schweiz ohne Aids».

Monique Perritaz stellt fest, dass Junge heute folgende Einstellung haben: «Aids, das ist doch nichts mehr. Ich schütze mich nicht, und wenn ich mich anstecke, gibt es ja Medikamente.» Bei ihrer Präventionsarbeit weisen die vier Mitarbeiterinnen von «Empreinte» Freiburg darauf hin, dass Aids immer noch nicht geheilt werden kann, dass die Krankheit Folgen hat wie die tägliche Behandlung mit Medikamenten, Müdigkeit und schnelleres Altern. «Dazu kommt weiterhin eine Stigmatisierung in der Gesellschaft», so Perritaz. «HIV-positiv zu sein und einen Partner zu finden, das kann schwierig sein.»

Mehr Tests gemacht

Im letzten Jahr sind im Kanton Freiburg die Fälle von neuen positiven HIV-Befunden auf 23 angestiegen, ein Höchststand der letzten Jahre (siehe Kasten). Nach Schätzung von Perritaz liegt die Gesamtzahl neuer Ansteckungen, inklusive nicht entdeckter Fälle, um ein Drittel höher. Dazu kommen Personen, die mit dem HI-Virus einwandern.

 Die Fachfrau deutet dies aber nicht so, dass es wieder zu mehr Ansteckungen kommt. «Die Erklärung liegt eher darin, dass mehr Personen einen Aids-Test beim Dienst für Familienplanung machen lassen.» Für sie ist das ein Indiz für den Erfolg ihrer Aufklärungsarbeit. «Empreinte» koordiniert diese für die Partner Familienplanung, Espacefemmes, FriSanté, Griseldis (Arbeit mit Prostituierten), ORS (Asylsuchende) und Sarigai (Homosexualität). Dazu spricht «Empreinte» über ihre Mutterstiftung Le Tremplin auch Menschen mit Suchtproblemen an. Über dieses Netz kann «Empreinte» Kontakt zu jenen herstellen, die am meisten von der Problematik betroffen sind. Eine Häufung hat die Organisation bei Asylsuchenden und Männern über 40 mit homosexuellen Kontakten festgestellt. Perritaz weist darauf hin, dass bei einer optimalen medizinischen Betreuung fast kein HIV-Übertragungsrisiko mehr besteht. Die Prävention will möglichst vielen Betroffenen Zugang zu dieser Betreuung bieten. Erst dann wird aus der Kampagne «Für eine Schweiz ohne Aids» mehr als ein Motto.

 Welt-Aids-Tag.Sonntag, 1.12., 11 Uhr: Kino Rex, Freiburg, Film «Clara et Moi».

Zahlen und Fakten

HIV-positiv 2012 doppelt so häufig wie 2011

23 Mal war 2012 im Kanton Freiburg das Ergebnis eines Aids-Tests positiv. Dies geht aus der Statistik des Kantonsarztes hervor. 23 Fälle, das sind mehr als doppelt so viele wie 2011 (zehn Fälle). Auch zwischen 2003 und 2010 gab es pro Jahr weniger Fälle als 2012. Seit 1985 wurde insgesamt bei 723 Personen im Kanton Freiburg der HI-Virus festgestellt. Ungefähr zu zwei Dritteln waren Männer von diesem Befund betroffen. In den letzten Jahren war die Ansteckung durch heterosexuelle Kontakte meist höher als durch homosexuelle Kontakte (Ausnahme 2011). Fast nie mehr stecken sich im Kantonsgebiet Personen beim Injizieren von Drogen an. 2012 gab es erstmals wieder eine solche Ansteckung, nachdem dies zuvor sieben Jahre nicht mehr der Fall gewesen war. Durch Bluttransfusionen gab es in den letzten zehn Jahren gar keine Ansteckung mehr, und die letzte Mutter-Kind-Übertragung des HI-Virus im Kanton geschah 2005.uh

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