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Umweltschutz kann finanziell interessant sein

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Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest ist der grösste regelmässig durchgeführte Sportanlass in der Schweiz. 2013 besuchten während drei Tagen rund 300 000 Menschen das Festgelände in Burgdorf. Es liegt auf der Hand, dass Ereignisse in diesen Dimensionen die Umwelt belasten können. Die Organisatoren von Grossveranstaltungen erachten das Thema Umwelt deshalb als immer wichtiger, sagt Jean-Pierre Chapuis, Leiter Vermittlung von Groupe E: «In den letzten Jahren wurde ein Nachhaltigkeitsbericht immer mehr zum Standard.»

Das Freiburger Unternehmen, das auch als Sponsor des Anlasses auftritt, erstellt den Nachhaltigkeitsbericht für das Eidgenössische in Estavayer-le-Lac. Dieser Einsatz für das Schwingfest biete sich an, sagt Chapuis: «Wir verantworten die elektrischen Arbeiten für das Schwingfest.» Tochtergesellschaften des Unternehmens hätten in weiteren Gebieten des Umweltschutzes Erfahrungen. Und für die Bereiche Wirtschaft und Gesellschaft habe Groupe E externe Spezialisten beigezogen.

Bessere Beachtung

 «Dank dem Bericht definieren wir schon im Voraus Nachhaltigkeitsziele, die für Organisatoren und Helfer fast automatisch zu einem wichtigen Kriterium ihrer Planung werden», fährt Chapuis fort. Mögliche Ansätze würden so nicht nur auf ihre finanziellen Konsequenzen, sondern auch auf ihre Nachhaltigkeit hin überprüft. Das Thema erhalte damit in der Organisation mehr Beachtung. Die Ziele habe Groupe E mit den betroffenen Abteilungen in Workshops erarbeitet. «Man kann solche Vorgaben nicht verordnen. Die Betroffenen müssen hinter den Zielen stehen können.»

Es gebe innerhalb der Organisatoren durchaus Stimmen, die dem Thema Nachhaltigkeit skeptisch begegnen. «Sie befürchten oft höhere Kosten für nachhaltige Lösungen oder bezweifeln ihre Machbarkeit.» Mit Aufklärungsarbeit gelinge es aber, diese Skeptiker einzubinden. Denn nachhaltige Lösungen seien oft auch wirtschaftlich interessant: «Wenn die Organisatoren dank der LED-Beleuchtung 80 Prozent weniger Energie verbrauchen, sparen sie auch entsprechend Kosten.» Ein anderes Beispiel: der Campingplatz. Auf diesem werden die Organisatoren Holzplatten auslegen, um den Boden zu schonen. Mit den Platten verteile sich der Druck besser, wodurch das Erdreich weniger zusammengedrückt werde. «Das ist zwar mit Zusatzaufwand verbunden, kommt aber allemal günstiger, als später ein verdichtetes Feld wieder sanieren zu müssen.»

Mehrere Dimensionen

Zur Nachhaltigkeit gehören nicht nur Umweltschutzfragen, sondern auch die Themenkreise Wirtschaft und Gesellschaft. Wirtschaftlich setzen die Organisatoren stark auf regionale Produkte. So haben die Organisatoren 90 Prozent aller Verträge mit regionalen Lieferanten abgeschlossen. «50 Bäckereien aus der Region liefern das Brot», nennt Chapuis ein Beispiel. Der Regionalverband Coreb setze an seinem Verpflegungsstand sogar gänzlich auf regionale Lieferanten. Das Ziel sei, der regionalen Wirtschaft mit dem Fest Impulse zu verleihen.

Gesellschaftlich steht unter anderem die Integration von Menschen mit einer Behinderung im Zentrum. «Es reicht nicht, Behindertentoiletten aufzustellen, wenn vorher der behindertengerechte Transport nicht funktioniert», weiss Chapuis. Deshalb müssten die Verantwortlichen den ganzen Ablauf des Besuchs von Menschen mit einer Behinderung am Fest vom morgendlichen Aufbruch bis zur abendlichen Rückkehr überprüfen.

 Bericht als Inspiration

Doch der Bericht dient nicht nur dazu, Normen für die eigene Planung zu setzen, er kann auch ein Leitfaden für die Organisatoren des nächsten Schwingfestes sein. «So haben wir den Bericht der Organisatoren von Burgdorf gelesen», sagt Chapuis. Dabei müsse man die Folgerungen aber stets auf die eigene Situation übertragen. So seien in Burgdorf 80 Prozent der Arenabesucher mit dem öffentlichen Verkehr angereist. «Weil unser Festgelände auf dem Flugplatz Payerne liegt und keinen guten Anschluss an den öffentlichen Verkehr hat, ist dieses Ziel in unserem Fall nicht realistisch.»

Sanfte Sensibilisierung

Jean-Pierre Chapuis glaubt, dass eine sanfte Sensibilisierung nachhaltiges Handeln eher fördern kann als missionarische Gebote und Verbote. Als Beispiel nennt er den Stand-by-Betrieb elektrischer Geräte. «Ich erzähle den Besuchern des Kraftwerkes in Broc, dass es 60 solcher Kraftwerke braucht, um die Energie zu liefern, die in der Schweiz jährlich durch Geräte im Stand-by-Modus verbraucht wird. Das beeindruckt die Besucher.» Der eine oder andere werde sich vielleicht an diesen Vergleich erinnern, wenn er zu Hause ein Gerät im Stand-by-Modus sieht, hofft Chapuis.

Burgdorf 2013: Nachhaltigkeitsbericht zieht trotz Schwächen ein positives Fazit

N ach dem Fest von 2013 in Burgdorf wurde d er erste Nachhaltigkeitsbericht für ein Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest erstellt. Es sei den Organisatoren von Beginn weg ein Bedürfnis gewesen, die notwendige Umweltbelastung so tief wie möglich zu halten, so der Bericht. Die Organisatoren in Burgdorf kommen zum Schluss, der Einbezug von Nachhaltigkeitsaspekten habe geholfen, Kosten zu sparen und Sicherheitsrisiken zu minimieren. So hätten die Organisatoren dank Massnahmen wie einer LED-Beleuchtung vier Fünftel des Energiebedarfs für die Beleuchtung eingespart.

Der Bericht zählt die Erfolge auf: So verzichteten die Veranstalter auf fossile Energieträger, die eingesetzte Energie stammte gänzlich aus Ökostrom. Das verwendete Einweggeschirr sei komplett biologisch abbaubar und mit Lebensmittelabfällen zur Energiegewinnung verwendet worden, so der Bericht.

Die Organisatoren hätten weiter die Verwendung des öffentlichen Verkehrs forciert. So boten sie etwa Kombitickets an, mit denen Besucher gratis nach Burgdorf gelangen konnten. Die Transportunternehmen organisierten Extrazüge und verstärkten die Regelzüge. Besucher, die mit dem Auto anreisen wollten, mussten demgegenüber hohe Parkplatztarife bis zu 30 Franken pro Tag berappen. Mit einem Verkehrsleitsystem wurde der Suchverkehr der Besucher und Anlieferer eingedämmt.

Die Organisatoren stellten aber auch Verbesserungsmöglichkeiten fest: So hätten zwar 70 bis 80 Prozent der Arenabesucher den öffentlichen Verkehr genutzt, bei den übrigen Besuchern des Festes habe der Anteil aber nur ein Drittel betragen. Weiter mussten die Organisatoren im Verlaufe des Festes die sanitären Einrichtungen aufstocken. Zudem sei zu wenig Personal für die Reinigung der Arena und die Leerung der überfüllten Abfalleimer vorhanden gewesen. Die Verpflegungsstände brauchten grössere Zeitfenster für die Nachlieferung. Gerade in den Schwingpausen seien schliesslich die Räume neben der Arena zu eng gewesen, was die Logistik- und Rettungswege beeinträchtigt habe. sos

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