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Unberechenbare Natur

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«Bevor wir neue Projekte in Angriff nehmen, wäre es gut, wenn wir ein paar laufende abschliessen.» Das sagte Oskar Lötscher, Präsident der Mehrzweckgenossenschaft Schwyberg-Ättenberg, an der Generalversammlung vom Montagabend. Er brachte damit zum Ausdruck, wie intensiv das Jahr 2018 für die Genossenschaft gewesen ist.

Die Genossenschaft hat letztes Jahr 452 250 Franken investiert. Ein grosser Teil davon ging in die Sanierung der Gurlistrasse; letzten Herbst wurde die dritte Etappe in Angriff genommen. Diese Arbeiten waren schon lange vorgesehen und konnten wie geplant durchgeführt werden. Anders war das bei den Schäden, die beim Unwetter vom 4. Juni 2018 entstanden. Da musste die Genossenschaft rasch handeln, Schaden aufnehmen und Sanierungsprojekte ausarbeiten.

Gemäss Förster Roger Raemy hat damals eine starke Gewitterzelle dazu geführt, dass viel Niederschlag im Gebiet Zollhaus niederging. 15 grössere Schadstellen wurden registriert, auch im Einzugsgebiet der drei anderen Mehrzweckgenossenschaften. Die Schadenssumme belief sich auf rund 240 000 Franken. Die Mehrzweckgenossenschaft Schwyberg-Ättenberg hat die Verantwortung für die Instandstellung aller Schäden übernommen. Dazu gehörte auch eine Rutschsanierung im Sahlenvorsatz, wo Anfang 2018 ein Bord abgerutscht war. Die Arbeiten wurden grösstenteils im Sommer und Herbst 2018 ausgeführt und werden in diesen Tagen abgeschlossen. Bund und Kanton übernehmen 67 Prozent der Kosten.

Nicht voraussehbar

«Letztes Jahr um diese Zeit habe ich mehr graue Haare bekommen als jetzt», sagte Förster und Naturgefahrenberater Franz Thalmann. Er sprach damit die Rutschung im Hohberg an. Bewegte sich der Hang im Frühling 2018 im oberen Bereich für kurze Zeit bis zu einen Meter pro Tag talwärts, so sind die jetzt gemessenen Bewegungen im Millimeterbereich: Im Gerend­acherli sind es etwa 0,2 bis 0,5 Millimeter pro Tag, im obersten Teil ist das Gelände in den letzten drei Monaten einen halben Meter talwärts gewandert. Es sei aber normal, dass das Gelände im Frühling mit Tauwetter etwas mehr in Bewegung sei.

Einige dringende Sanierungsarbeiten sind letztes Jahr ausgeführt worden. So wurden etwa Bäche umgeleitet, um sie aus dem Hauptrutschgebiet herauszunehmen. Andere wie die Instandstellung der Zufahrt zum Lengmoos sind für dieses Jahr geplant. «Das Problem besteht weiter, auch wenn der Hang weniger rutscht», sagte Thalmann. Es sei sehr schwer vorauszusehen, wie sich die Rutschung entwickle.

Durch das Naturereignis ist auch viel Schadholz angefallen, es musste notfallmässig gerüstet werden, damit der Borkenkäfer sich nicht daran gütlich tut. Neben den Wäldern am Hohberg bereitet Franz Thalmann auch das laufende Schutzwaldprojekt Sorgen. Wegen des Sturms Burglind Anfang 2018 war viel mehr Holz auf dem Markt als sonst. Deshalb hat Thalmann die für 2018 vorgesehenen Schläge hinausgeschoben. Die Zeit drängt aber, weil das Projekt im Schutzwaldprogramm des Bundes eingebunden ist. Deshalb sind noch in diesem Monat und dann wieder im Spätsommer Holzschläge geplant. Die Holzpreise seien aber sehr tief, sagte Thalmann. Für Fichtenholz gebe es gerade mal 95 Franken pro Kubikmeter. Für Rest- und Hackholz gebe es kaum mehr Absatzmöglichkeiten.

Die Genossenschaft hat letztes Jahr das Projekt Hofzufahrten und Güterwege so gut wie abgeschlossen. Am Laufen sind die Alperschliessung Vordere Schafera und die Sanierung der Schwybergstrasse nach einem Rutsch unterhalb von Schatters Schwyberg. Die Genossenschafter haben dem Antrag eines Alpbesitzers zugestimmt, einen neuen Weg in ihr Wegnetz aufzunehmen: die Zufahrt zur Alp Obere Schafera via Chriesedöri. Die Aufnahme erfolgt allerdings erst, wenn die 680 Meter lange Kiesstrecke instandgestellt ist. Die Genossenschaft übernimmt die Bauherrschaft für diese Sanierung. Die Kosten sind mit 325 000 Franken veranschlagt inklusive Verbesserung der Wasserversorgung. Mit den Arbeiten soll je nach Stand der Planung dieses oder nächstes Jahr begonnen werden.

Zum Schluss brachte ein Alp­besitzer das Problem zur Sprache, dass an der Ättenbergstrasse immer Ausflügler ihre Autos parkieren, und zwar oft so, dass die Viehtransporte behindert werden. Er schlug deshalb vor, auf eigene Kosten Parkplätze zu schaffen und dafür ein Kässeli aufzustellen. Genossenschaftspräsident Oskar Lötscher gab den Ball an die Gemeinde Plaffeien weiter, die für diese Strasse zuständig ist, da sie nicht zum Wegnetz der Genossenschaft gehört.

«Das Problem besteht weiter, auch wenn der Hang weniger rutscht.»

Franz Thalmann

Förster und Naturgefahrenbeauftragter

«Bevor wir neue Projekte in Angriff nehmen, wäre es gut, laufende abzuschliessen.»

Oskar Lötscher

Präsident der Mehrzweckgenossenschaft

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