Autor: Matthias Fasel
Basketball Alle Akteure hatten gestern viel Zeit, sich auf die Geschehnisse nach dem Spiel vorzubereiten. Zu vorhersehbar war der Ausgang der Partie von den ersten Minuten an gewesen. So konnte Luganos Staff bereits mehr als zwei Minuten vor Schluss die Meistershirts an die Spieler und die rund 50 mitgereisten Tessiner Fans verteilen. Und auf Freiburger Seite konnte man sich gebührend auf die unvermeidliche Niederlage einstellen.
Bei Spielschluss hielten sich die traurigen Gesichter im Publikum deshalb in Grenzen. Vielmehr zollten die Zuschauer mit stehenden Ovationen und Unterstützungsrufen den Spielern für die überraschend gute Saison Respekt. Diese Haltung übertrug sich auf die Spieler. Was die Mimik in den Katakomben bereits vermuten liess, bestätigt Vladimir Buscaglia. «Bevor ich über das heutige Spiel rede, möchte ich doch zunächst einmal sagen, wie stolz ich bin, Teil dieser Mannschaft zu sein. Vor der Saison haben uns Medien und Experten auf Rang 4 oder 5 gesehen. Und nun standen wir im Finale.»
«Das bessere Team»
Dass es am Ende nicht zum ganz grossen Coup gereicht hat, führt Buscaglia auf die knappe Niederlage im dritten Spiel zurück. «Diesem Spiel werden wir wohl noch lange Zeit nachtrauern. Hätten wir am Samstag gewonnen, wären wir heute mit einer ganz anderen Stimmung ins Spiel gegangen.» So aber war die Luft bei Olympic gestern etwas draussen. Und das spielerisch schlicht bessere Lugano setzte sich durch. Das musste auch Olympic-Trainer Damien Leyrolles so akzeptieren. «Wir haben mit den Mitteln gekämpft, die uns zur Verfügung standen. Ich bin sehr stolz auf mein Team. Der Teamgeist dieser Equipe war in dieser Saison ausserordentlich. In der Finalserie war Lugano insgesamt betrachtet jedoch das bessere und ausgeglichenere Team. Es muss deshalb auch einfach einmal gesagt werden: Bravo Lugano!»
Unzufriedener Petkovic
Lauter zufriedene Gesichter also in Freiburg? Nun, nicht ganz. Stefan Petkovic gehört zu den Verlierern der Playoffs. Während der Qualifikation erhielt der 17-jährige Spielmacher noch viel Spielzeit. In den Playoffs blieb er trotz Verletzungssorgen Olympics fast ausschliesslich auf der Bank. «Ich bin sehr enttäuscht. Ich weiss nicht, warum ich plötzlich nicht mehr gespielt habe, und würde gerne noch ein Wörtchen mit dem Trainer reden, wie man auf Deutsch sagt. Ein junger Spieler profitiert nur, wenn er in den Playoffs auch spielt. Der Trainer hat mir einen Grund gesagt, warum ich gegen Vacallo nicht gespielt habe, und ich habe das akzeptiert. Gleichzeitig hat er jedoch gesagt. dass ich gegen Lugano viel Spielzeit erhalten werde. Das war leider nicht der Fall.»
Trotzdem zeigte sich auch Petkovic gestern versöhnlich. «Ein Spieler von Boncourt hatte mir gesagt, dass er nicht einmal glaubte, dass wir die Playoffs erreichen. Doch wir haben unsere Aussenseiterrolle hervorragend gespielt. So ist uns letztlich doch eine gute Saison gelungen.»