Mit jedem Winter, der vorbeigeht, wird es schwieriger, auf den Ruinen des Werkhofes noch etwas aufbauen zu können. In der Stadt sucht man deshalb verzweifelt nach Projekten, die einen Wiederaufbau sinnvoll und, viel wichtiger, bezahlbar machen. Denn von den 5,7 Millionen, die der neu-alte Werkhof kosten wird, fehlen mindestens 2. Dieses Geld hatte der Künstler Jean Miotte für sein eigenes Museum im Werkhof II zur Verfügung stellen wollen, dann aber kalte Füsse bekommen und sich zurückgezogen.
Corboud wenig begeistert
von den Ruinen
Man sprach dann davon, dass ein Teil der gewichtigen Gemälde-Sammlung von Gérard Corboud im Werkhof III seinen Platz finden könnte. Der Sammler war von den Ruinen gemäss der «Liberté» von gestern aber genausowenig angetan wie vom Ammann-Haus zuunterst am Walriss.
Die Baukommission verfolgte deshalb die nach dem Scheitern des Miotte-Projektes entstandene Idee weiter, etwas für die Jugend zu tun. Dank einem substantiellen Beitrag von Günther Tesch scheinen nun die Mini- und Maxi-Beaux-Arts (vgl. Kasten) eine Heimat zu finden. Die zehn verschiedenen Ateliers (Skulptur, Malerei, Musik usw.) würden wie bisher durch Profis animiert, stünden allerdings den Kindern und Jugendlichen aus dem ganzen Kanton offen. Zusätzlich sind im Werkhof IV ein Ausstellungssaal und eine Filiale des Verkehrsbüros vorgesehen.
Das grosse Problem liegt darin, dass weiterhin eine Million Franken fehlt, um den Werkhof wie vorgesehen aufbauen zu können. Angesichts der gähnenden Leere in der Kasse dürfte das Geld kaum von der Stadt kommen. Die Baukommission vertritt gemäss der «Liberté» deshalb die Ansicht, dass nun einfach einmal gebaut werden soll, auch wenn die Finanzierung nicht gesichert ist. Denn der nächste Winter kommt bestimmt…
Zentrum für junge Künstler
Die Suche nach einer Verwendung für den Werkhof brachte die Verantwortlichen auf die Mini- und Maxi-Beaux-Arts.
Seit 1986 gibt es für die Primarschüler und Primarschülerinnen der Stadt Freiburg die Mini-Beaux-Arts. Das sind Kurse, wo die Kinder in verschiedene künstlerische Techniken eingeführt und gefördert werden. Das Interesse an diesem «ausserschulischen kulturellen Angebot» blieb all die Jahre ungebrochen. Mehr noch, seit rund vier Jahren gibt es zusätzlich auch die Maxi-Beaux-Arts – Kurse desselben Typs, die sich an Mittelschüler und -schülerinnen richten.
Die Maxi-Beaux-Arts gehen insbesondere auf die Initiative des Unternehmers Günter Tesch zurück. Der Kunstfreund und Mäzen hatte verschiedentlich seine Idee eines Zentrums für angewandte Kunst geäussert.