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Ungewisse Zukunft für die Roland AG

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Bei der Roland Murten AG wird derzeit an sechs Produktionslinien gearbeitet. Eine davon wird auf absehbare Zeit geschlossen. Die Folge davon ist der Abbau von 20 Stellen. Der Waadtländer Unternehmer Marc-André Cornu–er ist seit 2009 Eigentümer der Roland Murten AG–bestätigte auf Anfrage der Freiburger Nachrichten diese Abbaumassnahmen. Betroffen ist im Werk Murten die Produktion des glutenfreien Knäckebrots, das erst Anfang 2014 lanciert worden war. «Es wird keine Entlassungen geben», betont Cornu. Deshalb brauche es auch keinen Sozialplan. Die Firma habe schon seit einiger Zeit keine Stellen mehr neu besetzt und mit Temporärangestellten gearbeitet. «Ein Teil der Mitarbeiter erhält die Möglichkeit, im Cornu-Mutterhaus in Champagne VD zu arbeiten, in einem neuen Laden.» In diesem Geschäft mit Tea Room werde eine Showbäckerei für das Publikum eingerichtet; dafür brauche es Personal, so Cornu.

Neue Fabrik in Rumänien

Weiter bestätigte der Waadtländer Backwarenunternehmer Cornu gegenüber den FN, dass er in Rumänien eine neue Fabrik für sieben Millionen Euro erstellt, die Kosten für Bau und Boden zusammengerechnet. Die Anlage biete Platz für 13 Produktionslinien, so Cornu. Das sind etwa so viele, wie der Firma derzeit in Champagne und in Murten insgesamt zur Verfügung stehen. Wie bereits die Anlage in Murten wird auch das neue Werk in Rumänien 99 Prozent der Produktion im Ausland absetzen. Und genau diese Abhängigkeit sei in Murten das Problem, hält Cornu fest: «Die Produktion in der Schweiz ist teuer, einerseits wegen der Frankenstärke und andererseits wegen des Schoggigesetzes.» Das ist die Verpflichtung, einen Teil der Rohstoffe in der Schweiz einkaufen zu müssen. Diese Fakten schränkten die Firma wirtschaftlich ein: «Wenn wir unsere Produktionskosten und die Preise nicht anpassen können, rennen uns die Kunden weg.» Die Schliessung der Produktionslinie und die Aufhebung der Stellen in Murten ist eine erste Konsequenz des wachsenden Kostendrucks. Weitere Schritte könnten unter diesen Umständen folgen: «Die Zukunft ist ungewiss. Doch es ist sicher, dass es für eine Firma wie die unsrige schwierig ist, unter diesen Umständen in der Schweiz zu produzieren.» Noch ist es nicht so weit. Aber auf mittlere oder lange Frist droht in Murten das Ende einer Industrietradition.

Bedauerlicher Stellenabbau

 Christian Brechbühl, Stadtpräsident von Murten, bedauert auf Anfrage der FN den Stellenabbau bei Roland. Das dieser ohne Entlassungen bewerkstelligt werden soll, sei zwar positiv. Aber: «Jeder Abbau, selbst wenn es nur einzelne Stellen sind, ist für die Entwicklung von Murten bedauerlich.» Die Stadt verfolge die Entwicklung der Murtner Unternehmen aufmerksam und sei mit ihnen in Kontakt.

Eine Gemeinde könne solchen Entwicklungen nur beschränkt entgegenwirken. «Erstens steht es privatrechtlichen Unternehmen frei, ihre Situation zu analysieren und daraus entsprechende Konsequenzen zu ziehen.» Zweitens spürten Gemeinden hier die Auswirkungen politischer Entwicklungen auf Bundesebene, wie eben der Aufhebung des Euromindestkurses. «Dennoch überlegen wir uns natürlich sowohl im Gemeinderat als auch im Regionalverband See, wie wir günstige Bedingungen für Unternehmen schaffen können», so Brechbühl. 

Nicht nur schwarzsehen

Nicht überrascht ist Alain Riedo, Direktor der Handels- und Industriekammer Freiburg. «Zahlreiche Unternehmen in der Region kämpfen mit den politischen und wirtschaftlichen Bedingungen.» Man dürfe solche Nachrichten aber auch nicht allzu schwarz sehen: «Nicht selten verlagern Unternehmen Arbeitsstellen ins Ausland, um damit die verbleibenden Stellen in der Schweiz langfristig zu sichern.» Das können laut Riedo zum Beispiel Arbeitsplätze in der Forschung und Entwicklung, aber auch in der Produktion sein.

Roland Murten: Unternehmen mit 77-jähriger Erfolgsgeschichte

D ie Roland Murten AG ist in der ganzen Schweiz und im Ausland für ihre Knäckebrote und Salzbretzeli bekannt. Sie wurde 1939 von Leopold Schöffler gegründet. Dieser benannte die Firma der Legende gemäss nach seinem Sohn Roland. Die Firma blieb bis 1978 im Familienbesitz. Danach wechselte sie mehrfach den Besitzer. Unter anderem ging sie an Wander, die zur damaligen Sandoz-Gruppe und zur heutigen Novartis gehörte, und kurzzeitig an die Beteiligungsgesellschaft Argos Soditic.

2009 ging Roland an den Feingebäck-Hersteller Cornu SA im waadtländischen Champagne über. Die Firma Cornu ist mit Biscuits, Bricelets, Flûtes, Twist und Palmiers bei den Detailhändlern präsent. Cornu versprach gegenüber den FN bei der Übernahme, dass Roland in Murten einen starken Produktionsstandort haben werde. Daran werde sich auf absehbare Zeit nichts ändern, ein Stellenabbau sei nicht geplant. Die Marke Roland sei im schweizerischen und deutschen Markt gut verankert, und mit ihrer hohen Qualität bei den Kunden beliebt. Cornu verordnete dem Murtner Produkt ein frisches Image und ein neues Logo. So wurde Anfang 2014 ein Knäckebrot ohne Gluten lanciert. Dieses Knäckebrot wird mit Hafer hergestellt, die Getreideart beinhaltet wertvolle Nährstoffe. 2014 feierte das Unternehmen mit einem Fest sein 75-Jahr-Jubiläum.

Roland-Produkte werden in mehr als 40 Ländern verkauft. In der Fabrikationshalle in Murten gibt es sechs Produktionslinien: Brezeli, Laugensticks, Zwieback, Blätterteigflûtes sowie zwei Linien für Knäckebrot. In der gesamten Cornu-Gruppe sind rund 360 Personen angestellt. In Murten arbeiten rund 100 Angestellte. fca

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