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Union Tafers-Freiburg noch ein Exploit vom ersten Titel entfernt

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In seiner 33-jährigen NLA-Vergangenheit ist es dem BC Tafers noch nie gelungen, den Schweizer Meistertitel zu gewinnen. Am Wochenende erhalten die Freiburger eine neue Chance – Uzwil ist jedoch Favorit.

Vor 17 Jahren stand Tafers-Freiburg letztmals in einem NLA-Final, am Ende reichte es wie 1995 und 2004 nur zum Vizemeistertitel. Headcoach war damals Stephan Dietrich, der seine erste Saison als Chef des Teams absolvierte. Heute ist Dietrich Präsident der Union Tafers-Freiburg und schaut im Interview mit den FN auf den letzten Final zurück, orakelt das heutige Endspiel und erklärt, warum Tafers-Freiburg in jedem Fall als Sieger aus der Saison hervorgeht.

Stephan Dietrich, im Jahr 2005 stand Tafers-Freiburg letztmals in einem Playoff-Final. Welche Erinnerungen haben Sie an dieses Spiel?

Wir verloren damals im Endspiel gegen Basel, das 3:5 aus dem Hinspiel konnten wir zu Hause nicht mehr wettmachen. Basel war zu dieser Zeit ein absolutes Spitzenteam. Der Indonesier Ruhanda Agung war das Mass aller Dinge, Christian Bösiger, der danach viermal Schweizer Einzelmeister wurde, war schon da eine starke Persönlichkeit in der NLA, und mit Rémy Matthey de l’Etang hatte Basel einen weiteren Spitzenspieler, der auch heute noch aktiv ist und gerade eben Mixed-Weltmeister bei den Senioren wurde. Unser Trumpf war Anna Larchenko, die aus Russland in die Schweiz gekommen war. Sie im Einzel und zusammen mit Judith Baumeyer im Doppel waren unsere regelmässigsten Punktelieferantinnen. Wir wussten, dass es schwer werden würde, den Titel zu gewinnen.

Für Sie war es die erste Saison als Headcoach von Tafers-Freiburg.

Unser dänischer Trainer Allan Scherfig hatte die Leitung des Schweizer Nationalteams übernommen, und ich übernahm seinen Posten bei Tafers-Freiburg. Für mich war es nicht leicht, einen Profitrainer zu ersetzen. Der Zeitaufwand war riesig, ich arbeitete daneben Vollzeit. Ich konnte die Trainings nicht in der gleichen Qualität anbieten; trotzdem reichte es, um die Qualifikation vor Basel abzuschliessen. Auch wenn es dann nicht zum Titel reichte, so hatten wir nie das Gefühl, Gold verloren zu haben. Silber war für uns ein grosser Erfolg.

Zum damaligen Tafersner Team gehörten mit Judith Baumeyer, Michael Andrey, Simon Enkerli, Marco Fux und Roman Trepp fünf Nationalspieler. Zudem spielten Marco Eggenschwiler, der mehrfache Schweizer Meister Olivier Andrey und die Russin Anna Larchenko. Würde es diese Equipe im Jahr 2022 auch noch in den Final schaffen?

Wenn man heute im TV Mario Rottaris in einem Eishockeymatch zu seinen besten Gottéron-Zeiten zuschaut, hat man Gefühl, der Fernseher sei kaputt und spiele alles in Zeitlupe ab. Wie der Eishockeysport hat sich auch das Badminton in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt. Das Spiel ist viel schneller und athletischer geworden, die Schlagtechnik hat sich weiterentwickelt. Badminton heute und vor 17 Jahren, das sind zwei andere Sportarten. Die Antwort auf Ihre Frage lautet deshalb: nie und nimmer.

Warum hat es 17 Jahre gedauert, bis Tafers-Freiburg es wieder in einen Playoff-Final geschafft hat?

Nach der Saison 2004/05 ist es im Team zu einigen Abgängen gekommen. Zugleich haben die anderen Vereine angefangen, Geld für ausländische Spieler auszugeben. Fast jedes Team trat in den folgenden Jahren mit zwei bis drei Ausländern an, wir waren da viel weniger professionell aufgestellt. Mit den Budgets von Basel, Uzwil oder St. Gallen konnten wir nicht mithalten. Statt auf Ausländer setzten wir auf Schweizer Spielerinnen und Spieler. Indem wir immer sehr viel Wert auf gute Trainer und eine gute Ausbildung gelegt haben, ist es uns gelungen, gute Schweizer Spielerinnen und Spieler anzulocken, die dann bei uns geblieben sind. Dass es nie für einen Final gereicht hat, lag zuweilen auch an äusseren Umständen.

Inwiefern?

In den letzten Jahren hat der Schweizer Verband einiges versucht, um das Badminton populärer zu machen. So wollte man einmal die Attraktivität der Meisterschaft erhöhen, indem man eine Ligaerhöhung vornahm. Das hatte zur Folge, dass plötzlich mit Bulle, Kerzers, Freiburg und Tafers vier Freiburger Teams in der Nationalliga vertreten waren. Aber für so viele Teams hatte es im Kanton schlicht zu wenig gute Spieler, wodurch man sich gegenseitig konkurrierte.

Dass Swiss Badminton in einer Phase den Einsatz von beliebig vielen Ausländern erlaubt hat, kam Ihrem Club auch nicht entgegen.

Swiss Badminton hatte gehofft, dass die Qualität der Interclub-Spiele steigt, wenn mehr Ausländer spielen. Für uns war das natürlich kontraproduktiv. Später limitierte man die Anzahl Söldner zwar wieder, wir haben aber einsehen müssen, dass auch wir uns in diese Richtung entwickeln müssen, wenn wir konkurrenzfähig bleiben wollen. Also haben wir angefangen, mehr Geld zu suchen und ebenfalls ausländische Verstärkungen zu engagieren – obwohl wir uns lange dagegen gesträubt hatten.

In dieser Saison hat Tafers-Freiburg die Qualifikation überlegen gewonnen und auch die Halbfinalhürde gegen Zürich souverän gemeistert. Wo sehen Sie die Gründe für diese Erfolge?


Die Basis für die heutigen Erfolge wurde schon vor drei Jahren gelegt, als man Nicole Schaller und Oliver Schaller als Trainergespann engagiert hat. Die beiden verfügen über viel internationale Erfahrung und haben ein riesiges Badminton-Know-how. Sie haben neuen Schwung und einen neuen Spirit ins Team gebracht. Dann ist es uns gelungen, mit Alex Dunn und Alex Lane zwei sehr gute Ausländer zu engagieren. Alex Dunn ist am letzten Wochenende Vize-Europameister im Doppel geworden.

Im Final wartet nun Titelverteidiger Uzwil, gegen den man in der Qualifikation mit einem 5:3 gewonnen und einem 3:5 verloren hat. Wie schätzen Sie die Siegeschance der Union ein?


40:60. Wir sind Aussenseiter, es muss alles top aufgehen, wenn wir den Final gewinnen wollen. In dieser Saison haben wir Uzwil geschlagen, allerdings hatte da beim Gegner der Däne Kim Brunn gefehlt. Dennoch glauben wir an unsere Chance. Unser Teamgeist ist hervorragend, die Stimmung ist toll und die Euphorie gross. Und gegen Zürich sind wir im Halbfinal sehr kompakt und überzeugend aufgetreten. Das gibt Zuversicht.

Uzwil ist allerdings ein anderes Kaliber als Zürich…

Natürlich, aber jedes Spiel beginnt bei Null. Es ist alles möglich, wenn man daran glaubt.

Einer der Stärken von Tafers-Freiburg war in dieser Saison die Frauenfraktion mit Nicole Schaller und Céline Burkart. Allerdings haben die beiden im Doppel eine ihrer sehr seltenen Niederlagen ausgerechnet gegen Uzwil kassiert.

Nicole und Céline haben uns in dieser Saison viele Punkte gesichert, und wir sind auch am Wochenende auf ihre Siege angewiesen. Es gibt sicherlich einfachere Gegnerinnen als jene von Uzwil. Die Holländerin Cheryl Seinen ist an der Europameisterschaft im April bis in den Viertelfinal vorgestossen. Aber ich glaube an unsere Frauen.

Für die Männer wird es nicht leichter…

In den Einzeln ist Uzwil zu favorisieren. Kim Brunn ist momentan der wohl beste Ausländer, der in der Schweiz spielt. Nationalspieler Nicolas A. Müller ist aktueller Schweizer Meister und auch Julien Scheiwiller verfügt über internationale Erfahrung. Das sind drei grosse Kaliber. Aber Julian Lehmann und Benedikt Schaller, die bei uns das zweite und das dritte Männereinzel bestreiten, haben sich in dieser Saison hochgearbeitet. Ich traue ihnen durchaus einen Exploit zu. Und egal, wie der Final ausgeht – für uns ist es bereits ein riesiger Erfolg, da zu sein, wo wir sind. Wir wollen es geniessen; wer weiss, wann wir es wieder in einen Final schaffen.

Haben Sie Bedenken diesbezüglich?

Nicht Bedenken, aber man muss den Tatsachen ins Auge sehen: Mit unseren Leuten können wir vielleicht noch zwei Jahre antreten. Leistungsmässig sind einige auf dem absteigenden Ast, und irgendwann werden sie etwas anderes machen wollen. Es gibt einige junge Talente, die eines Tages in ihre Fussstapfen treten könnten. Bis sie soweit sind, wird es aber noch etwas dauern.

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