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Universität Freiburg könnte finanziell den Anschluss verlieren

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Die Universität Freiburg kann weniger Geld pro Student aufwenden als andere Unis. Grossratsmitglieder möchten dies korrigieren.
Corinne Aeberhard/a

Weniger Geld pro Student, geringerer Kostenanteil des Kantons: Die Uni Freiburg liegt im nationalen Vergleich im Hintertreffen. Dies könnte sich künftig sogar noch verschärfen. Grossräte wollen Gegensteuer geben.

Die Universität Freiburg kann derzeit pro Jahr 22‘000 Franken pro Studentin oder Student aufwenden. Andere vergleichbare Universitäten haben dafür 50 oder sogar 100 Prozent mehr Geld zur Verfügung. Zur Finanzierung der Universität trägt der Kanton Freiburg 43 Prozent an die Kosten bei. Auch da sind Universitäten in anderen Kantonen wesentlich bessergestellt (siehe Kasten).

«Diese minimalistische Finanzierung und halbherzige Massnahmen reichen nicht mehr, wenn man will, dass die Freiburger Universität in der Schweizer Hochschullandschaft weiterhin hervorsteht.» Dies schreiben die Grossräte Antoinette de Weck (FDP, Freiburg) und Grégoire Kubski (SP, Bulle) in einer diese Woche eingereichten Anfrage an den Staatsrat. Sie weisen darauf hin, dass die Universität Freiburg bereits ihre Einschreibegebühren erhöht hat und die externe Finanzierung ständig erweitert. «Der Ball soll nicht in den Reihen der Universität bleiben», schreiben sie in ihrem Vorstoss. «Unser Kanton muss sich die Mittel geben, um eine ambitionierte Universität zu erhalten.»

Andere Kanton zahlen weniger

«Es ist Zeit für eine Debatte über die Finanzierung der Universität», sagte Antoinette de Weck auf Anfrage der FN. Die Konkurrenz durch andere Hochschulen sei sehr gross. «Freiburg stagniert bei den Studierendenzahlen und in der Infrastruktur, wie der Stillstand beim Projekt Thierryturm zeigt. Und die anderen Universitäten erhalten ständig neue Strukturen», sagt sie. «Wenn man sich nicht bewegt, wird man von den anderen überholt.»

Die Anfrage weist auch darauf hin, dass durch ein interkantonales Konkordat in Zukunft weniger Geld von den Nicht-Uni-Kantonen an die Uni-Kantone fliessen wird. Gemäss de Weck tritt das Konkordat am 1. Januar 2022 in Kraft, und für die Universität Freiburg könnte das einen Subventionsrückgang durch andere Kantone in der Höhe von 3 bis 4 Millionen Franken pro Jahr bedeuten. Dieses Thema werde wohl im September im Grossen Rat behandelt. «Unsere Angst ist, dass der Kanton nur diesen Minderertrag durch die anderen Kantone kompensieren wird.» Wie sie den FN sagt, möchten sie und Grossrat Kubski mit der Anfrage aber erreichen, dass der Staatsrat nebst dieser Kompensation in Zukunft den Beitrag an die Uni jährlich um weitere 2,5 Millionen Franken aufstockt.

Fünfjahresplanung steht an

Die Universität erstellt alle fünf Jahre eine mehrjährige Planung, in der sie ihre Ziele, die dazu notwendigen Mittel sowie die Methoden und Kriterien zum Erreichen dieser Ziele festlegt. Aufgrund dieser Planung schliessen die Uni und der Kanton eine Zielvereinbarung ab, in der ein Globalbudget und die notwendigen Investitionen zum guten Funktionieren der Universität festgelegt werden. Dieser Prozess ist momentan im Gange, betont de Weck. Die nächste Fünfjahresplanung wird die Jahre 2023 bis 2027 abdecken. Mit ihrem parlamentarischen Vorstoss möchten sie den Staatsrat bereits jetzt dazu bringen, sich mit einer verbesserten Finanzierung zu beschäftigen, erklärt die Grossrätin. «Der Staatsrat kann sich nicht damit zufrieden geben, einen Beitrag zu sprechen, der nur die Einbussen deckt», schliesst die Anfrage. Die Antwort des Staatsrats zum Vorstoss steht noch aus.

Zahlen und Fakten

Nur Unis ohne Komplettangebot hinter Freiburg

Eine Studie der Universität Freiburg hat 2018 die Zahlungsströme der Universität Freiburg unter die Lupe genommen. Sie stellte Einnahmen und Ausgaben von rund 280 Millionen fest, wobei die Ausgaben hauptsächlich im Kanton Freiburg und die Einnahmen hauptsächlich aus dem Rest der Schweiz getätigt wurden. Die Wertschöpfung für die Freiburger Wirtschaft wurde auf 85 Millionen Franken beziffert.

Gemäss der Anfrage aus dem Grossen Rat hatte die Universität Freiburg 2019 total 22‘000 Franken pro studierende Person zur Verfügung. Im Vergleich dazu sind es bei den Universitäten Zürich und Basel über 40‘000 Franken sowie bei den Universitäten Lausanne, Genf und Bern zwischen 30‘000 und 35‘000 Franken. Einzig Luzern und St. Gallen haben einen geringeren Betrag zur Verfügung. Diese Hochschulen verfügen aber nicht über ein Komplettangebot.

Bei der Finanzierung der Universität beträgt der Anteil des Kantons Freiburg – ohne Berücksichtigung von Drittmitteln – 43 Prozent. In dieser Auflistung steht Genf zuvorderst mit einem kantonalen Anteil von 67 Prozent an die Finanzierung der eigenen Universität. Es folgen Lausanne und Basel mit je 63 Prozent vom Trägerkanton, sowie Bern mit 56 Prozent. Hinter Freiburg liegen abermals Luzern, St. Gallen sowie die Universität der italienischen Schweiz, allesamt ohne Komplettangebot. uh

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