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Unser Chor fürs Schweizer Fernsehen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Carole Schneuwly (Text) und Corinne Aeberhard (Bilder)

Wenn der RTL- und Dieter-Bohlen-konditionierte Fernsehzuschauer an Castings für Musikshows denkt, kommen ihm aufgetakelte, hysterische Teenager in den Sinn, Freaks, die unbedingt ins Fernsehen wollen, und endlos lange Warteschlangen vor dem Austragungsort des Castings. Beim Alten Bahnhof Freiburg erinnert am Samstag auf den ersten Blick wenig an ein solches Szenario, obwohl auch hier ein Fernsehteam und ein Musikstar zum Casting gerufen haben und immerhin ein paar Dutzend Gesangstalente gekommen sind, um ihre Chance zu packen. Aber Freiburg ist nun einmal nicht Köln, das Schweizer Fernsehen nicht RTL – und Gustav nicht Dieter Bohlen.

Anlass für das Casting ist die Sendung «Kampf der Chöre», in der vom 24. Oktober bis zum 28. November acht Chöre aus acht Regionen unter prominenter Leitung gegeneinander antreten werden. Als das Schweizer Fernsehen ihn für das Projekt angefragt habe, habe auch er zuerst an all die TV-Formate gedacht, in denen es mehr um seichte Unterhaltung auf Kosten der Teilnehmer als um gute Musik gehe, sagt Gustav. Er habe lange überlegt, ob er mitmachen wolle. Voraussetzung sei gewesen, dass ihm die Fernsehleute versprochen hätten, dass er musikalisch machen könne, was er wolle. «Ich muss und will mich auf die Musik konzentrieren», so der Sänger und Musiker. «Ich möchte ein paar verrückte Ideen umsetzen, und ich will, dass mein Chor gut tönt und Humor hat.»

Für diesen Chor also soll Gustav nun zusammen mit den Experten vom Schweizer Fernsehen 20 Sängerinnen und Sänger rekrutieren. Rund 80 Interessierte, darunter eine augenfällige Mehrheit von jungen Frauen, sind gekommen – macht eine Chance von 25 Prozent, ausgewählt zu werden, wie eine Kandidatin zwischen Hoffen und Bangen ausrechnet. Bevor es aber soweit ist, gibt es einiges zu tun: Warten vor dem Eingang. Anmelden. Fragebogen ausfüllen (von Angaben über die persönliche Gesangserfahrung bis zum familiären Hintergrund). Warten. Fragebogen abgeben. Startnummer fassen. Warten. Warten. Warten.

Unter den Wartenden ist etwa die 17-jährige Kerstin-Vera Fasel aus Plaffeien. Sie nehme seit drei Jahren Gesangsstunden, habe aber noch nie an einem Casting teilgenommen. «Heute bin ich gekommen, weil ich Gustavs Musik mag, und weil ich gerne etwas Neues ausprobiere.» Ähnlich geht es Daniela Moser aus Schmitten. Sie wolle neue Erfahrungen sammeln, Leute kennenlernen und Freiburg vertreten, so die 24-Jährige, die bereits im Musical «Tell» gesungen hat. Und auch für erfahrene Sänger ist so ein Casting eine neue Erfahrung, auf die sie sich gerne einlassen, wie das Beispiel der in der Region bestens bekannten Barbara Andrey zeigt. Sie befinde sich gerade in einer einjährigen Auszeit, sagt die 34-jährige Heitenriederin. «Kampf der Chöre» sei da gerade recht gekommen. «Ich kenne Gustav, ich mag seine Art und ich weiss, dass er sich treu bleiben wird. Das wird eine gute Sache!»

Bevor es ernst wird mit dem Vorsingen, hat Chorleiter Gustav noch ein paar Informationen für die Kandidatinnen und Kandidaten. «Ich bin mindestens so aufgeregt wie ihr», sagt er, und was ihm am meisten Sorgen bereite, sei, dass er von 80 Interessierten nur 20 berücksichtigen könne. «Ich werde 60 Mal Nein sagen müssen – seid mir deswegen bitte nicht böse!» Besonders schwer wird das Neinsagen bei Leuten, die Gustav persönlich kennt, und das sind, wenn es um Freiburg und Musik geht, naturgemäss nicht wenige. Doch sobald die Kamera läuft, gilt auch für sie: «Da drin bin ich der Gustav, nicht der Völlù oder der Päscù!»

Dann geht es, mit einer knappen halben Stunde Verspätung, endlich los. Bald ist die Reihe an Kerstin-Vera. Sichtlich aufgeregt tritt sie an der markierten Stelle vor Gustav und seinem Mitjuror Ben Vatter, dem Chorexperten des Schweizer Fernsehens, ins Scheinwerferlicht, stellt sich vor und beginnt, den von ihr gewählten Song, «You give me something» von James Morrison, vorzutragen. Da steht nun also diese junge Frau in Leggings und mit dem obligaten Schal um den Hals und singt mit bebender Stimme vor einer Jury, als hinge ihr Leben davon ab – und plötzlich ist sie doch da, diese Casting-Atmosphäre, wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Nach endlos scheinenden Minuten hat Gustav Erbarmen mit Kerstin-Vera: «Man hört, dass du fast platzt vor Aufregung, aber du hast eine schöne Stimme.» Die 17-Jährige bekommt eine Karte mit der Aufschrift «Gratulation», die bedeutet, dass sie am Abend in der Finalrunde noch einmal singen darf.

«Die tun mir echt leid», sagt Gustav zu Ben Vatter, als Kerstin-Vera den Raum verlassen hat. Aber weil er für seinen Chor die besten Sängerinnen und Sänger sucht, reicht Mitleid nicht, damit jemand dabei ist. So muss auch Daniela Moser mit «Don’t let go» von En Vogue alles geben, bevor sie von Gustav zu hören bekommt: «Ich will dich noch einmal hören.» Und sogar für Barbara Andrey («I don’t know» von Noa) gibt es nichts umsonst, obwohl für Gustav sofort klar ist, dass er sie dabei haben will. Noch während sie singt, kommt sein Schild mit der Aufschrift «I love you» zum Einsatz, und am Ende belohnt er sie sogar mit einem Küsschen.

Nach dem erfolgreichen Vorsingen geht für Kerstin-Vera, Daniela und Barbara das Warten weiter, wie für alle 40 Kandidaten, die sich für die Finalrunde qualifiziert haben. Hier treten sie in Gruppen an, um vorgegebene Sing- und Tonübungen zu absolvieren. Danach heisst es ein letztes Mal warten, bis Gustav endlich bekannt gibt, mit welchen 20 Sängerinnen und Sängern er in den «Kampf der Chöre» ziehen wird. Elf Frauen und neun Männer hat er ausgewählt, die meisten zwischen 20 und 30 Jahre alt. Barbara und Daniela sind dabei, während es für Kerstin-Vera nicht gereicht hat.

Gustav ist nach dem langen Casting-Tag zufrieden mit dem Ergebnis: Es sei schwierig gewesen, eine homogene Gruppe zusammenzustellen, und er habe auch sehr guten Sängern absagen müssen, deren Stimmen einfach nicht gepasst hätten. «Aber jetzt habe ich meinen Chor mit den besten Leuten, die ich für dieses Abenteuer finden konnte.»

Die Sendung «Kampf der Chöre» wird ab dem 24. Oktober an sechs Sonntagen auf SF 1 ausgestrahlt, live aus der Bodensee-Arena in Kreuzlingen. Jede Woche entscheidet das Publikum, welche Chöre eine Runde weiterkommen.

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