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«Unser Dorf ist kein Museum»

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Es sind nicht nur die ökologischen Vorteile, die Jean-Claude Schneuwly aufzählt, wenn er von den Gründen spricht, warum sich Villars-sur-Glâne als Schmetterlingsgemeinde der Pro Natura (siehe Kasten) zertifizieren lassen will. «Es ist auch ein Mittel, um die Finanzen der Gemeinde zu schonen», erklärt der Leiter im Bereich Aussendienst und Sport.

«Alle ein bisschen öko»

Diesen Samstag verleiht Pro Natura Freiburg der Gemeinde Villars-sur-Glâne die Auszeichnung «Schmetterlingsgemeinde». Ein wichtiger Schritt in Richtung Biodiversität sei die Förderung von sogenannten natürlichen Flächen, sagt Delphine Kolly, Biologin und Leiterin dieses Projekts. Dabei wandelt die Gemeinde herkömmliche Rasenflächen in artenreiche Magerwiesen oder Ruderalflächen, also brachliegenden Boden, um. Dies gilt nicht nur für grosse Gebiete wie öffentliche Parks, sondern auch für kleinere Flächen, wie sie auf dem Schulgelände, dem Friedhof, auf Kreiseln oder am Strassenrand vorkommen. Was die Insekten freut, nützt auch dem Gemeindeportemonnaie: «Diese Flächen sind sehr pflegeleicht, was einen geringeren Personalaufwand bedeutet», sagt Jean-Claude Schneuwly. So reichen bei einer Magerwiese ein bis drei Mahden pro Jahr.

 Zu Beginn habe es wegen des hohen Grases zwar einige kritische Nachfragen gegeben, erinnert sich Schneuwly: «Die Menschen sind es gewohnt, dass Grünflächen wie Golfplätze aussehen.»Mit guter Information, dem Hinweis auf die Finanzen und der Erklärung, warum eine Wiese mit einheimischen Blumen wie der Wiesen-Flockenblume oder dem Wiesensalbei einen Mehrwert bietet, konnten auch Zweifler überzeugt werden. «Im Herzen sind wir doch alle ein bisschen öko», so Jean-Claude Schneuwly.

Platz für die Natur

Neben der Förderung von natürlichen Grünflächen verzichtet Villars-sur-Glâne grösstenteils auf den Gebrauch von synthetischem Dünger, kämpft gegen invasive, in der Fachsprache Neophyten genannte, gebietsfremde Pflanzen und informiert die Bevölkerung verstärkt durch Broschüren und Listen.

Trotz der Vorteile ist für Delphine Kolly klar, dass umweltbewusstes Handeln auch eine gewisse Toleranz erfordert. «Um beispielsweise Herbizide zu umgehen, gibt es verschiedene Alternativen. Genau das gleiche Resultat wird man damit jedoch nicht erzielen», räumt sie ein. Obwohl Villars-sur-Glâne den Einsatz von Unkrautbekämpfungsmitteln nicht gänzlich unterlassen wird, betont Schneuwly: «Unser Dorf ist kein Museum. Wir müssen auch der Natur ihren Platz lassen.»

Sportzentrum Platy, Villars-sur-Glâne. Sa., 18. Mai, 10 Uhr.

 

Zertifikat: Gemeindeflächen als Lebensraum

V iele Grünflächen werden durch die Gemeinden unterhalten», erklärt Projektleiterin Delphine Kolly die Bemühungen von Pro Natura Freiburg auf Gemeindeebene. Ist eine Gemeinde an einem Zertifikat «Schmetterlingsgemeinde» interessiert, besichtigen Vertreter von Pro Natura die gemeindeeigenen Flächen und schlagen weitere Möglichkeiten zur Förderung der Biodiversität vor. Mithilfe eines Massnahmenkatalogs verteilen die Experten in der Folge Punkte. Ausschlaggebend ist, wie die Gemeinden die Flächen nutzen, zudem erhalten sie auch Punkte für eine umfassende Information der Bevölkerung. Seit 2013 können Gemeinden je nach Breite und Radikalität der Massnahmen einen, zwei oder drei Schmetterlinge erhalten, als Minimum für eine Auszeichnung werden 60 von 100 Punkten benötigt. rb

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