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«Unsere Musik kommt aus dem Bauch»

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«Unsere Musik kommt aus dem Bauch»

Direktor Richard Hertig zum zehnjährigen Bestehen der Freiburger Guggenmusik «Les 3 Canards»

Die Stadtfreiburger Guggenmusik «Les 3 Canards» feiert dieses Jahr ihren zehnten Geburtstag. Mitten im Fasnachtstaumel sprach Direktor Richard Hertig mit den FN über seine Guggen, das Jubiläum und eine Garantie für gute Laune.

Mit RICHARD HERTIG
sprach CAROLE SCHNEUWLY

Herzliche Gratulation zum zehnjährigen Jubiläum der «3 Canards»! Haben Sie einen speziellen Geburtstagswunsch?

Es wäre schön, mit den Enten wieder einmal ins Ausland zu fliegen, so wie 1999 nach Argentinien oder 2002 nach China, wo wir zu internationalen Folkloretreffen eingeladen waren. Das ist aber nicht ganz billig, und konkrete Pläne gibt es im Moment noch nicht.

Sie sind selber seit 1995 Mitglied der Guggenmusik, seit 1996 als Direktor. Welches ist Ihre schönste Erinnerung aus dieser Zeit?

Am schönsten ist es, zu sehen, welche Entwicklung die «3 Canards» durchgemacht haben. Angefangen hat alles mit einer Handvoll Musikanten, die sogar noch ihre Instrumente selber bauten. Heute haben wir um die 40 Mitglieder im Alter zwischen 12 und 69 Jahren. Auch musikalisch haben wir grosse Fortschritte gemacht. Mit den «3 Canards» ist es ständig bergauf gegangen!

Sie spielten während 15 Jahren in der Landwehr, sind jetzt seit bald zehn Jahren Mitglied der «3 Canards». Was ist das Besondere am Musizieren in einer Guggenmusik?

Wir machen Musik aus dem Bauch heraus, spielen immer ohne Noten. Beim Proben spiele ich den anderen vor, sie spielen mir nach, alles wird zusammengewürfelt, und so entsteht ein Stück. Es ist nichts Stures. Man ist einfach mit dem Herzen dabei.

Die Guggenmusik, abonniert auf gute Laune. Und wenn einem mal nicht danach ist?

Das kann tatsächlich vorkommen. Aber schon wenn man das Kostüm anzieht, spätestens aber wenn man das erste Stück spielt, kommt die gute Laune ganz von selbst.

Also eine Art Therapie?

Ja, das könnte man so sagen. Die Guggenmusik ist wie Doping. Manchmal kommt es mir vor, als wären wir eine Art Sekte. Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist grossartig.

Was muss denn jemand mitbringen, der in dieser eingeschworenen Gemeinschaft Mitglied werden möchte?

Zunächst einmal muss er ein Instrument spielen, das wir im Moment gerade brauchen. Zurzeit sind das Trompeten und Posaunen. Besonders musikalisch muss man nicht sein. Viel wichtiger ist, dass jemand menschlich zu uns passt und bereit ist, sich zu integrieren.

Nachwuchssorgen kennen Sie ja offensichtlich nicht: Seit eineinhalb Jahren gibt es mit den «Canetons» eine Kinder-Guggenmusik . . .

Ja, und die hat inzwischen auch schon an die 30 Mitglieder im Alter zwischen 4 und 14 Jahren!

Sowohl die Grossen als auch die Kleinen sind derzeit an der Fasnacht im Dauereinsatz. Was bedeutet die Fasnacht für einen echten Guggenmusiker?

Die Fasnacht ist eindeutig der Höhepunkt des ganzen Jahres! Die Leute erwarten uns, wir haben Gelegenheit, mit anderen Musiken zusammenzuspielen und können an verschiedenen Orten auftreten. Am Freitag etwa waren wir zu Gast in Plaffeien.

Und was machen die «3 Canards» während des restlichen Jahres?

Insgesamt haben wir etwa 20 Proben und 40 Auftritte pro Jahr. Wir proben nur von September bis zur Fasnacht, damit auch noch etwas Zeit für die Familie bleibt . . . Auftritte haben wir aber während des ganzen Jahres. Ein Höhepunkt ist jedes Jahr die Freiburger Messe, aber auch Firmenanlässe, an denen wir traditionellerweise dabei sind, gehören dazu. Aussergewöhnlich sind natürlich Auftritte wie jene an der Gay Pride oder am Jodlerfest. Man gehört zwar nicht dazu, wird aber trotzdem eingeladen.

Welche besonderen Höhepunkte stehen im Jubiläumsjahr noch auf dem Programm?

Unser eigentliches Geburtstagsfest feiern wir am Wochenende vom 27. und 28. März, zusammen mit den Eishockey-Piccolos, die es ebenfalls seit zehn Jahren gibt. Wir spielen traditionellerweise an ihrem internationalen Turnier. Dieses Jahr haben wir für jede der zwölf teilnehmenden Mannschaften eine Guggenmusik von irgendwoher aus der Schweiz eingeladen. Mit ihnen werden wir auch einen Umzug durch die Stadt veranstalten.

Ein besonderes Geburtstagsgeschenk haben wir uns mit unseren neuen Kostümen gemacht, die wir an der Fasnacht eingeweiht haben. Ausserdem haben wir einen Kalender mit Bildern der Guggenmusiker «in Zivil» angefertigt und werden dieses Jahr unsere zweite CD herausgeben.

Sowohl die «3 canards» als auch die «Canetons» sind heute Dienstag, den 24. Februar, an der Kinderfasnacht zu sehen: Start des Umzugs um 14 Uhr beim Neiglen-Schulhaus, Theater-Spektakel und Guggenmusik-Konzerte ab 14.30 Uhr auf dem Klein-St.-Johann-Platz, Verurteilung und Verbrennung des Kleinen Rababou um 15.30 Uhr.

Neues Outfit zum Geburtstag

Am Fasnachtsumzug 2004 präsentierten sich die «3 Canards» zum ersten Mal in ihren neuen, schwarz-gelben Kostümen. Wie genau diese Kostüme aussahen, war bis am Sonntagmorgen ein gut gehütetes Geheimnis: Bis dahin wussten ausser den beiden Verantwortlichen Sandra Heimoz und Gaby de Gottrau nicht einmal die Musiker selbst, in welchem Kleid sie sich am Nachmittag dem Publikum präsentieren würden.

Das neue Kostüm der «3 Canards» ist das achte in ihrer Geschichte, jedoch das erste, das sie nicht als Occasion erstanden. Um die Kosten dennoch möglichst niedrig zu halten, wurden die 600 Meter Stoff eigens bei einem Grossisten in Mülhausen eingekauft und die Näharbeiten der Schneidereischule Freiburg überlassen. Auf diese Weise kam ein Kostüm auf 350 Franken zu stehen. (Zum Vergleich: Andere Guggenmusiken bezahlen für eine neue Ausstattung oftmals über 800 Franken.) Jeder Musikant musste dazu 200 Franken selber beisteuern oder dafür einen Paten finden.

Zweite CD geplant

Ein weiteres Geburtstagsgeschenk, das die «3 Canards» sich selbst und ihrem Publikum machen, ist die Herausgabe ihrer zweiten CD noch in diesem Jahr. Das erste Album wurde bisher etwa 2000 Mal verkauft und ist offenbar immer noch ein Renner: Bei Fnac jedenfalls war die CD laut Richard Hertig ausgerechnet zur Fasnacht ausverkauft … cs

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