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Untersuchung gegen schiessenden Polizisten

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Autor: Nicole Jegerlehner

Freiburg Ein Volkswagen Touareg 4×4, ein VW Phaeton und ein Audi RS4: In der Nacht auf Sonntag stahlen Autodiebe nicht irgendwelche Autos aus einer Garage im bernischen Lyss. Sie stahlen Luxusautos, die zwischen 70 000 und 180 000 Franken kosten. Kurz vor zwei Uhr alarmierte die Berner Kantonspolizei ihre Kollegen in Freiburg und in der Waadt; diese überwachten daraufhin die Autobahn A 1 zwischen Kerzers und Estavayer-le-Lac sowie die Kantonsstrasse in Kerzers.

Flucht zu Fuss

Kurz vor drei Uhr entdeckten Freiburger Polizisten die gesuchten Autos, die auf der Autobahn sehr schnell Richtung Lausanne unterwegs waren. Waadtländer und Freiburger Patrouillen wechselten sich ab, um den Kontakt zu den Dieben zu halten.

Die Insassen zweier Fahrzeuge verliessen kurz vor der Autobahnausfahrt Payerne ihre Autos, als sie merkten, dass sie von der Polizei verfolgt wurden. Sie sprangen aus den noch fahrenden Autos und flüchteten zu Fuss übers Feld. An der gestrigen Pressekonferenz der Kantonspolizei Freiburg konnten die Verantwortlichen nicht sagen, wie viele Personen auf der Flucht waren und ob einzelne bereits gefasst waren. «Um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden, können wir dazu keine Angaben machen», sagte der Freiburger Untersuchungsrichter Olivier Thormann.

20-jähriger Franzose stirbt

Das dritte Auto – der Audi – raste auf der Autobahn weiter. Die Polizei baute im Autobahntunnel Sévaz, kurz nach der Raststätte «Rose de la Broye», eine Sperre mit einem Nagelgurt auf. «Als sich das Auto näherte und der Nagelgurt angezogen wurde, schoss ein Waadtländer Polizist auf das Auto», sagte Markus Jungo, Dienstoffizier der Freiburger Kantonspolizei. Der Polizist traf den Passagier; dieser sei nicht sofort gestorben, «aber sehr rasch», sagte Polizeisprecher Benoît Dumas. Trotz der Wiederbelebungsversuche sei der 20-jährige Franzose im Autobahntunnel verstorben.

Ob der Autolenker, welcher die Polizeiaktion unbeschadet überstanden hat, ebenfalls ein Franzose ist, wollten Polizei und Untersuchungsrichter weder bestätigen noch dementieren: «Um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden, können wir dazu keine Angaben machen», hiess der Standardsatz auch zu dieser Frage. Klar ist hingegen, dass der Verstorbene in Frankreich wohnhaft gewesen war.

Wer das Feuer eröffnet hat und wie viele Schüsse fielen – dazu fehlen die Angaben noch. Die Autobahn A 1 blieb gestern von 3 bis 16 Uhr zwischen der Abzweigung Domdidier und der Raststätte «Rose de la Broye» gesperrt: Die Polizei suchte nach Beweisstücken, um den Ablauf der Ereignisse rekonstruieren zu können. Zudem wird an der Leiche des 20-Jährigen eine Autopsie vorgenommen.

Zwei Untersuchungen

Der Polizist, welcher den tödlichen Schuss abgegeben hatte, wurde gestern erst von der Polizei, dann von Untersuchungsrichter Thormann vernommen. Gegen ihn wird eine Untersuchung wegen Tötung oder fahrlässiger Tötung eingeleitet. Diese wird vom Freiburger Untersuchungsrichter geführt, weil der Schuss auf Freiburger Boden gefallen ist. Eine zweite Untersuchung, welche ebenfalls Thormann leitet, widmet sich dem Autodiebstahl.

«Der Einsatz der Schusswaffe bei der Polizei ist klar und strikte geregelt», sagte Dumas. Ob der Polizist sich an das Reglement gehalten habe und den tödlichen Schuss richtigerweise abgegeben habe, werde die Untersuchung zeigen. Gerechtfertigt ist der Waffeneinsatz laut Dumas beispielsweise, wenn Dritte in Lebensgefahr sind, wenn der Schütze selber in Gefahr ist, oder bei Bandenkriminalität.

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