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Untersuchungen und Prozess zu häuslicher Gewalt dauern vier Jahre

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Autor: pascal jäggi

Freiburg Es ist vielleicht ein altes Klischee, dass die Mühlen der Justiz langsam mahlen, aber dann und wann trifft der Spruch zu. Während gewisse Fälle bereits ein Jahr nach Beginn der Ermittlungen am Bezirksgericht landen, dauert es bei anderen mehrere Jahre. So geschehen im gestrigen Prozess vor dem Strafgericht des Saanebezirks. Dabei handelte es sich um eine kubanisch-mexikanische Ehegemeinschaft, die vor über drei Jahren einen unangenehmen Sommer in der Schweiz erlebt hat. Leidtragende war dabei laut Anklageschrift die heute 31-jährige kubanische Ehefrau. Ihr mexikanischer Ehemann soll sie geschlagen und vergewaltigt haben, gedroht sie umzubringen oder die gemeinsame Tochter wegzunehmen.

Abwesender Angeklagter

Der 29-Jährige konnte (oder wollte?) nicht viel zu den Vorwürfen sagen. Er lebt mittlerweile wieder in Mexiko. Den Freiburger Behörden war nur die Adresse der Mutter in den USA bekannt, was zur Folge hat, dass dem Angeschuldigten eine erneute Fristverlängerung von bis zu zehn Monaten gewährt werden muss. Dass dies mühselig für die Wahrheitsfindung ist, zeigte sich bereits bei der Zeugenbefragung.

Fünf ehemalige Nachbarn oder Mitbewohner mussten sich an Ereignisse erinnern, die zwischen Juni und September 2006 stattgefunden hatten. Immer wieder beruhigte Gerichtspräsident Nicolas Ayer die Zeugen, wenn sie sich nicht an genaue Wortlaute entsinnen konnten. Der Standardsatz war: «Können Sie bestätigen, was Sie bei der Polizei ausgesagt haben?»

Zwei frühere Mitbewohner konnten sich jedoch an einen Gewaltausbruch des eifersüchtigen Ehemannes im Juni erinnern. Dabei habe er seine Frau mit einer Gürtelschnalle bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen. Die beiden schockierten Studenten hätten die beiden trennen können, unterliessen es aber die Polizei zu rufen. Einer aus Angst, weil er in seinem Heimatland der Polizei nicht trauen konnte. Der andere meinte, wenn eine solche Sache nur einmal vorkomme, sollte sie innerhalb der «Familie» gelöst werden.

Bei der nächsten Eskalation im September konnten die beiden nicht mehr schlichten. Das Ehepaar war umgezogen. Wie viel dazwischen geschehen ist, wissen nur die Eheleute. Auf deren Antwort kann die Freiburger Justiz aber noch lange warten.

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