Untertitel: Der Preisüberwacher überprüft den Medikamentenmarkt
Gefordert wird eine vermehrte Überprüfung und Anpassung der Medikamentenpreise. Neben Deutschland, Holland, England und Dänemark sollen neu auch Frankreich, Österreich und Italien für Preisvergleiche herangezogen werden.
Zudem empfiehlt der Preisüberwacher, für Ärzte Anreize zu schaffen oder sie zu verpflichten, das jeweils preisgünstigere Medikament zu verschreiben, wenn keine medizinischen Gründe dagegen sprechen. Krankenkassen sollen neu auch aus dem Ausland importierte Medikamente vergüten können.
Zulassungspraxis erleichtern
Weiter wünscht sich der Preisüberwacher eine erleichterte Zulassungspraxis beim Heilmittelinstitut Swissmedic. Die Zulassung und der Parallelimport von Arzneimitteln werde durch die heutige Regulierungsdichte praktisch verunmöglicht.
Im Minimum sollen jene Medikamente, deren Patentschutz abgelaufen ist, von Ärzten und Apotheken ohne administrative Hindernisse frei importiert werden können. Schliesslich verlangt die Preisüberwachung die Abschaffung der Patiententaxe in Apotheken.
Das Bundesamt für Gesundheit (Bag) nimmt die Vorschläge zur Kenntnis, wie sein Sprecher Daniel Dauwalder auf Anfrage sagte. Einige werden bereits umgesetzt: Das Bag ist derzeit dabei, alle Arzneimittelpreise zu überprüfen. Vorrang haben Medikamente, deren Patentschutz abläuft.
Zufrieden mit den Vorschlägen des Preisüberwachers ist die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS). Wenn nur schon ein Drittel der geforderten Massnahmen umgesetzt würde, könnten enorme Einsparungen erzielt werden, sagte SKS-Präsidentin Simonetta Sommaruga. Preisüberwacher Rudolf Strahm intervenierte aufgrund einer Flut von Beschwerden, wie es im Newsletter heisst.