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Untertitel: Hans-Jürg Fehr und Werner Marti

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Untertitel: Hans-Jürg Fehr und Werner Marti

Autor: Von MATTHIAS FASEL

«Wir sind keine wandernde Arena.» Der Glarner Nationalrat Werner Marti (46) stellte am Freitagabend früh klar, dass er und sein Gegenkandidat, der Schaffhauser Nationalrat Hans-Jürg Fehr (55) nicht gewillt sind, sich gegenseitig verbal anzugreifen. Beide vertraten ähnlich gemässigte linke Positionen und versuchten sich selbst nicht in Differenz zum Gegenkandidaten zu definieren, sondern legten abwechselnd ihre Positionen dar. Geleitet wurde die Diskussion von SP-Verfassungsrat Patrick Gruber.

Noch-Preisüberwacher Werner Marti betonte immer wieder, dass es wichtig sei, die SP klar links zu positionieren, um ein veritables Gegengewicht zur SVP darzustellen. In der Praxis heisst das etwa, die soziale Sicherheit erhöhen, den Service Public verteidigen und den EU-Beitritt vorantreiben. Ausserdem müsse die Linke auch wieder selbst Sparmöglichkeiten aufzeigen. Als Major der Reserve wisse er zum Beispiel viel über die Unproduktivität in der Armee zu erzählen, so Marti schmunzelnd. Um die Partei klarer zu positionieren, ist für den Glarner eine gewisse Einigkeit innerhalb der Partei unentbehrlich. Für diese Einheit müsse vor wichtigen Abstimmungen die Parteileitung sorgen. In dieser Beziehung setzt Fehr etwas andere Schwerpunkte. Für ihn spiegelt die Partei die Verschiedenheit des Landes wider. Deshalb sei es wichtig, dass eine Partei auch verschiedene Flügel habe, da durch eine solche Meinungsvielfalt eine fruchtbare Auseinandersetzung entstehe.

Die Sprache der kleinen Leute

Auf die Frage aus dem rund 30-köpfigen Publikum, warum die SP als klassische Arbeiterpartei immer mehr Leute mit kleinem Einkommen an die SVP verliere, antwortete Fehr, dass es die Aufgabe des neuen Präsidenten sei, wieder die Sprache der kleinen Leute zu sprechen. Man dürfe sich nicht mehr gefallen lassen, dass die SVP die Partei so darstellen könne, als ob sie willkürlich alle Ausländer in der Schweiz aufnehmen wolle. Marti stimmte dem zu, fügte aber mit Verweis auf die hohe Arbeitslosigkeit in der Baubranche hinzu: «Wenn wir den klassischen Arbeiter zurückholen möchten, müssten wir das Ausländerstimmrecht einführen.»

Unterschiedliche Persönlichkeiten

Weiter verkündeten die Kandidaten im politischen Gleichschritt, dass sie die SP wieder als konstruktive Reformpartei und 2007 als wählerstärkste Partei etablieren wollen. Das Ziel ist also dasselbe. Der Weg dorthin dürfte aufgrund der verschiedenen Persönlichkeiten Martis und Fehrs jedoch ein anderer sein. Fehr gilt eher als zurückhaltender Teamplayer. Auch am Freitag zeigte sich der Berufspolitiker zwar rhetorisch sehr hochstehend und inhaltlich strukturiert, aber nicht sehr kämpferisch. Anders der Marathonläufer, Anwalt und Major der Reserve, Marti. Seine Aussagen waren alles in allem weniger strukturiert und inhaltlich mit einer kleineren Dichte versehen. Doch er wirkte etwas bissiger und pointierter. Mit kleinen Anekdoten hatte er auch immer wieder die Lacher des Publikums auf seiner Seite.
Diese Unterschiede dürften sich auch auf den Führungsstil auswirken.

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